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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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schwebten sie weiter, Amelie war in Gedanken versunken während Damian sie neugierig von der Seite musterte. Wohl oder übel würde sie ihm jede Einzelheit des Traumes erzählen müssen, doch das konnte auch noch warten.
    „Was ist los? Warum starrst du mich so an?“
    „Nichts, nichts. Ich wollte nur wissen, ob irgendwas Wichtiges passiert ist.“ Das Mädchen schüttelte leicht den Kopf, es war für sie sehr wichtig gewesen, doch für ihn war es nicht von Interesse.
    „Es war nichts Wichtiges, nur etwas, was mich etwas angeht.“
    „Wie du meinst. Bist du bereit? Und gestärkt?“ Gestärkt fühlte Amelie sich nicht gerade, eher geschwächt und sogar etwas enttäuscht. Sie hatte sich mehr erwartet, warum auch immer. Trotzdem nickte sie kurz, schließlich blieb ihr nichts anderes übrig. Je länger sie wartete, desto mächtiger würde Lanicel werden und desto schwerer würde es werden, ihn zu besiegen.
    „Hast du zumindest den Hauch eines Planes?“
    „Ein Plan? Nein, aber den brauchen wir ohnehin nicht. Lanicel wird dich mit offenen Armen empfangen und wird nicht lange auf den Kampf warten, was ja auch verständlich ist, schließlich wartet er schon total lange darauf, dich endlich zu besiegen. Aber du machst ihm einen Strich durch die Rechnung, hoffe ich zumindest.“ Hoffen klang nicht gut, glauben war da schon besser und trotzdem nicht genug.
    „Du hoffst also, dann leg los, mir bleibt ohnehin nichts anderes übrig.“
    „Ja genau, ähm, wir gehen einfach zu der Kuppel aber ich nehme mir die Freiheit, so zu tun, als hätte ich dich gefangen. Zumindest hätten wir dann einen kleinen Vorteil.“ Amelie glaubte, sich verhört zu haben.
    „Was willst du jetzt schon wieder? Wir haben keinen Vorteil, ich dachte, wir sitzen im selben Boot und du willst jetzt nicht im Ernst sagen, dass du auf einmal wieder der Diener von Lanicel werden willst?“
    „Nein, nein, das meinte ich auch gar nicht. Ich will nur meine Unschuld beweisen, falls der Plan schief geht. Damit wir zumindest einen Plan B haben.“ Plan B klang gut, auch wenn es keinen einzigen richtigen Plan gab. Mit einem Nicken richtete Damian sich nach rechts und flatterte auf eine mehr als nur auffällige, riesige Kugel zu. Dass jeder einzelne Bewohner, der unten auf der Erde wohnte, hier oben leben wollte, war klar, schon alleine die Aussicht war einfach nur fantastisch. Würde Amelie als normales Mädchen hier leben, würde sie so lange warten, bis sie hier endlich wohnen durfte. So lange es sein musste. Der Dämon bog immer wieder ab, suchte einen Eingang in der glatten Glashülle, doch es existierte keiner.
    „Und was jetzt?“
    „Die zweite Variante von Plan A. Ich bringe dich hinein und bitte tu mir den Gefallen und blicke nicht etwa glücklich drein. Du musst dich schon etwas wehren.“
    „Meinst du das ernst? Ich soll schauspielern und du denkst tatsächlich, dass Lanicel drauf rein fällt?“
    „Wird er nicht, aber zumindest wird er uns die Illusion geben, dass es so ist. Bist du bereit? Da drüben ist ein Trupp Wachen und wir müssen einfach sagen, dass du eine Serawa bist, sie werden es ohnehin gleich glauben. Dann werden sie dir ein seltsames Mittel auf die Haare drauf spritzen und herausfinden, dass meine Worte stimmen. Natürlich werden sie dich sofort erkennen, zu Lanicel bringen und dann wird er den Kampf mit dir austragen. Leider nicht, ohne dir davor etliche Mittel einzuflößen, die dich schwächen werden. Sobald diese Medikamente in deinem Gehirn herum irren, wirst du keine Chance mehr haben. Aber natürlich habe ich schon einen Plan, der dich davor bewahren wird, natürlich würde ich nicht die Gefahr eingehen, dich in Gefahr zu bringen.“
    „Gut, also hilfst du mir? Mit einem Zauber?“ Damian nickte und nahm ihre Hand, es sah für andere Dämonen bestimmt aus wie ein Heiratsantrag, obwohl es das in Icasan wahrscheinlich gar nicht gab. Gelbe Lichtstrahlen schossen von seinen beinahe weißen Händen in ihre und hinauf in ihren ganzen Körper. Es fühlte sich heiß an, wie Feuer, trotzdem zuckte sie nicht zurück. Mit zusammengebissenen Zähnen wartete sie ab, bis die Schmerzen vorüber waren. Es kamen ihr wie Stunden vor, doch es konnte schließlich nicht lange genug dauern. Bei diesem Plan konnte so viel schief gehen, viel zu viel. Die Chance, dass Lanicel den Kampf tatsächlich gleich austragen würde, war leider verschwindend gering. Und solange würde Damian diesen seltsamen Zauber natürlich nicht aufrechterhalten können,

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