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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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verklemmt. Es war unmöglich, sie aufzukriegen. Amelie zitterte ebenfalls, konnte sich nicht bewegen und wunderte sich schon, warum dieses kleine Mädchen überhaupt noch etwas tun konnte. Schreiend krabbelte dieses nun in den Kofferraum und endlich hatte sie Glück. Die Klappe ließ sich öffnen. Nach einem tiefen Luftzug ließ sie sich fallen und rollte sofort die Böschung weiter hinunter. Dem Fluss entgegen. Der unsichtbare Geist, Amelie, sprang ihr instinktiv hinterher und blieb kurz vor dem Wasser stehen. Das Mädchen war hinein gefallen und ruderte nun verzweifelt an Land zurück. Nur mit knapper Not tauchte sie unter einem umher treibenden Baumstamm hindurch, nochmal Glück gehabt. Am Ufer legte sie sich hin, völlig kraftlos, was ja auch verständlich war, und schloss die Augen. Bewusstlosigkeit überrannte sie, das erkannte man daran, dass ihre Lider aufhörten zu flattern, und ihr Atem hörbar ruhiger ging. Amelie drehte um und rannte zurück zum Auto, das nun völlig in Flammen stand. Dann sofort wieder zurück zu dem Kind. Erst jetzt kam ihr die Wahrheit in den Sinn: Dieses wehrlose Mädchen war sie.
     
     

4.9 ~*~ Endlich vorbei…
    „Sie wacht wieder auf“, rief ein Mann erleichtert und rappelte sich hoch. Amelie lag am Boden vor den Treppen, die zu Lanicels Thron führten. War sie etwa umgekippt? Verwirrt setzte sie sich auf und blinzelte in das Licht. Der Herrscher schritt bereits auf sie zu, ein abwartendes Grinsen im Gesicht. Es interessierte sie zwar nicht, ob er auf seinen Kampf warten musste, doch trotzdem war es irgendwie peinlich, hier am Boden zu liegen. Alle Wachen im Raum starrten sie wie ein Monster an, na toll. Hatte Lanicel während ihrem Traum etwa wieder irgendeinen Schwachsinn erzählt? Bestimmt wären ihm viele boshafte Witze eingefallen... Der Mann ihr gegenüber tuschelte etwas von den Wirkungen der Tränke, allerdings verstand Amelie kaum etwas. Ihr Kopf fühlte sich wie benebelt an, als hätte sie viel zu viel Alkohol getrunken. Sonst hörte sie rein gar nichts mehr.
    „Was ist, wenn diese Tränke wirklich gewirkt haben, wenn Damian den Zauber falsch gemacht hat, dann habe ich überhaupt keine Chance gegen Lanicel. Der ist ja völlig fit.“ Angst kroch ihr den Rücken herab, zuvor hatte sie diese nicht gefühlt, jetzt umso mehr. Lanicel wirkte über ihr plötzliches Umkippen hingegen sehr erfreut, die Wachen wunderten sich allerdings nicht. Vielleicht wussten sogar alle, dass sie überhaupt keine Chance haben würde. Gedanken über den Traum konnte sie sich gar nicht erst machen, die Geschäftigkeit des Herrschers war unübersehbar, denn wahrscheinlich würden die Tränke nicht allzu lange anhalten. Hoffentlich. Wenn sie den Kampf noch mehr hinaus zögern könnte, hätte sie vielleicht sogar größere Chancen. Viel größere. Nochmal ohnmächtig werden war allerdings auch keine Devise, so langsam würde sogar ein Trottel wie Lanicel etwas erahnen. Zumindest, wenn er noch ein bisschen Klugheit übrig hatte.
    „Mir ist irgendwie schwindlig“, brachte sie gequält hervor, erhoffte sich komischerweise sogar noch Mitleid von den Wachen, leider hatte sie sich vollkommen getäuscht. Die ganzen Männer zuckten nicht einmal mit der Wimper, so desinteressiert schienen sie.
    „Das ist schade, aber wir können das wirklich nicht verschieben“, meinte Lanicel, er legte sogar einen Hauch Mitleid in seine Worte. Amelie hasste ihn so sehr.
    „Und warum nicht?“
    „Na, weil ich danach keine Zeit mehr habe.“ Er druckste herum, war sich anscheinend nicht sicher. Ein richtiges Argument gab es schließlich nicht.
    „Oh... Das glaube ich nicht, du würdest alles dafür verschieben, sogar deine Hochzeit.“ Vielleicht war dieser Vergleich nicht gerade treffend, doch zumindest konnte sie so klar machen, dass sie ihn durchschaute.
    „Ich weiß zwar nicht, warum du dir da so sicher bist, aber das ist jetzt auch egal. Wir erledigen das und danach kann ich auch noch lachen.“ Als der Herrscher breit grinste, entblößte er eine Reihe spitzer Fangzähne, wie die von Vampiren. Es sah schrecklich aus, von wegen, es konnte kein hässliches Lächeln geben. Dieses war bestimmt nicht schön.
    „Was erledigen wir überhaupt? Ich verstehe die ganze Sache nicht, zuerst nehmt ihr mich gefangen und nun steckt ihr mich nicht einmal in ein Verlies. Was habt ihr mit mir vor?“ Amelie entschied sich, besser vorerst die Ratlose zu spielen. Womöglich würde er sie so sogar unterschätzen.
    „Das wirst

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