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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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verhandelst doch nicht mit einem Dämon.“
„Das tue ich schon die ganze Zeit. Also?“
Jonas machte mich total verrückt. Das war Erpressung! Aber wie könnte ich Amys Hülle mit den Ringen zurücklassen? Ich spürte es im selben Moment wie Jonas. Cira tat ihren letzten, rasselnden Atemzug. Jonas ließ mich los und jagte zu Cira. Ich strauchelte.
„Cira! Nein!“ Jonas barg Ciras Gesicht mit seinen Händen und sah mit schmerzverzerrter Miene zu mir auf. „Wie?“
Ich hielt die Hand auf. Jonas riss sich Ciras Ring vom Finger und warf ihn mir zu. Ich fing ihn auf. Er war aus freien Stücken geschenkt worden. Beide Zauberringe waren bei Mama! Ich jubilierte innerlich, äußerlich blieb ich natürlich cool wie immer.
Jetzt brauchte ich nur noch Sekunden, um meinen Plan umzusetzen. Ich wusste, sie würden mich verfolgen und genau daraus bestand meine Idee. Ich packte Samantha und schleifte sie mit mir rückwärts.
„Lies in der Bibel der Menschen nach. Ein Nephilim kann sich nur mit einer Menschenfrau vereinen. Wenn Cira kein Mensch mehr ist …“
    29. April 2011
    T imothy verfolgte das Geschehen mit nervenzerreißender Höchstspannung. Er vernahm jedes Wort von Jonas und dieser Dämonin Lilith, obwohl er wie die anderen bis an den Rand der eingestürzten Brücke zurückgewichen war. Hubschrauber donnerten durch die rußschweren Wolken, Scheinwerfer stachen gespenstisch auf
    die Trümmer herab. Bald sollten sie den Platz der Verwüstung verlassen – aber niemals ohne Cira und Sam. Amy hingegen schien verloren. Dennoch versuchte Jonas geschickt, Lilith auszutricksen.
    Als der Dämon in Amys Gestalt sich einen Schuh auszog und gleich darauf Sam nach vorn stieß, stürmte Timothy los. Amy verschwand hinter den Autowracks im Nebel der Nacht. Jemand anderes musste sich um sie kümmern, er wollte nur noch zu Sam, deren Puls so schwach klang, dass es ihn vor Herzschmerz fast zerriss.
    Er war keine hundert Yards von ihr entfernt, da tauchte etwas aus den tief hängenden Wolken auf und schoss auf Sam zu. Es traf Jonas am Kopf, der k. o. über Cira zusammensackte, packte Sams Arme und stieß sich ab in die Lüfte.
Timothy hechtete in einem riesigen Satz auf die rotbraune Gestalt zu. Er bekam gerade noch Sams Fußgelenke zu packen, die bereits über dem Brückengeländer baumelten. Sie sackten durch, aber er berührte den Boden nicht mehr. Timothy kletterte an der bewusstlosen Sam empor und schlug seine Reißzähne in die Achillessehne des Satyrs. Der Klauenfuß löste sich von Sams Oberarm – schon fielen sie und rauschten auf das gut achtzig Yards unter ihnen schimmernde Meerwasser zu.
Der Fall in die Tiefe war entsetzlich, trotzdem versuchte Timothy, Sam mit seinem Körper zu umarmen, sie vor dem tödlichen Aufprall zu schützen.
Wie ein Sandsack klatschte Timothy unter Sam mit der Rückseite zuerst auf die kalte Wasseroberfläche der San Francisco Bay. Das Wasser war härter als Beton, drohte, ihn kurzfristig auszuknocken. Sam wurde gewaltsam aus seiner Umarmung gerissen. Furcht durchströmte ihn wie bei einer Panikattacke. Blankes Entsetzen schürte seinen Zorn. Er witterte sie nirgends. Timothy stach durch die aschebedeckte Wasseroberfläche, suchte hektisch nach Sams Körper. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.
Er vernahm Gentarras tiefe, mentale Stimme. „Wir sind zu spät gekommen.“
Timothy erstarrte zu Eis.
„Der Satyr hat sie sich geholt.“
„Wohin?“, brachte Timothy kaum in Gedanken hervor.
„Sie sind verschwunden, nachdem er Samantha aus dem Wasser gezogen hat.“
Das musste der Satyr sein, gegen den Jonas und Nyl gemeinsam gekämpft hatten und der sich auch dort einfach in Luft aufgelöst hatte. Er schien mit dem Engel im Bunde zu sein, um solche Magie zu besitzen. Timothy schloss die Augen, reinigte seine Sinne, senkte seinen Herzschlag. Er würde Sam finden, mit oder ohne ihr Blut in seinem Organismus. Timothy schaltete seinen Verstand aus, der ihm zu verstehen gab, dass er sie nicht finden könne, dass sie nicht mehr am Leben sei und ließ sich von seinem Instinkt leiten.
Jählings begann Timothy wie ferngesteuert, Arme und Beine zu bewegen, glitt wie ein Torpedo durch die kalte, düstere Bucht. Je näher er der Insel Alcatraz kam, desto intensiver spürte er Sams Aura. Gespannte Euphorie erfasste ihn. Noch nie war er dankbar dafür gewesen, ein Vampir zu sein. Jetzt würde er sich jede Stärke, die ihm innewohnte, zunutze machen. Timothy umrundete die Sandsteininsel geschwind wie ein Nix. Er

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