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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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solche Kontakte zu knüpfen, weil wir nie wussten, ob jemand uns feindlich gesinnt war oder uns outen könnte.«
    Ich grinste. »Jetzt bist du gleich doppelt geoutet.«
    »Satz und Sieg. Also, bist du sicher, dass du es noch in diese Tunnel und wieder zurück schaffst? Nicht, dass du bei Sonnenaufgang noch unterwegs bist.« Sie strich mit einer Hand meinen Arm entlang, und ich erschauerte. Neben meiner Freundin, die unter dem Bademantel wahrscheinlich nackt war, ganz weich und mit vom Schlaf verstrubbeltem Haar, wollte ich die Tunnel und den Serienmörder auf der Stelle vergessen und stattdessen lieber ihre Geheimnisse erkunden.
    Ich riss mich los. »Es muss sein. Camille wird ein, zwei Tage lang nichts unternehmen können, und Delilah ist morgen fix und fertig, weil sie die ganze Nacht bei ihr geblieben ist. Smoky und Roz sind weg. Mir bleiben Vanzir, Shamas – der morgen ebenfalls aufstehen und zur Arbeit gehen muss – und Trillian. Aber Trillian wird wegen so etwas nicht von Camilles Seite weichen.«
    »Ich gehe mit.« Nerissa beugte sich vor und küsste mich auf den Mund, doch ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, auf keinen Fall. Du bist keine trainierte Kämpferin. Du hast deine Stärken, aber, Süße, ich kann mich nicht um das eigentliche Problem kümmern, wenn ich dich beschützen muss. Vanzir, bleiben mal wieder wir beide. Ich will da runter, ehe irgendwelche neuen Geister einziehen.«
    Ich nahm meinen Autoschlüssel. Ich war kein bisschen müde, und Vanzir wirkte angeschlagen, aber nicht k.o. Ich versprach Iris, sie in einer Stunde anzurufen. Nerissa tapste schmollend zurück ins Bett, und ich schlüpfte widerstrebend mit Vanzir zur Haustür hinaus.
    »Sie macht es dir schwer«, bemerkte Vanzir mit einem leichten Lächeln. »Ihr beiden könnt ja kaum die Finger voneinander lassen. Es freut mich, dass du so aufmerksam bist, statt sie als selbstverständlich zu betrachten, weil du dir ihrer sicher bist. Vampire und Dämonen vergessen solche Nettigkeiten leicht.«
    Ich dachte an Roman. »Nicht alle Vampire sind so. Zumindest vergessen nicht alle Rücksicht und Großzügigkeit, selbst wenn sie ihre Gefühle stark kontrollieren.«
    »Also, für eine Beziehung zwischen einer Lebenden und einer Untoten läuft es bei euch beiden ziemlich gut.« Er setzte sich auf den Beifahrersitz und schnallte sich an.
    Als ich wieder in Richtung Greenbelt Park District losfuhr, ging ich in Gedanken noch einmal meine Ausrüstung durch. Manchmal wünschte ich mir ein Arsenal, wie Roz es besaß, aber ich hatte es nie geschafft, mir so etwas zusammenzustellen. Immerhin lag auf dem Rücksitz eine Sporttasche mit mehreren hölzernen Pflöcken – nur für den Fall, dass wir auf unseren Serienmörder stoßen sollten –, ein paar Messer, Handschellen und andere hilfreiche Kleinigkeiten.
    Vanzir warf mir einen Blick zu, während wir durch die stillen Straßen jagten. »Du gibst dir die Schuld an Morios Zustand, nicht wahr?«
    Ich starrte auf die Straße, ließ beide Hände am Lenkrad und schwieg. Natürlich tat ich das, aber ich hatte nicht vor, es Vanzir zu sagen. Stattdessen fragte ich: »Was ist mit Camille passiert?«
    Nun war er es, der die Lippen zusammenpresste. Schließlich erwiderte er: »Touché. Aber sofern du mir nicht befiehlst, dir zu antworten, wäre es mir lieber, wenn sie es dir selbst sagt.«
    Ich wollte ihn dazu zwingen, ihm befehlen, damit herauszurücken, aber Camilles Privatsphäre war bei drei Ehemännern ohnehin schon sehr beschränkt, und ich wollte ihr auf keinen Fall auch noch den letzten Rest rauben. Ich runzelte die Stirn. »Was immer es ist, wird es uns im Kampf um die Geistsiegel behindern?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das liegt bei ihr. Ich werde mich an alles halten, was sie entscheidet. Moment, müssen wir hier nicht abbiegen?«
    Ich nickte, lenkte den Wagen stumm nach links und fand direkt neben dem Kanaldeckel einen Parkplatz. Wieder waren die Straßen beinahe menschenleer. Ein paar Leute waren unterwegs – zur Arbeit in einer Bäckerei oder zum Essen nach einer langen Nacht –, aber ansonsten war die Hölle von Greenbelt so gut wie ausgestorben.
    Wir stiegen aus und gingen zu dem Schacht hinüber. Da blieb Vanzir kopfschüttelnd stehen.
    »Verdammt, Weib, was hast du denn für eine abgefahrene Irre hierhergebracht? Ich kann den Nachhall ihrer Aura spüren. Der macht mir eine Scheißangst.« Schaudernd blickte er sich um. »Sie ist weg, oder?«
    »Ja, sie ist unter den Stein zurück, unter dem

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