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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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gleich wieder auf.
    »Ich wische nur ein bisschen Staub. Tavah hat gesagt, ein paar Leute hätten sich schon nach Zimmern erkundigt. Sie meint, das spricht sich herum.«
    »Erin.« Ich wusste nicht recht, wie ich es ihr beibringen sollte, aber das musste ich, ehe sie es von irgendjemand anderem erfuhr. »Setzen wir uns kurz. Ich muss dir etwas sagen, das nicht schön ist.«
    Sie ließ das Staubtuch auf den Schreibtisch fallen und setzte sich auf die Bettkante. Ich lächelte über diesen Gehorsam, beschloss aber, dass ich daran arbeiten würde, sie so bald wie möglich von mir abzunabeln. Es war an der Zeit. Sie musste unabhängig sein und selbständig denken können, falls mir etwas zustieß.
    Ich setzte mich neben sie und nahm ihre Hand. Vampire hatten es normalerweise nicht so mit gefühlsduseligem Körperkontakt, aber ich hielt es für besser, die bittere Nachricht ein bisschen zu versüßen. Erin hatte Sassy vielleicht nicht geliebt, aber sehr gemocht.
    »Ich war bei Sassy …« Ich ließ die Worte sich verlieren.
    Erin blinzelte und richtete sich auf. »Muss ich zu ihr zurück?«
    »Nein. Nein, musst du nicht. Genau genommen kannst du gar nicht. Janet ist gestorben, während ich dort war.«
    Erin senkte den Kopf, und eine Träne rann ihr über die Wange. Ich drückte ihre Hand. »Janet war immer nett zu mir. Sie hat Sassy gebremst, damit sie mich nicht bedrängt. Janet hat Sassy auch von ihrer Raubtiernatur zurückgehalten, bis vor ein paar Monaten. Aber als der Hirntumor sie eingeholt hat, hatte sie nicht mehr die Kraft, Sassys Selbstbeherrschung zu unterstützen. Janet war seit über einem Monat ans Bett gefesselt, und ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde.«
    »Zumindest konnte ich Sassy davon abhalten, Janet zu erwecken. Ich war bis zum Schluss bei ihr, und sie ist friedlich gestorben. Aber Sassy hatte sich von ihr genährt. Wusstest du davon?«
    »Nein«, antwortete Erin, und ich hörte an ihrer Stimme, dass sie die Wahrheit sagte. Sie konnte mich gar nicht belügen, nicht in einer so frühen Phase ihrer Entwicklung. »Das wusste ich nicht, sonst hätte ich dich viel früher angerufen.« Sie verstummte und blickte dann zu mir auf. »Du hast Sassy getötet, nicht wahr?«
    Ich biss mir auf die Lippe und nickte dann knapp. »Ich hatte keine andere Wahl, Erin. Ich habe ihr vor einigen Monaten versprochen, dass ich das tun würde, wenn sie sich in ein Monster verwandelt. Und genau das ist geschehen. Wenn man zulässt, dass das Raubtier das vernünftige, denkende Selbst verdrängt, verliert man die Kontrolle für immer. Es gibt kein Zurück. Manche Vampire leben Jahrtausende, ohne die Kontrolle zu verlieren«, erklärte ich und dachte dabei an Roman. »Andere nicht.« Dredge hatte sich seinem Raubtier völlig ergeben und die Raserei und das Entsetzen geliebt.
    »Hast du … war es ein Pflock?« Erins Stimme klang sehr kleinlaut, und sie sah verängstigt aus. Ich nickte. »Hat es ihr weh getan?«
    »Ich kann dir nur so viel sagen: Als sie tot war, kehrte ihr Geist zurück, um mir zu danken. Sie ist jetzt bei ihrem kleinen Mädchen, und sie sind gemeinsam zu ihren Ahnen gegangen.«
    Wir saßen eine Weile da, Hand in Hand, und dachten an Sassy. Nach einiger Zeit stand Erin auf, küsste meine Hand und machte sich wieder an die Arbeit. Ich wünschte ihr eine gute Nacht und ging nach unten. Es war Zeit, nach Hause zu gehen. Derrick und Chrysandra konnten sich während der letzten Stunde allein um die Bar kümmern.
    Ich brauchte meine Schwestern, ich musste Maggie im Arm halten und die Erinnerung daran, wie ich jemanden getötet hatte, der einmal eine Freundin gewesen war, aus dem Kopf bekommen. Zum ersten Mal seit langem war ich traurig darüber, dass ich nicht im Tageslicht draußen sitzen und mich in den heilenden Sonnenstrahlen aalen konnte. Der Mond spendete schwachen Trost, und der Neumond gar keinen.

Kapitel 11
     
    Als ich nach Hause kam, war Chase da, Nerissa war da, und auch alle anderen waren noch auf und versammelt. Ich küsste Nerissa und blickte mich dann um.
    »Was ist los?«
    »So einiges, wie es scheint.« Chase lehnte sich auf seinem Sessel zurück. Er starrte Delilah an und lächelte versonnen, während er zusah, wie Shade zärtlich ihren Arm streichelte.
    »Ihr zuerst. Meine Neuigkeiten sind wichtig, aber nicht dringend.«
    Smoky sah mich mit grimmiger Miene an. »Ich wünschte, ich könnte bleiben und euch helfen, aber heute Abend habe ich eine Nachricht von meiner Mutter erhalten. Sie

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