Schwingen der Lust
rang nach Luft, hätte am liebsten gestrampelt vor freudiger Erregung und von innen heraussprengender Lust. Das Wasser strömte an ihrem Bauch entlang nach unten über ihren Schoß bis hin gegen ihre Klit. Das war besser als jede Zunge.
„Ja“, keuchte sie. Ebenfalls immer schneller. Als würde sie in einem Wettkampf ihrem Orgasmus entgegenrennen. „Ja!“
Und Axel hörte nicht auf damit, bis sie kurz vor Sonnenaufgang Mexiko erreichten.
12. KAPITEL
Tod der Unschuld
Der Nachtwind war warm, doch sie fröstelte.
Etwa eine Stunde nachdem Axel und Maggie davongeflogen waren, stand Virginia auf der Wintergartenterrasse hoch über der Fifth Avenue und schaute auf den Central Park hinab. Sie sah auf die Bow Bridge und den Bethesda Springbrunnen mit dem Wasserengel, die Sommerbühne auf dem Rumsey Playfield, die Strawberry Fields und den Ladies Pavillon auf Hearns Head im See. Aber während sie sonst mühelos Stunden damit verbringen konnte, die nächtliche Schönheit und Stille des Parks zu genießen, nahm sie all das gerade kaum wahr. Zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit hatte sie wirkliche, tief im Mark sitzende Angst um Axel.
Das Auftauchen Maggies schien sein Urteilsvermögen getrübt zu haben. In Virginias Augen verhielt er sich unter den gegebenen Umständen schon beinahe gefährlich unvorsichtig.
Er hielt den Schlüssel zu der mächtigsten Waffe der Welt in den Händen und statt ihn zu nutzen, zu verbergen oder zu vernichten, damit er nicht in die falschen Hände geriet, benahm er sich plötzlich so ziellos und unvorhersehbar, wie Virginia ihn noch nie erlebt hatte - fast schon kindlich blauäugig und unachtsam. Aber vielleicht war das auch nur ihr Eindruck von außen, und in Wahrheit wusste er ganz genau, was er tat. Vielleicht hatte sie ihn auch nur deswegen noch nie so sorglos erlebt, weil sie ihn noch nie so glücklich wie in den letzten Tagen gesehen hatte. Und sie war sich nicht sicher, ob sie sich für ihn freuen oder traurig sein sollte, dass er so lange darauf hatte verzichten müssen.
Außerdem war sie auch ein klein wenig eifersüchtig auf Maggie - weil sie ihn glücklicher machte, als Virginia es in all der Zeit vermocht hatte. Hatte sie vielleicht deswegen ein so ungutes Gefühl? Weil Maggie in so kurzer Zeit so großen und kraftvollen Zauber auf ihn ausübte und dabei keine Ahnung davon hatte, in welch schreckliche Gefahr sie ihn brachte?
Plötzlich merkte sie, dass sie beobachtet wurde.
Es war dieser Instinkt, den jeder kennt - wenn sich die Härchen im Nacken aufrichten und es zwischen den Schulterblättern kribbelt, ohne dass man dort wirklich berührt wird. Und Virginias Instinkte waren noch wesentlich schärfer als die von Menschen.
Sie wusste schon, ehe sie sich umsah, dass der nächtliche Beobachter sehr nahe war - und schloss daraus direkt auf dessen Natur. Denn es gab nur wenige Geschöpfe im Himmel, auf der Erde und darunter, die ihre von Geburt an übernatürlich scharfen Sinne so mühelos zu umgehen in der Lage waren und es schafften, sich ihr so dicht zu nähern, ohne dass sie es lange vorher merkte.
Trotz der Angst, die von ihr Besitz ergriff, zwang sie sich, so ruhig zu bleiben wie es eben nur ging und sich nichts anmerken zu lassen. Bewusst langsam drehte sie sich herum.
Keine fünf Meter von ihr entfernt kauerte der riesige, geflügelte Schatten auf dem gusseisernen Spitzgiebel des Wintergartens und schaute lauernd auf sie herab.
Er saß regungslos da und wirkte dabei wie ein steinerner Gargoyle. Es war, als würde er das Licht um sich herum schlucken, was ihn mit einer dunklen Aura umgab. Bis auf den Lendenschurz um seine Hüfte war er nackt. Die einzigen Anzeichen dafür, dass er tatsächlich lebte, waren seine im Nachtwind wehenden blonden Locken und das unbarmherzige Funkeln in seinen kalten Augen.
Virginia musste sich etwas einfallen lassen, wenn sie die nächsten Sekunden überleben wollte ... und Axel einen größeren Vorsprung verschaffen.
„Ba’Al’T’Azar“, sagte sie, wie zur Begrüßung eines alten und lange erwarteten Freundes und lächelte. „Endlich.“
Ba’Al’T’Azar zog verwundert eine Augenbraue nach oben. „Du freust dich, mich zu sehen?“
„Natürlich. Ich warte seit Ewigkeiten auf euch“, sagte sie. „Und darauf, dass ihr mich befreit.“
Ba’Al’T’Azar lachte leise auf. „Und das soll ich dir glauben, Virginia? Du warst nie seine Gefangene.“
„Was weißt denn du, Engel?“, fragte sie herausfordernd, und ließ
Weitere Kostenlose Bücher