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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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Überlegungen mit einem Räuspern und legte nachdenklich die Fingerspitzen aneinander.
     „Ich verstehe, dass du viele Fragen hast, aber bitte lass mich zuerst einmal alles, was ich für wichtig empfinde, erzählen. Meinen Name brauchst du nicht zu kennen, da ich ihm selber nicht weiß, nicht mehr zumindest“, begann er und klirrte nachdenklich mit den vielen Ringen und Ketten, die seinen Arm schmückten. „Das einzige, woran ich mich noch erinnern kann, ist, dass ich früher eine sehr wichtige Person war, in Icasan meine ich. Ach, wie gerne würde ich diese Stadt nochmal sehen, aber es ist mir leider nicht mehr vergönnt gewesen. Du hingegen hast noch dein ganzes Leben vor dir und auf diesen Weg muss ich dir noch etwas mitgeben.“
     „Ich... Ich habe keinen Weg mehr vor mir, ich meine, ich bin tot, ich lebe nicht mehr. In Icasan kommen schließlich nur die Toten“, widersprach Amelie neugierig, der Mann, wer auch immer er war, wusste etwas, das war sicher.
     „Nein, nein, nein. Was auch immer du über Icasan weißt, es stimmt nicht. Du bist nicht tot, noch nicht. Lass mich kurz nachdenken, dann erzähle ich dir die Geschichte von Anfang an.“ Verwirrt blinzelte sie ein paar Mal und versuchte wach zu werden, doch es klappte nicht. Trotzdem musste das alles ein Traum sein, ein sehr denkwürdiger. Der Dämon presste die Lippen aufeinander während seine Augenlider unruhig flatterten. In Amelie drin brodelte es nur noch, so viel Neugier aber auch Furcht wälzten sich durch sie hindurch.
     „Es gibt viele Welten, nicht nur die Erde. Früher waren sie alle eins, nicht nur die Engel und die Dämonen haben sich bekriegt, auch die Menschen waren daran beteiligt. Der Krieg dauerte lang, was sag ich da, er hat noch nicht einmal aufgehört. Es wurde nur eine Grenze gezogen, damit die Kriege, wie soll ich sagen, über andere Wege weiter laufen mussten. Alle drei Rassen wussten und wissen es immer noch selbst ganz genau, dass sie nie aufhören würden, sich gegenseitig zu bekämpfen und trotzdem wurde alle Hoffnung in das Projekt gesetzt. Natürlich war es gefährlich, das Risiko war höher als jemals zuvor, doch es klappte, ja, es funktionierte tatsächlich.“
     „Wovon redest du? Was ist dieses Projekt?“
     „Bitte, unterbrich mich nicht. Dieses Projekt hatte das Ziel, die Engel, die Dämonen und die Menschen für immer voneinander zu trennen, doch die Könige waren sich alle einig, dass es eine Verbindung geben musste. Irgendwann, möge es noch so lange dauern, würden sie sich gegenseitig wieder brauchen. Also wurden sie voneinander gesprengt und sind von nun an nur mehr mit Portalen miteinander verbunden. Diese werden bewacht, ist ja klar.“
     „Aber warum erzählst du mir das jetzt alles? Um was geht es eigentlich? Ich verstehe den Sinn der Sache nicht.“ Der Dämon hob den Kopf und entblößte eine Reihe spitzer Zähne, beinahe wie die von Katzen.
     „Ich war eine wichtige Person der drei Welten, besser gesagt der frühere Herrscher, ich bin gestorben.“ Verwundert nahm Amelie etwas Abstand, das war ihr alles zu viel. Dieser Herrscher, er redete so logisch, so dass dieser Traum unbedingt einen Sinn haben musste. An seinen Worten war kein einziger Spaß, es passte alles zusammen. Höchstwahrscheinlich war er extra deswegen in den Traum eingetaucht, wie auch immer er das geschafft hatte. Das musste heißen, dass es etwas Wichtigeres hinter seinen Worten geben musste.
     „Ich verstehe, aber warum bist du hier? In meinem Traum?“
     „Du hast Fähigkeiten, du weißt, dass die nicht einfach so entstehen, sie werden weitergegeben. Ich glaube, sie haben dir das schon erzählt, oder?“ Amelies Gedanken schweiften kurz zu Damian, ja, er hatte es ihr erzählt. Im Großen und Ganzen hatte sie es auch verstanden, doch die Erscheinung des Toten brachte seltsamerweise alles wieder durcheinander. Nach ein paar Augenblicken nickte sie und atmete tief durch, so aufgeregt war sie. Stirnrunzelnd fuhr er fort: „Die Fähigkeiten werden vererbt, du hast auch welche bekommen. Und ich glaube, da du ein kluges Mädchen zu sein scheinst, hast du mittlerweile verstanden, dass die Fähigkeiten von mir sind. Du hast sie nach meinem Tod bekommen, ich weiß zwar nicht, warum ich so lange Zeit keinen Kontakt zu dir aufnehmen konnte, aber jetzt hat es ja geklappt. Trotzdem hat es einen anderen Sinn, warum ich hier bin. Du kennst ja Lanicel, oder? Dieser Dämon, er ist nicht an seinem rechtmäßigen Platz, genauer

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