Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
Beziehungen zwischen unseren Leuten und den VBMs zu verbessern.
Ich warf einen Blick zu Vanzir hinüber, der aus dem Fenster starrte. »Alles in Ordnung? Du kommst mir heute Nacht so still vor.« Normalerweise hatte der Dämon kein Problem damit, zu allem, von Rockmusik bis Politik, seine Meinung zu äußern.
Er zuckte mit den Schultern. »Ja. Mir geht's bestens.«
»Sieht aber nicht so aus.«
Er schnaubte. »Das musst du gerade sagen.« Dann seufzte er genervt und meinte: »Hör mal, es tut mir leid, dass ich vorhin auf der Party so begriffsstutzig war. Ich weiß, dass du eine schwere Zeit durchmachst. Und falls ich das sagen darf: Ich finde, du gehst mit Johnsons Situation sehr gut um.«
Ich blinzelte und wäre beinahe einen heftigen Schlenker gefahren. Ein Kompliment von unserem Rocker-Dämon? So gut wie einmalig. Aber ich wollte keine große Sache daraus machen, weil er aufrichtig besorgt klang. Und Vanzir in einem sarkasmusfreien Augenblick zu erleben, war etwa so, als erwischte man den Weihnachtsmann auf Diät.
»Danke«, entgegnete ich und überlegte, was ich noch sagen könnte. »Es ist schwierig - wir hatten es von Anfang an nicht leicht.«
»Er ist nicht dein Typ.«
Ich warf Vanzir aus den Augenwinkeln einen Blick zu. »Warum?«
»Auch wenn er jetzt den Nektar des Lebens getrunken hat, er ist trotzdem nicht der Richtige für dich. Im Lauf der Zeit wird er dich immer mehr ablehnen. Ich zweifle gar nicht daran, dass er dich liebt«, sagte er und hob die Hand. »Ich bezweifle allerdings, ob eine Beziehung mit jemandem, der nicht in deine Welt hineingeboren wurde, wirklich lange halten kann. Ich glaube, ihr seid viel zu verschieden. Du bist einfach nicht menschlich genug, als dass eine Beziehung mit einem VBM funktionieren könnte, egal, wie lange er leben wird.«
»Glaubst du, dass Smoky es irgendwann bereuen wird, mit Camille zusammen zu sein? Er ist ein Drache, und die sind mindestens so anders, wie wir uns von VBMs unterscheiden.« Seine Antwort interessierte mich wirklich.
Er runzelte die Stirn. »Wahrscheinlich nicht. Sie sind seelenverbunden, und das macht einen gewaltigen Unterschied. Aber du weißt genauso gut wie ich, dass ein VBM keine Seelenverbindung mit irgendjemandem aus anderen Welten eingehen kann. Sie können sich nur untereinander binden. Du und deine Schwestern seid nur durch das Feenblut eures Vaters dazu in der Lage.«
Ich presste die Lippen zusammen. Dieser Gedanke nagte schon an mir, seit meine Affäre mit Chase begonnen hatte. Ich liebte ihn auf vielerlei Weise, aber als ich mit Zachary geschlafen hatte, war in mir das Bedürfnis entfesselt worden, mich mit jemandem zusammenzutun, der meine Raubtiernatur verstand.
Ich war nicht nur eine Frau, die hin und wieder in ein Katzenkostüm schlüpfte. Ich war teils Fee, teils Mensch, teils Katze und ganz und gar Todesmaid. Ich war als Panther oder Kätzchen ebenso sehr ich selbst, wie wenn ich auf zwei Beinen ging.
Jetzt erreichten wir Exo Reeds Hotel, und ich stieg schweigend aus. Vanzir ließ das Thema fallen, und wir eilten zum Eingang. Camille und ihre Männer stießen zu uns, und Menolly und Roz folgten ihnen auf dem Fuße.
Camille zupfte an meinem Ärmel. Sie sah fix und fertig aus. »Kätzchen, ich fühle mich wie der Tod auf Latschen und kann kaum noch geradeaus schauen. Übernimmst du die Führung?«
Ich grinste sie an. »Du würdest dich in Latschen nicht mal begraben lassen. Klar übernehme ich, das macht mir nichts aus.« Ich setzte mich an den Kopf unserer kleinen Truppe und ging den anderen voran ins Hotel.
Chase und eine Gruppe Officers des Anderwelt-Erdwelt-Tatort-Teams warteten gleich hinter der Tür. Ich blieb stehen und wartete, bis er uns bemerkte. Während wir da herumstanden, war von der Treppe und aus dem Stockwerk über uns lautes Krachen und Poltern zu hören. Verdammt, das klang wie ein ganzer randalierender Mob.
Chase schaute herüber, sah uns und winkte uns herbei. Als ich ins Licht des Foyers trat, blinzelte er. »Dein Haar.« Er stutzte, und dann sah er meine Tattoos, als ich mir die Jacke auszog. »Deine Arme ...« Er schüttelte den Kopf und sagte: »Dafür haben wir später noch Zeit. Gott sei Dank, dass ihr endlich da seid. Da oben herrscht das reinste Chaos, und es gab schon Verletzte.«
Ich blickte mich nach Camille und Menolly um, und die beiden strafften die Schultern. Uns stand ein Kampf bevor, also war es an der Zeit, zur Hochform aufzulaufen. Camille nahm einen Schokoriegel von Morio
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