Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
zorniger Geister. Gewalttaten, von denen einem übel werden konnte, noch und nöcher. Camille biss sich auf die Lippe und schaute zu dem Gebäude hinüber.
    »Gibt es da drin … Erinnert ihr euch an die Goshanti im Garten von Harold Youngs Haus? Auf dem Grundstück, das Carter jetzt besitzt? Sie war von den Seelen all dieser ermordeten Frauen erschaffen worden, wisst ihr noch?«
    Morio nickte langsam. »Ich verstehe, worauf du hinauswillst, und, ja, es gibt dämonische Wesen – kleine Astralmonster, sozusagen –, die durch ein Übermaß von Gewalttaten auf engem Raum entstehen. Ob wir es hier mit so etwas zu tun haben, weiß ich nicht. Aber wir sollten das im Hinterkopf behalten.« Er sah mich an. »Glaubst du, dass unser Serienmörder sich hier herumtreibt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, aber man kann nie wissen. Erstens, wenn diese Geister Vampire töten können, wie Roman behauptet hat, dann ist hier keiner von uns sicher. Und zweitens habe ich das Gefühl, dass diese ganze Gegend verdorben und verpestet ist und unser Vampir nur ein Rädchen im Spukgetriebe.«
    »Wir sollten jetzt wirklich reingehen.« Camille wandte sich wieder Chase zu. »Du bleibst hier – je weniger Angriffsfläche wir bieten, desto besser. Lass deine Männer die kleine Versammlung da drüben hübsch im Zaum halten.« Mit einer Kopfbewegung wies sie auf den brüllenden Mob jenseits der Polizeiabsperrung. »Dass die uns in die Quere kommen, wäre das Letzte, was wir brauchen können.«
    »Da hat sie recht«, sagte ich und fing den Blick des Detectives auf. »Der Schaden könnte noch wesentlich größer werden, wenn sie hierher durchkommen.«
    »Verstanden.« Er winkte einen der nächststehenden Polizisten zu sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Mann schien halb Elf zu sein, aber so etwas war schwer zu sagen. Jedenfalls nickte er und ging zu seinen Kollegen an der Absperrung hinüber.
    Chase räusperte sich, schob die Hände in die Taschen und trat von einem Fuß auf den anderen. Immer noch fiel kalter Schnee auf die gedämpfte Welt. »Ich habe die Anweisung gegeben, notfalls Tränengas einzusetzen, und Verstärkung angefordert. Aber ihr geht jetzt besser. Solche Situationen können sehr schnell umschlagen, und den Leuten da ist offenbar nicht klar, dass eine Gruppe Geister mindestens so gefährlich sein kann wie schwerbewaffnete Geiselnehmer, die eine Bank ausrauben wollen.«
    Ich nickte den anderen zu. »Sehen wir mal, womit wir es zu tun haben.« Mit Vanzir an meiner Seite ging ich auf die Spuk-Kaschemme zu, bereit für den Kampf.

Kapitel 8
     
    Als wir uns dem Gebäude näherten, bemerkte ich, dass der Imbiss vernagelt war, aber irgendjemand hatte die Sperrholzplatten aufgestemmt – erst kürzlich, dem Geruch von gesplittertem Holz nach zu schließen – und war durch die Vordertür eingedrungen.
    Vanzir und ich traten über die Schwelle in die Dunkelheit. Ich hielt inne, damit meine Augen sich darauf einstellen konnten, und blickte mich dann um. Im schwachen Schein der Straßenbeleuchtung draußen war kaum etwas zu erkennen. Ich hörte ein leises Geräusch, und Licht flammte auf: Smoky und Trillian hatten die Taschenlampen gezückt, die sie am Gürtel trugen.
    Wir hatten aus früheren Kämpfen in der Dunkelheit gelernt und die Heimwerkermärkte nach allen möglichen Geräten abgesucht, die uns das Leben leichter machen würden und sich mit Camilles Magie vertrugen. Viele elektrische Geräte spielten in unserer Nähe verrückt – dank unseres Feenbluts –, deshalb mussten wir sehr wählerisch sein. Aber wir hatten Taschenlampen mit Gürtelclip gefunden, deren diffuses Licht uns nicht blendete, aber dennoch bis in die Ecken eines kleinen Raumes reichte. Außerdem hatten wir alle Mini-Taschenlampen für den Schlüsselbund, klein und handlich.
    Doch dieser Raum war groß, also blieben die Ecken im Dunkeln. Wir konnten die Theke erkennen, mit einer dicken Staubschicht bedeckt, und eine Tür, die wahrscheinlich in die Küche führte. Es standen noch mehrere alte Resopaltische und typische Eisdielen-Barhocker herum. An einer Wand hing ein verblasster Norman-Rockwell-Druck.
    So einladend das kleine Diner einmal gewesen sein mochte, jetzt war die Atmosphäre hier drin bedrückend und nasskalt, und ich bekam eine Gänsehaut an den Armen. Camille stieß ein leises Keuchen aus, und Morio nahm ihre Hand.
    »Übel«, sagte sie. »Dieser Ort ist böse. Die Energie fühlt sich an wie eine Starkstromleitung, und ich spüre zwar keine

Weitere Kostenlose Bücher