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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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viel zu anstrengend für ihn. Am Schlimmsten wäre es natürlich, wenn sie ihn auch zu dröhnen würden, denn dann wäre auch jede kleine Chance verschwunden. Mit langsamen Flügelschlägen flatterten die beiden nebeneinander auf die Wachen zu, die bereits neugierig die Köpfe reckten. Aus Damians Gesicht sprach pure Entschlossenheit, aus Amelies wiederum pure Angst, so viel Schauspielerei war da gar nicht mehr nötig, denn Angst verspürte sie auch so. Nach einem kurzen Händedruck schlüpfte der Junge nun voll und ganz in seine Rolle und riss sie hinter sich her.
     
     

4.7 ~*~ Ein gefährlicher Plan
    „Wachen, Wachen, kommt schnell her. Ich hab eine Serawa gefangen, die sich als Wartra verkleidet hat. Das kann nicht gut sein, da bin ich mir sicher. Bestimmt führt sie etwas im Schilde.“ Einer der Wachen fing leise zu lachen an, doch die anderen stimmten nicht mit ein, sondern umkreisten Damian wie Aasgeier.
    „Und warum bist du dir da so sicher? Es ist strafbar, jemanden zu verklagen, der in Wirklichkeit unschuldig ist, das weißt du schon, oder?“ Der Junge nickte heftig und schüttelte Amelie etwas durch. Sie gab ein paar erdrückte Laute von sich, nur, um den Wachen die Illusion beizubehalten. Würden sie sie erkennen, hätten sie es wohl längst getan. Obwohl das auch nicht unbedingt gut war, denn nachher würde Lanicel ohnehin ganz Icasan verkünden, dass das gefährliche Mädchen nun wieder in Gefangenschaft war. „Wenn du das wirklich ganz ernst meinst, können wir meinetwegen einen Test durchführen, aber ich verstehe trotzdem nicht, warum es dir so wichtig ist. Wenn sie eine Serawa ist, kann es dir schließlich auch egal sein, und wenn nicht, wird dir nie wieder etwas egal sein, da dir dann wahrscheinlich nichts anderes mehr übrig, als dich vor Gericht zu behaupten.“
    „Ja, ich weiß, was ich hier tue, bitte macht mir kein schlechtes Gewissen. Führt den Test durch und ich bin mir sicher, dass es etwas bringt, schließlich ist sie gefährlich, sehr sogar.“ Die Wachen wechselten einen vielsagenden, genervten Blick und holten seufzend ein weißes Pulver aus einer silbernen, winzigen Dose. Amelies Herz pochte sofort schneller, ihre Beruhigungsversuche blieben erfolglos. Nun war es endgültig zu spät, wegrennen war nun sinnlos, genauso wie hierbleiben. Trotzdem entschied sie sich, einfach still zu halten und abzuwarten, schließlich blieb ihr ohnehin nichts anderes übrig. Der Mann nahm das Pulver, schüttete sich etwas in die hohle Hand und fuhr damit unsanft über ihre Haare, ihre schwarzen Haare. Gleich darauf begann ihre Kopfhaut unangenehm zu kribbeln, nein, richtig zu brennen, trotzdem hielt sie still. Mit wachsendem Schrecken beobachtete sie die Farbe, die sich langsam änderte, nur ganz wenig, doch der Grauton war bereits zu erkennen. Einer der Wachen begann zu grunzen und begann sofort, Amelie zu umkreisen, falls sie doch noch fliehen wollte. Würde sie allerdings nicht. Ganz bestimmt nicht.
    „Und, da wir jetzt wissen, dass du eine Serawa bist, könnten wir bitte deinen Namen erfahren? Schon alleine wegen diesem Jungen solltest du uns den Gefallen tun und deine Unschuld beweisen. Falls du das nicht kannst, werden wir dich dem Herrscher Lanicel vorführen.“
    „Okay, nun ist mein Auftritt gekommen“, schoss es ihr durch den Kopf, sofort sog sie die Luft ein und setzte einen verzweifelten Gesichtsausdruck auf.
    „Ich...Ich bin...Amelie.“ Eigentlich musste sie gar nicht schauspielern, die Tränen kamen auch so. In Strömen tropften sie wie Wasserfälle ihre Wange hinunter.
    „Amelie? Wie noch?“ Die Wachen schöpften bereits Verdacht, das war zu offensichtlich. Jeder, der nicht gerade blind war, checkte es.
    „Nur Amelie.“
    „Komisch... So eine Dämonin gibt es nicht, oder nein. Warte! Es gibt eine, die Amelie heißt...“ Der Mann brach mitten im Satz ab und begann wie wild mit seinem Kollege zu tuscheln. Amelie schnappte zwar nur ein paar Wortfetzen auf, doch sie konnte sich leicht zusammen puzzeln, was die beiden meinten.
    „Bist du sicher...gefährlich, wenn wir uns irren...nein, natürlich ist sie es...warum so blöd...ich nicht...Versuch wert...“, überlegte das Mädchen und versuchte, die Sätze irgendwie zu ergänzen.“Bist du sicher, dass wir sie zum König bringen sollen? Es wäre sehr gefährlich, wenn wir uns irren. Und wenn sie es nicht ist? Nein, natürlich ist sie es. Warum ist sie dann so blöd, einfach so her zukommen? Weiß ich nicht. Ist es einen

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