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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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auf.
    Als wir in den Raum platzten, sah ich mich rasch um. Er war voller dunkler Gestalten, nur trübe erhellt von den Überresten der Decken- und Wandbeleuchtung. Soweit ich erkennen konnte, hatten wir es mit gut zwanzig Goblins zu tun. Betrunkenen Goblins. Na, hurra. Nüchtern waren Goblins schon schlimm genug, aber im Suff drehten sie erst richtig auf. Goblins, die der Hafer stach: nicht schön.
    Die Lounge war ein Trümmerfeld - umgekippte Tische und Stühle überall, Glasscherben, vor allem um die Bar, Löcher in den Wänden, und es stank, als hätte jemand einen Brand auf die widerlichste Weise gelöscht, die man sich vorstellen konnte - strenger Uringeruch hing in der Luft. Vor lauter üblen Gerüchen nahm ich mein Stinktier-Parfüm kaum mehr wahr.
    Das Gebrüll verstummte schlagartig, als sich alle Augen auf uns richteten. Ich hielt den Atem an und wartete auf diesen besonderen Moment, in dem ein innerer Drang mich losstürmen ließ. Vor jedem großen Kampf gab es diesen entscheidenden Impuls, den einen Augenblick, in dem die Hölle losbrach. Und er kam stets, bevor ich mich dafür bereit fühlte.
    Doch als ich diesmal den Blick über unsere Gegner schweifen ließ, empfand ich eine ruhige Selbstsicherheit. Auch Angst, ja, aber hauptsächlich Selbstvertrauen. Lysanthra summte in meiner Hand und zitterte leicht vor Erregung. Sie liebte einen ordentlichen Kampf, und wenn ihre Klinge in unsere Feinde drang und sie Blut schmeckte, sang Lysanthra. Und ihr Gesang gab mir noch mehr Kraft.
    Dann machte irgendjemand - vielleicht ein Goblin, vielleicht einer von uns - eine kleine Bewegung, die Starre löste sich, und der Kampf brach los.
    Ich stürmte vor, direkt auf einen der größten Goblins zu, den ich sehen konnte. Unsere Strategie war es, immer erst die härtesten Gegner auszuschalten, was die schwächeren meist so einschüchterte, dass sie aufgaben oder die Flucht ergriffen.
    Der Schläger war mindestens so groß wie ich, aber gut fünfundzwanzig Kilo schwerer. Adrenalin flutete meinen Körper. Goblins waren potthässlich, und ihre ledrige Haut schützte sie wie eine gute Rüstung. Das Haar hing ihm in kruden Dreadlocks vom Kopf, und als ich ihm gegenübertrat, zog er eine Augenbraue hoch, und ein widerlich freudiger Ausdruck stand in seinem Gesicht.
    Camille stieß einen schrillen Schrei aus - eine Art Schlacht ruf - und nahm Morios Hand. Die beiden woben ein magisches Netz, das man unmöglich ignorieren konnte. Smoky schoss an ihnen vorbei, grollend wie ein Erdbeben, und als er einen der Goblins attackierte, wurden seine Fingernägel plötzlich zu langen, rasiermesserscharfen Krallen. Sein Haar schnellte vor wie eine Bullenpeitsche und klatschte der Bestie mit einem scharfen Knall ins Gesicht. Smoky schlitzte dem Dämon mit einem Hieb seiner Klauen den Oberkörper auf und sprang dann zurück, ehe das Geschöpf ihn zu fassen bekam.
    Mein Gegner griff mich an, und wir umkreisten einander. Ich bemerkte eine Chance - er hatte seine Deckung einen Moment lang vernachlässigt, und das reichte mir, um vorzuspringen und zuzustoßen. Ich machte einen Ausfallschritt, Lysanthra begann in meiner Hand zu singen und fuhr in seinen Unterleib. Er brüllte vor Schmerz, als ich mich mit blutiger Klinge zurückzog.
    Der Goblin hob die Hände und führte sie über dem Kopf zusammen. Ich suchte nach seiner Waffe und begriff zu spät, dass er einen Zauber wirkte. Ach du Scheiße - ein Goblin- Magier, und Magie hatte ich rein gar nichts entgegenzusetzen!
    Ich sprang beiseite, als er die Handflächen in meine Richtung streckte und eine Flamme auf mich zuschoss. Ich entkam dem Feuer um Haaresbreite und wurde nur ein wenig angesengt, als der Flammenstrahl an mir vorbeiraste. Jetzt war ich im Vorteil. Ich nutzte seine Haltung aus und ließ Lysanthra auf seine ausgestreckten Arme herabsausen. Er kreischte, als ich ihm tiefe Wunden in beide Unterarme schlug, und wich zurück. Ich setzte nach und rammte ihm Lysanthra durch eine Lücke in seinem Lederwams in die Brust.
    Der Goblin kippte rücklings und zog mich mit sich, weil ich meinen Dolch festhielt. Ich landete auf ihm und zog rasch die Klinge heraus. Sein Blick flackerte - es war noch Leben in ihm. Grimmig schlitzte ich ihm die Kehle auf, von einer Seite des Halses bis zur anderen. Ich war mir sicher, dass er tot war, also sprang ich auf und orientierte mich.
    Camille und Morio ließen irgendetwas durch eine ganze Gruppe Goblins gleiten - das sah ich, aber ich wusste nicht genau, was sie

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