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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Türöffnung zu, doch wir waren noch kein halbes Dutzend Schritte weit gekommen, als die Tür krachend zuschlug und ein schriller Schrei hindurchdrang. Eine der Frauen.
    »Verdammt, jetzt reicht’s mir.« Ich rannte in vollem Lauf auf die Tür zu, packte den Knauf und zerrte daran, doch irgendetwas hielt von der anderen Seite dagegen. Was es auch sein mochte, es war genauso stark wie ich, und ich hatte das Gefühl, dass eine eisige Kälte durch die Tür drang wie schwerer Nebel.
    Smoky kam zu mir und bedeutete mir, beiseitezugehen. Er machte einen Schritt rückwärts und versetzte dann der Tür einen gewaltigen Tritt, der das Holz splittern ließ. Mit grimmiger Miene wandte er sich zu Morio und Camille um.
    »Ihr zwei – tut irgendwas.«
    Morio legte die Hände auf Camilles Schultern, und sie breitete die Arme aus. »Mordente vanis, mordente konkor, mordente vanis en shau te Schattenwelt.«
    Camille ließ den Kopf in den Nacken fallen, die Augen rollten in ihren Höhlen zurück. Als das zarte violette Licht sich wieder zwischen ihnen ausbreitete, zerriss ein weiterer Blitz mit mächtigem Krachen die Luft, und sie fuhr unvermittelt herum, mit blutroten Augen und einem mörderischen Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Nein, ihr könnt nicht vorbei!« Sie stieß einen Arm nach vorn, ein Blitz schoss aus ihrer Hand und traf mich direkt in die Schulter. Der Stromschlag riss mich von den Füßen und versengte meinen Pulli, aber ich war nur leicht betäubt. Fünf Fingerbreit weiter südwestlich, und er hätte mein Herz getroffen und mich sehr wahrscheinlich zu Staub zerblasen.
    Während ich den Kopf schüttelte und versuchte, mich wieder aufzurappeln, versetzte Morio Camille eine schallende Ohrfeige. Er schlug sie so heftig, dass sie zu Boden ging. Sie kreischte, ein dunkles Miasma stieg von ihren Schultern, aus ihren Augen und dem Mund auf, dann sackte sie zusammen.
    Smoky brüllte, schaffte es jedoch, sich zusammenzureißen und Morio nicht anzufallen. Trillian stürzte zu Camille, während Shade mir auf die Füße half.
    »Würde mir bitte jemand erklären, was zum Teufel gerade passiert ist?« Ich schüttelte wieder den Kopf, damit das Klingeln in meinen Ohren aufhörte.
    »Irgendein Wesen ist in Camille gefahren. Dieses Ding hat den Blitz auf dich abgefeuert, nicht sie.« Morio schüttelte den Kopf. »Wir können es nicht riskieren, hier drin irgendwelche Angriffszauber zu verwenden, wenn es von ihr Besitz ergreifen kann. Wenn es in mich gefahren wäre, hättet ihr mich womöglich töten müssen, weil ich sehr viel stärker bin als sie.«
    Ich schob mich an ihm vorbei durch die Tür. »Zur Hölle damit – wo sind diese Leute?«
    »Wir sind hier!« Der Ruf kam von rechts, und ich wandte mich in die Richtung, aus der ich die Stimme hörte. Dort, am Ende des schlauchähnlichen Raums, waren fünf Menschen eng zusammengedrängt. Vier lagen auf dem Boden, einer davon war bei Bewusstsein. Die Frau, die mit uns gesprochen hatte, kauerte hinter ihnen, und das blanke Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    Ich rannte den Flur entlang, ignorierte die unsichtbaren Hände, die aus den Wänden nach mir grapschten, und hockte mich neben sie. Sie blickte zu mir auf und verzog das Gesicht.
    »Sie sind ein Vampir!«
    »Ja, und Sie nicht. Ich bin hier, weil ich Ihnen helfen will, also arrangieren Sie sich damit, oder wir gehen einfach wieder.« Rasch untersuchte ich die drei Gestalten, die wie tot am Boden lagen. Eine war es tatsächlich – tot, meine ich. Die zweite war verletzt und bewusstlos, der dritten schien nichts weiter zu fehlen, aber auch ihre Augen waren geschlossen. Eine fünfte Gestalt – eine Frau – saß an die Wand gelehnt und war mit einer Jacke zugedeckt. Dem seltsamen Winkel nach zu schließen, in dem ihr Bein abstand, musste es gebrochen sein.
    »Wie heißen Sie?« Ich warf einen Blick auf die Frau, deren Stimme uns hergeführt hatte. Sie schien relativ unversehrt zu sein. Doch der gequälte Ausdruck in ihren Augen sagte mir, dass sie nach dieser Erfahrung trotzdem nie wieder dieselbe sein würde. Diesen Blick erkannte ich wieder – er gehörte zu Traumatisierung, Alpträumen und Flashbacks.
    »Leia. Lachen Sie nicht«, antwortete sie heiser. »Meine Eltern waren große Star Wars -Fans.« Sie beugte sich vor. »Ich glaube, Lance ist tot.«
    Ich tastete nach dem Puls des bleichen jungen Mannes. Nichts. »Ja, ich fürchte, da haben Sie recht. Wer ist das?« Ich deutete auf die Frau mit dem gebrochenen

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