Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Telefonnummer und Adresse seiner Schwester. Ich wartete am Rande des Geschehens und sah zu, wie sie den Teppich nach Beweismaterial absuchten, Blut von der Wand kratzten, mit Staubpinseln nach Fingerabdrücken suchten, und was sie sonst noch für magische Prozeduren kannten. Ich wusste, dass sie zurzeit eine Methode entwickelten, magische Signaturen aufzuspüren, aber sie war noch nicht brauchbar.
    Menolly und ich lehnten an einer Wand, während Vanzir sich draußen nach allem umsah, was irgendwie von Interesse sein könnte. Zwei von Chases Officers gingen von Tür zu Tür und befragten die Nachbarn.
    »Was glaubst du, was hier läuft?«, fragte Menolly.
    Ich schüttelte den Kopf. »Was wetten wir, dass jemand Wolfsdorn herstellt und Beta-Wölfe braucht, die er mit Steroiden vollpumpen kann? Ich habe das scheußliche Gefühl, dass wir weder Saz noch Paulo oder Doug finden werden. Jedenfalls nicht lebend oder in einem Stück.«
    »Delilah?« Chase kam auf mich zu, einen Zettel in der Hand. »Würdest du mich begleiten, wenn ich mit seiner Schwester spreche? Eine Frau dabeizuhaben, wäre sicher besser, und dann bekommst du deine Informationen auf der Stelle, statt dich auf das verlassen zu müssen, was meine Männer und ich für wichtig halten.«
    Ich nickte. »Ja, aber wir kommen alle mit. Menolly und Vanzir können im Auto bleiben.« Ich wollte nicht in seinem Wagen mitfahren, allein mit ihm sein. Jetzt nicht.
    Er nickte. »Hier ist die Adresse. Fahren wir. Meine Leute werden hier auch allein fertig.«
    Saz' Schwester wohnte in einer etwas besseren Gegend. In ihrem Haus brannte Licht, obwohl es schon gegen neun Uhr abends war. Als ich aus dem Auto stieg und neben Chase auf dem Gehsteig stehen blieb, dachte ich mir, dass dies mit zum Schlimmsten in seinem Job gehören musste.
    »Bist du bereit?« Er rückte seine Krawatte zurecht, räusperte sich und steckte sich ein kleines Pfefferminz-Dragée in den Mund. Mir reichte er auch eins. »Wenn man schlechte Nachrichten überbringt, sollte wenigstens der Atem gut riechen. Es ist schon schlimm genug, was man den Leuten sagen muss. Hygiene zählt auch etwas.«
    Ich steckte mir das Dragée in den Mund und verzog das Gesicht. Der Geschmack war zu stark, obwohl ich ihn eigentlich mochte, aber gleich darauf zerschmolz es auf meiner Zunge. Ich fragte Chase, ob ich noch eins haben könnte. Er schnaubte und reichte mir die Packung.
    Wir gingen durch den Vorgarten, stiegen die paar Stufen zu dem Häuschen hinauf, und Chase klingelte. Gleich darauf öffnete eine Frau im Trainingsanzug die Tür. Sie hielt ein Baby auf ihre Hüfte gestützt, und im Hintergrund hörten wir Kinder kreischen. Die hatten entweder einen Riesenspaß oder einen Wutanfall.
    »Ich bin Detective Johnson, Ma'am.« Chase zeigte ihr seine Dienstmarke. »Sind Sie Madge Renault?«
    Sie nickte und beäugte argwöhnisch die Marke. »Ja, was gibt's?«
    »Haben Sie einen Bruder namens Saz Star Walker?«
    Der gereizte Ausdruck auf ihrem Gesicht wich der Angst. Sie öffnete den Mund zu einem O, trat zurück und bat uns mit einem Nicken herein. »Ist er ... steckt Saz irgendwie in Schwierigkeiten, Detective?«
    Wir folgten ihr in ein winziges Wohnzimmer, in dem überall Spielzeug herumlag. Ein großer Hund schnupperte an meinem Knöchel, kläffte einmal und rannte dann davon, um mit drei sehr schmuddeligen, aber glücklich aussehenden Kindern zu spielen. Keines schien älter als drei zu sein. Aber das konnte täuschen - Werwesen altern langsamer als Menschen. Allerdings wachsen sie die ersten fünfzehn, zwanzig Jahre offenbar recht normal. Dann verlangsamt sich der Alterungsprozess drastisch.
    Die Frau versuchte, ein Ende des Sofas frei zu räumen, und ich trat rasch vor und half ihr. Madge lächelte mir dankbar zu, zog sich in einen Schaukelstuhl zurück und legte sich das Baby an die Brust, wo es prompt zu trinken begann.
    »Entschuldigen Sie - mein Mann arbeitet abends, und mit fünf Kindern ... ist es nicht so einfach, Ordnung zu halten.« Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, und ich bemerkte einen Ausdruck in ihren Augen, der mir Sorgen machte. Madge Renault stand kurz davor, zusammenzubrechen. Ich nahm mir vor, den ÜW-Gemeinderat darauf anzusprechen. Wir würden jemanden vorbeischicken und feststellen, ob wir ihr vielleicht irgendwie helfen konnten - und sei es nur ein bisschen. Wir hatten schon darüber gesprochen, eine flexible Tagesbetreuung für die Werkinder in der Gegend aufzubauen, und es wurde

Weitere Kostenlose Bücher