Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
Grunde sogar stimmt. Wenn Nerissas Freundin seinetwegen besorgt ist...«
»Ja. Wir sind vielleicht eingebrochen, aber das spielt keine Rolle. Was immer hier passiert ist ... kann nicht gut sein. Ich frage mich, ob noch Spuren von Wolfsdorn zu finden sind. Ich kann nichts riechen. Die Blutspuren sind älter, der Kampf ist schon eine Weile her.« Ich stand auf und zückte mein Handy. Das AETT-Hauptquartier war nach Camilles und Menollys Handy und dem Telefon zu Hause die vierte Kurzwahlnummer.
Chase nahm ab. »Johnson. Was gibt's?«
»Ich bin's, Delilah. Wir haben ein Problem, Chase. Abgesehen von Amber ist mindestens ein weiterer Werwolf verschwunden, wahrscheinlich sogar drei. Und wir wissen, dass dieser erste sein Haus nicht freiwillig verlassen hat. Wir haben Blut auf dem Teppich gefunden.« Ich nannte ihm die Adresse und wandte mich dann an Vanzir. »Könntest du rausgehen und die Post hereinholen? Vielleicht finden wir darin irgendeinen Hinweis.«
Er nickte und eilte aus dem Haus.
Menolly schüttelte den Kopf. »Also, zwei hätten wir, bleibt noch einer. Was wetten wir, dass Saz Star Walker auch nicht zu Hause ist?«
Wir setzten uns auf die Treppe vor der Haustür und warteten, bis Chase und sein Team vorfuhren. Er runzelte die Stirn, als er die offene Tür und das hellerleuchtete Haus sah. Als er mit seinen Leuten die Stufen hochstieg, hob ich die Hand.
»Spar dir die Vorträge. Wir haben gehört, dass er verschwunden sei, und jemand hat mich gebeten, nach ihm zu sehen. Da Wolfsdorn im Spiel sein könnte, wollten wir der Sache sofort nachgehen. Sieht so aus, als wäre Doug schon seit einer Weile weg.« Ich deutete auf den Stapel Post. »Das haben wir gerade aus dem Briefkasten geholt in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis zu finden. Und er ist nicht der Einzige. Franco Paulo, ebenfalls ein Werwolf, ist auch schon viel zu lange weg. Seine Verlobte ist verrückt vor Sorge. Und wir müssen noch heute Nacht nach Saz Star Walker schauen.«
Chase und sein Team durchkämmten das Haus, nahmen Fingerabdrücke, suchten nach Spuren, fotografierten und steckten Zeug in Tütchen. Er reichte mir ein Paar Handschuhe. »Jetzt darfst du uns helfen. Nimm dir mal den Schreibtisch vor. Such nach einem Adressbuch oder Kontaktdaten von Verwandten, damit wir feststellen können, ob es sich vielleicht nur um einen Einbruchsdiebstahl handelt.«
»Diebstahl? Mit Blutspritzern?« Ich neigte den Kopf zur Seite, und er zuckte mit den Schultern.
Während ich in Dougs Schreibtischschubladen herumstöberte, dachte ich über das Leben dieses Werwolfs nach. Das Haus war ziemlich karg. In der Küche lag nur ein Platzset auf dem Tisch. Keine Fotos an den Wänden, nichts, was auf Freunde oder Familie hinwies. Das alles erschien mir irgendwie traurig.
Ich hielt inne, als ich auf ein leinengebundenes Büchlein stieß. Was haben wir denn hier?
Bingo, dachte ich, als ich es aufschlug - ein Adressbuch. Ich setzte mich und blätterte es durch. Zuerst schaute ich unter S. Seine Eltern oder Geschwister müssten hier stehen. Aber da war niemand namens Smith. Allerdings sah ich Saz Star Walkers Namen. Ich zeigte ihn Chase und machte dann beim F weiter, und tatsächlich, da war Paulo Franco samt Telefonnummer. Katrina stand auch in dem Buch. Ansonsten fand ich nur recht wenige Einträge, darunter die Nummer der Loco Lobo Lounge - einem Treffpunkt des Loco-Lobo- Stammes. Das war Exo Reeds Rudel. Hatte Doug auch zu den Loco Lobos gehört? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
Ich wählte die Nummer der Loco Lobo Lounge, und obwohl es schon spät war, ging nach dem ersten Klingeln jemand dran.
»Loco Lobo Lounge, Jimmy Trent. Wie hätten Sie's gern?«
Ich räusperte mich. »Ich hätte gern Doug Smith gesprochen. Könnten Sie ihn bitte anpiepen?«
»Könnte ich, aber ich garantiere Ihnen, dass er heute Nacht nicht hier ist. Ich habe ihn schon seit zwei Wochen nicht mehr gesehen.« Jimmy klang geistesabwesend, und die Musik im Hintergrund dröhnte so laut durch den Hörer, dass ich mich fragte, wie er mich überhaupt verstehen konnte.
»Wann haben Sie ihn denn zuletzt gesehen? Mein Name ist Delilah D'Artigo, ich bin im Vorstand des ÜW-Gemeinderats. Wir müssen Doug dringend erreichen.« Wenn irgendetwas ihm eine Antwort entlocken könnte, dann das. Und ich behielt recht.
»D'Artigo? Die Delilah D'Artigo?«
»Genau die.«
»Doug war vor etwa zwei Wochen hier. Da habe ich ihn und seine Kumpel das letzte Mal gesehen.«
Seine Kumpel?
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