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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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»Die meisten Zugänge sind magisch bewacht. Sie dachten wohl, die Geister und Schattenmänner seien Abschreckung genug.«
    »Dachte wer? Was ist das hier?«
    Vanzir kicherte leise »Willkommen im dämonischen Untergrund. Ja, so ist es – wir sind nicht nur eine Gruppe, wir sind eine ganze Stadt unterhalb der Stadt.«
    »Du wusstest, dass das hier unten ist.« Ich starrte ihn einen Moment lang mit offenem Mund an, dann wandte ich mich wieder den Treppen zu, die sich kreuz und quer über den Abgrund zogen. Kopfschüttelnd warf ich einen letzten Blick über den Rand und sank dann auf der Treppe zusammen.
    »Okay, erzähl mir alles. Lass ja nichts aus.«

Kapitel 17
     
    Vanzir setzte sich neben mich. Wir waren hier ganz sicher nicht im Weg – es war niemand in der Nähe. Auf den Treppen unten konnte ich ein paar Gestalten sehen, aber hier: Nada. Ich wartete auf seine Erklärung.
    »Also … na ja, das hier ist der dämonische Untergrund.«
    »Ich dachte immer, du sprichst von einer Gruppe, von einer Bewegung«, sagte ich. »Das dachten wir alle.« Der dämonische Untergrund war für uns ein Netzwerk abtrünniger Dämonen aus den U-Reichen, die sich hier in der Erdwelt vor Schattenschwinge versteckten. Sie hatten sich gegen den Dämonenfürsten zusammengeschlossen, und Vanzir beschaffte uns über sie oft Informationen, wenn wir etwas über diesen oder jenen Bösewicht wissen mussten.
    »Das sind wir auch. Aber auch die Dämonen, die nicht als menschlich durchgehen können, müssen irgendwo leben. Ich kann das bis zu einem gewissen Grad, obwohl die meisten Leute mich den Feen zuordnen würden, aber viele Dämonen sehen … na ja … eben dämonisch aus. Monster, würden die Sterblichen sagen.« Er zuckte mit den Schultern. »Was dachtest du denn, wo die alle wohnen? In Apartmenthäusern mit Meerblick?«
    »Nein, wohl nicht.« Jetzt, da er mich darauf brachte, erschien mir das vollkommen logisch. Ich war einfach nie darauf gekommen, ihn zu fragen, wo all die dämonischen Flüchtlinge aus den Unterirdischen Reichen eigentlich unterkamen. Carter beispielsweise wohnte mitten in Seattle, aber er besaß die Fähigkeit, seine wahre Erscheinung zu verschleiern – wahrscheinlich weil sein Vater einer der griechischen Titanen war. Er war kein reinrassiger Dämon.
    Ich blickte zu Vanzir auf. »Nicht zu fassen, dass bisher niemand von uns darüber nachgedacht hat. Wir können manchmal ziemlich kurzsichtig sein.«
    »Ihr könnt eben nicht an alles denken, während ihr versucht, die Welt zu retten.« Erst dachte ich, das sei spöttisch gemeint, doch als er lachte, wurde mir klar, dass er versucht hatte, einen Witz zu machen. Er tätschelte mir vorsichtig die Schulter. »Du brauchst dir deswegen nicht dumm vorzukommen. Wir haben uns die größte Mühe gegeben, diesen Ort geheim zu halten. Nicht einmal Karvanak wusste davon. Und der hat mich besinnungslos geprügelt.«
    »Jetzt ist mir klar, warum du versucht hast, mich von hier wegzusteuern. Du wolltest das Geheimnis wahren.« Ein Teil von mir verstand ihn gut – geheime Organisationen brauchten ein geheimes Hauptquartier. Der andere Teil fragte sich, wie weit wir ihm eigentlich trauen konnten.
    »Verdammt, du oder deine Schwestern, ihr wärt früher oder später wieder hergekommen. Da bin ich besser dabei und kann dir alles erklären, statt dass ihr euch in Schwierigkeiten bringt. Die Dämonen hier hassen Schattenschwinge, aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie Menschen oder Feen mögen. Sie verteidigen den Untergrund leidenschaftlich. Deshalb sollten wir jetzt besser gehen, ehe wir erwischt werden. Ich werde sie warnen – die Schattenmänner sind weg, also müssen sie neue Sicherheitsvorkehrungen treffen.«
    » Deine Leute haben die Drecksäcke hier installiert?« Ich sprang auf, als mir plötzlich aufging, was er da gesagt hatte. »Sie hätten mich beinahe umgebracht. Morio liegt im Krankenhaus und ringt mit dem Tod. Was meinst du, was Camille mit dir machen wird, wenn sie dahinterkommt, dass du mit dafür verantwortlich bist? Was meinst du, was sie tun würde, falls er sterben sollte?«
    »Die Geister haben wir nicht hier reingebracht … nur die Schattenmänner, und die haben ihn nicht verletzt.« Er wurde bleich. »Menolly, bitte lass Camille nicht glauben, dass ich etwas damit zu tun habe. Ich habe sie nicht als Wachen postiert. Ich leite den Untergrund nicht, ich gehöre nur dazu.«
    »Kann sein, aber du hast uns nicht gewarnt, obwohl du wusstest, dass sie da waren.

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