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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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leichter, das Biest wegzuschicken. Doch ich muss eventuell meine Vorgehensweise bald neu überdenken. – Ich wünschte, mein junger Akolyth wäre hier. Er verfügt über einen ausgezeichneten Instinkt.“
    „Das war der junge Mann, der bei Clarissa war … in diesem … Etablissement?“
    „Mr. McMullen hat versucht, sie zu befreien, ist aber an diesem ziemlich mächtigen Basta… Magier der Bruderschaft gescheitert.“
    „Können Sie Clarissa finden?“
    „Tut mir leid. Nein. Ich weiß, dass sie nördlich von uns ist. Der Mann, der ihnen zuerst geholfen hat – was hat es mit seiner Verbindung zu den Raben auf sich?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Gehören sie zusammen?“
    „Schon möglich.“ Er hatte sie erobert, und sie hatte ihn geliebt und wusste verdammt noch einmal gar nichts von ihm. Ein Teil dieser Liebe flatterte immer noch wie ein Insekt an der Leimrute.
    „Was will er von Ihnen?“
    Sie lief dunkelrot an und begriff dann erst, dass Sutton sich nicht auf ihr erotisches Abenteuer bezog.
    „Ich weiß es nicht, Mr. Sutton.“ Er hatte ihr das Versprechen abgerungen, irgendetwas für ihn zu tun.
    „Sind Sie sicher, dass er ein Mensch ist?“
    Sie antwortete nicht gleich.
    „Was sollte er schon sonst sein?“, fragte sie vorsichtig zurück.
    „Wie sah er denn aus? Ein Mann in einem seidigen Umhang?“ Er musste ihn gesehen haben.
    „Kennen Sie ihn?“
    „Er hat uns … mit seiner Anwesenheit beglückt, als wir unterwegs waren.“
    „Dann möchte ich die Frage an Sie als sehr gut ausgebildeten Spezialisten zurückgeben, Mr. Sutton. Sind Sie sicher, dass er ein Mensch ist?“
    Der Magier lehnte sich neben ihr ins Heu.
    „Ich wünschte wirklich, ich wüsste es. Und das Problem ist: Eigentlich sollte ich es wissen.“
    Konstanze merkte, wie sie langsam in erschöpften Schlaf fiel.
    Seine Stimme schreckte sie wieder auf.
    „Was immer er ist, Fräulein Vanholst, Sie täten besser daran, ihm nicht zu nahe zu kommen.“
    Zu spät. Sie hatte ihm bereits Leben und Liebe gegeben.
    „Morgen“, fuhr der Mann fort, „erzählen Sie mir alles noch mal genauer. Wir wollen Clarissa finden. Und dann ist da noch mein Akolyth, der es geschafft hat, sich in einen unwirtlichen Seitenarm der Wirklichkeit zu katapultieren.“
    Sie nickte, denn die Beschreibung schien ihr passend.
    „Sie scheinen zu wissen, worüber ich rede, Fräulein Vanholst?“
    „War auch da“, murmelte sie müde. Sie wusste nicht mehr, was sie noch sagen durfte und was nicht.
    „Wie sind Sie von dort entkommen?“
    „Er … jemand hat mich hinausgestoßen.“ Sie merkte, dass ihre Augen tränten. Das würde er sicher missverstehen. Doch es war nur die Müdigkeit, die die Tränen zum Fließen brachte. „Mr. Sutton. Ich kann nicht mehr. Ich muss jetzt schlafen. Bitte!“
    „Wir reden dann morgen weiter“, sagte er.
    Das Nächste, was sie hörte, war: „Machen Sie keine plötzlichen Bewegungen!“
    Es war Morgen. Die warme Wand in ihrem Rücken bewegte sich. Ein Geruch nach nassem Fell hing in der Luft. Ein Knurren erklang allzu nah.
    Sie hatte ihr Lager mit einem hungrigen Wolf geteilt.
    Der Magier hatte ihr nun seine linke Hand über den Mund gelegt, um den Schrei nicht zuzulassen, der sich aus ihrer verängstigen Seele löste.
    „Versuchen Sie, sich langsam von ihm wegzubewegen“, flüsterte er, „und seien Sie auf der Hut!“
    Sie wusste nicht einmal, wie sie sich bewegen sollte.
    Der Wolf hingegen wusste es schon.

Kapitel 56

    I an hatte die Federn eingesammelt.
    Er hatte sich dabei Mühe gegeben, nur auf das Heidekraut zu treten und nicht direkt auf den weißen Stein. Wenn einem der Arm in den Fels wuchs, war das keine Erfahrung, die man gerne zweimal machte. Er saß hier fest. Doch das sollte bitte keine Beschreibung seines physischen Zustandes sein.
    Der Rabenmann war verschwunden. Die Welt war allerdings immer noch genauso unwirtlich und falschfarbig wie vorher. Ohne es bemerkt zu haben hatte sich Ian irgendwie wieder etwas vom Hügel entfernt, der sich aus der blauroten Ebene erhob – ein Symbol aus weißem Fels.
    Er war ganz allein. Wenn man die Alternativen bedachte, denen er schon begegnet war, so war das immerhin ein Vorteil.
    Er versuchte, sein mageres Wissen zu ordnen. Vermutlich musste man grundsätzlich unterscheiden zwischen seinen Angreifern.
    Die Frauenstimme hatte körperlos geklungen.
    Der Rabenmann hingegen machte einen sehr wirklichen Eindruck, nur eben auch sehr verkehrt. Der Wolf und der Soldat schienen

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