Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13
…«»Schattenbewohner, gehorchet mir …«»Herz der Nacht, tief im Dunkel …«»Wir weben die Grenze vor eure Lande …«»Herz der Nacht, tief im Dunkel …«»Wir ziehen den Kreis wider eure Hände …«»Herz der Nacht, tief im Dunkel …«»Der Fünfzack wird die Elemente finden …«»Herz der Nacht, tief im Dunkel …«»Dann ein Kreis darum, sie alle zu binden …«»Herz der Nacht, tief im Dunkel …«»Der Schein der karmischen Blüte erwacht …«»Herz der Nacht, tief im Dunkel …«»Bewahrt diesen Zauber bis Mitternacht …«»Herz der Nacht, tief im Dunkel …« Als ihre Stimmen verklangen, fiel mir ein schwacher Schimmer auf. Wir standen in einem hellvioletten Dunst, und als ich dessen Umriss nachvollzog, erkannte ich, dass wir uns im Inneren eines Pentagramms befanden – ein Stern in einem Kreis, ein geschützter Raum, den ihre Magie erschaffen hatte.
Die beiden setzten sich wieder an die Spitze. Camille blickte zu uns zurück. »Haltet euch innerhalb des Nebels, der müsste uns einen gewissen Schutz bieten. Er wird nur so lange halten, bis wir in einen echten Kampf geraten – falls es dazu kommt –, aber zumindest dürften wir es so bis in den Keller schaffen. Vielleicht können Morio und ich damit auch die Geiseln lange genug schützen, um sie hier rauszubringen.«
Wir rückten vor, meine Schwester und ihr Yokai-kitsune voraus. Gegenstände flogen von Wänden und Tischen auf uns zu. Ja, sogar einer der Tische schlidderte über den Boden. Camille und Morio zuckten mit keiner Wimper, und wir Übrigen schafften es, ruhig zu bleiben. Wenn ein Topf, eine Vase, Kaffeekannen und Tischkanten auf den Rand des Nebelkreises trafen, prallten sie daran ab.
Was auch immer Camille und Morio taten, sie machten ihre Sache gut. Wir schafften es zu der Tür ganz hinten und schoben uns dichtgedrängt hindurch, um innerhalb des Kreises zu bleiben.
»Treppe rechts von uns«, flüsterte Camille. »Wir gehen langsam runter. Denkt daran – bleibt in dem Kreis, sonst könnte euch alles Mögliche passieren. Die Energie hier ist so dick, dass ich sie in Scheiben schneiden und auf Toast servieren könnte.«
Langsam gingen sie und Morio weiter. Die Handflächen vor sich ausgestreckt, schoben sie die Energie des beweglichen Pentagramms vor sich her. Wir folgten ihnen in einer Art langsamem Gleichschritt. Während ich auf ihre Rücken starrte, bemerkte ich ein Geflecht aus zartem, violettem Licht zwischen ihnen, schwach, kaum wahrnehmbar, wie hauchdünne Fäden, die ihrer beider Auren zusammenhielten.
Die Treppe war so schmal, dass wir nur einzeln nacheinander Platz hatten. Also ging Camille voran, flüsterte im selben Rhythmus wie Morio vor sich hin und setzte den Fuß auf die erste Stufe. Morio folgte ihr, dann kamen ich, Vanzir und Trillian, und Smoky als Letzter. Die Treppe war schmal, die Wände dunkel und feucht. Sie waren teils mit Moder und Schimmel bedeckt, und ich konnte die Spuren erkennen, die Termiten und Ratten hier hinterlassen hatten.
Als wir im Keller ankamen, reichten die Taschenlampen, die Smoky und Trillian am Gürtel trugen, kaum bis zum Rand des magischen Kreises vor Camille und Morio. Ich war drei Stufen weit gekommen, als es am Fuß der Treppe laut krachte und ich Glas splittern hörte. Ein Schrei gellte durch die Luft, dann eine panisch klingende Frauenstimme.
»Jack, bist du verletzt? Jack? O Gott, er hat einen großen Glassplitter abbekommen. Hört auf – wer immer ihr seid, hört auf damit, bitte. Lasst uns einfach gehen!«
»Wer ist da unten? Wir wollen Ihnen helfen. Wie viele Personen sind bei Ihnen?«, rief ich. »Ist jemand schwer verletzt?«
Nach einer kurzen Pause hallte die schluchzende Stimme derselben Frau zu uns herauf. »Gott sei Dank, dass Sie da sind! Wir sind zu fünft, aber ich glaube, Lance ist tot. Jack ist verletzt, und Teri auch. Mir fehlt nichts, und Mocha scheint nur bewusstlos zu sein.«
»Wir sind schon auf der Treppe. Wo sind Sie?«
»Wenn Sie unten ankommen, gehen Sie nach rechts, und dann an der Tür links. Wir sind im hintersten Raum und kommen nicht mehr raus. Es sind … Dinge mit uns hier drin, und jedes Mal, wenn wir uns bewegen, greifen sie uns an.«
»Bleiben Sie, wo Sie sind. Verhalten Sie sich ruhig, wir kommen zu Ihnen, so schnell es geht«, rief Morio. Dann drehte er sich zu uns um. »Sprecht möglichst wenig. Die Geister hier sind sehr launisch, und sie werden tun, was sie können, um uns zu stören.«
Noch während er sprach, brach die Stufe
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