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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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gesagt...“ Plötzlich verschwand das seltsame Licht mitsamt dem Herrscher. Ausreden konnte er nicht mehr.
     
     

4.1 ~*~ Geheimnisse
     Verwirrt sprang Amelie hoch, es war vorbei. Der Traum war vorbei. Damian kniete seltsam lächelnd vor ihr und hob beruhigend die Hände.
     „Es ist alles gut. Du hast im Schlaf geredet, nur wirres Zeug, also hab ich dich geweckt“, erklärte er während sie wild hin und her schaute. Enttäuschung machte sich in ihr breit, gefolgt von Wut. Der Traum war vorbei, der Herrscher hatte nicht ausreden können. Was waren seine letzten Worte? Über Lanicel war da was, etwas Verbotenes oder Schlimmes, zumindest schien es nichts Gutes zu sein. Trotzdem wollte sie Damian nichts davon erzählen, instinktiv hielt sie vorerst den Mund.
     „Schon gut, danke, ich hatte nur einen Albtraum“, redete Amelie sich kurzerhand heraus. „Hab ich irgendwas gesagt, was komisch schien?“ Auf sein Gesicht zauberte sich wieder ein Lächeln, gut so, er schöpfte anscheinend keinen Verdacht.
     „Nein, so richtig seltsam war das nicht. Du hast Lanicel erwähnt und die anderen Welten, die Erde und das Reich der Engel.“ Oh nein, er wusste doch etwas, allerdings interessierte es ihn wohl gar nicht.
     „Wahrscheinlich wegen unserer Flucht und so. Aber lassen wir das Thema jetzt besser. Ist etwas passiert im Hinblick auf uns zwei?“, wechselte Amelie schnell das Thema, es gab wichtigere Dinge als irgendwelche Träume. Vorerst einmal ihre Leben.
     „Nein, ich hab nichts mitbekommen. Anscheinend sind sie noch nicht so weit oder sie glauben, dass du dich im Untergrund versteckst. Das wäre wahrscheinlich weitaus klüger im Hinblick auf deine Unerfahrenheit in Icasan, aber naja, du hast ja mich.“ Mit einem Hauch Erleichterung krabbelte Amelie weg von Damian zum Ausgang der winzigen Höhle. Wie den ganzen Tag und die Nacht war es in Icasan gleich hell, der tiefschwarze Himmel strahlte ein düsteres Licht aus, wie bei einem Sonnenuntergang bei der Erde. Nur konnte man hier keine Sonne sehen, nur hübsche Sternchen, und Farben waren auch keine im Spiel. „Ich schlage vor, wir machen uns auf den Weg.“
     „Und wohin, wenn ich fragen darf?“ Damian zuckte ratlos mit den Schultern und schälte sich aus der Dunkelheit der Höhle in die Finsternis da draußen. Wortlos folgte Amelie ihm, sie fühlte sich unwohl, wie schon die ganze Zeit, doch sie musste diesem geheimnisvollen Junge trauen, auch wenn sich alles in ihr drin dagegen sträubte. Zuerst verließen sie die Höhlen, länger konnten sie sich schließlich nicht am selben Ort aufhalten, und drehten sich in Richtung der normalen Häuser. Es schien selbst Damian sinnlos, die ganzen Familien unnötigerweise auf zu schrecken, hier würden sie nicht zu suchen beginnen. Seufzend nahm Amelie seine Hand und verwendete ihre Kraft, um die beiden unsichtbar zu machen. So richtig bei der Sache war sie allerdings trotzdem nicht, der Traum mit dem Herrscher hörte nicht auf, durch ihren Kopf zu geistern. Was wollte der Dämon nur sagen? Vielleicht wusste Damian sogar genaueres, irgendetwas musste ja durch gesickert sein, doch auf jeden Fall erwähnte er ihr Gerede mit keinem einzigen Wort. „Wohin gehen wir? Ich weiß es immer noch nicht, wenigstens einen winzig kleinen Plan sollten wir haben“, grummelte das Mädchen nach einer Weile, es kam ihr so vor, als gingen sie die ganze Zeit nur im Kreis. Nichts hatte einen Sinn, schließlich konnten sie nicht ewig vor Lanicel und ganz Icasan flüchten. Sie vermisste ihr früheres Leben mehr denn je, warum musste genau ihr das widerfahren? Alles schien so unfair.
    „Ich weiß, wohin wir gehen, vertrau mir.“
    „Wie soll ich dir vertrauen, wenn du nicht einmal mit mir redest?“
    „Ich rede mit dir, gerade jetzt. Ich kann dir nicht sagen, wohin wir gehen, aber zu welchem Ort wir gehen.“
    „Was ist da für ein Unterschied?“
    „Wir gehen zum Portal, aber es ist nicht wirklich ein Ziel. Dieses ist der Weg zu einem Ort, den kennen wir nicht.“
    „Schon gut, du weißt also wo das Portal ist.“ Es war mehr eine Frage als eine Feststellung, sie glaubte ihm nicht wirklich. Auf einmal war wieder alles anders, gerade zuvor hatte er noch gesagt, er hätte keine Ahnung, wo sich das Portal tatsächlich befand. Und jetzt...
    „Ich glaube, ich weiß es. Hab ich dir schon erzählt, wo Lanicel wohnt?“ Amelie schüttelte verwirrt den Kopf, das wäre schließlich viel zu einfach. Niemand würde das Portal so offensichtlich

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