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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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alle Spuren davon fortgewischt waren, bevor sie zurückkehrte. Wenn sie es nicht täte, würde Ysandre ausflippen vor Schadenfreude.
    Und Bishop erst.
    Claire glaubte, dass sie sich ganz gelassen gab, als Ysandre sie ins Büro winkte. Bishop stand genau an der Stelle, wo er vorher gewesen war, aber der dritte Vampir, der Fremde, war fort.
    Michael war noch da.
    Myrnin versuchte gerade, ein kompliziertes abstraktes Gebilde aus Büroklammern und Vielzweckklemmen anzufertigen, was zu seinen weniger irrsinnigen Beschäftigungen gehörte, die Zeit totzuschlagen.
    »Das verlorene Kind kehrt heim«, sagte Bishop. »Und? Wie hat Detective Hess die Neuigkeiten aufgenommen?«
    »Gut.« Claire war nicht gewillt, sich etwas anmerken zu lassen, aber selbst das schien ihn zu amüsieren. Er lehnte sich an die Ecke seines Schreibtischs und verschränkte die Arme wobei er sie mit einem seltsamen, leichten Lächeln anstarrte.
    »Er hat es dir nicht gesagt, nicht wahr?«
    »Ich habe nicht gefragt.«
    »Was für ein zivilisierter Ort Morganville doch ist.« Bishop ließ es wie eine Beleidigung klingen. »Nun gut, du hast deine Pflicht getan. Ich nehme an, nun muss ich meinen Teil des Handels erfüllen.« Er warf Myrnin einen Blick zu. »Sie ist dein Liebling. Dann kümmere dich auch um sie.«
    Myrnin salutierte träge. »Wie mein Meister befiehlt.« Er erhob sich mit dieser vampirischen Eleganz, neben der sich Claire immer schwer, dumm und langsam vorkam, und er schaute sie einen langen Augenblick aus seinen glänzenden schwarzen Augen an. Falls er versuchte, ihr dadurch etwas zu sagen, hatte sie keine Ahnung, was das sein könnte. »Hinaus, Mädchen. Master Bishop hat hier wichtige Arbeit zu erledigen.«
    Und was sollte das sein?, fragte sie sich. Arbeitet er an seinem teuflischen Lachen? Führt er Vorstellungsgespräche mit Reserve- Speichelleckern durch?
    Myrnin durchquerte den Raum und schloss seine eiskalten Finger um ihren Arm. Sie holte tief Luft und keuchte, aber er ließ ihr keine Zeit zu reagieren; er zerrte sie den Gang entlang und sie rannte stolpernd hinter ihm her.
    Stumm blickte sie zu Michael zurück, aber er konnte ihr nicht helfen. Er saß genauso in der Falle wie sie.
    Myrnin hielt erst an, als zwei geschlossene Türen und etwa ein Kilometer Flur zwischen ihnen und Mr Bishop lagen.
    »Lassen Sie mich los!«, zischte Claire und versuchte, sich loszureißen. Myrnin blickte auf ihren Arm hinunter, der noch immer von seinen bleichen Fingern umschlossen war, und zog die Augenbrauen hoch, als könnte er nicht so recht nachvollziehen, was seine Hand da gerade machte. Claire riss wieder daran. »Myrnin, lassen Sie mich los!«
    Er ließ sie los und trat zurück. Den Bruchteil einer Sekunde lang sah er enttäuscht aus, hatte sie den Eindruck, aber dann war sein irres Lächeln wieder fest an Ort und Stelle. »Wirst du dann ein braves kleines Mädchen sein?« Sie funkelte ihn an. »Ah. Vermutlich nicht. Na gut, dann geht das aber auf deine Kappe, Claire. Lass uns doch einfach unser Bestes tun, damit dein Kopf auf deinem Rumpf bleibt. Komm. Ich bringe dich zu deinem Jungen, denn offenbar ist unser gemeinsamer Wohltäter heute in Geberlaune.«
    Er wandte sich um und die Zipfel seines Gehrocks blähten sich. Er trug schon wieder Flipflops und seine Füße waren schmutzig, auch wenn er im Allgemeinen nicht allzu schlecht roch. Die billigen bunten Perlenketten klimperten und rasselten bei jedem Schritt; zusammen mit dem Klappern seiner Schuhe machte ihn das zum lautesten Vampir, den Claire je gehört hatte.
    »Nehmen Sie Ihre Medizin ein?«, fragte sie. Myrnin warf ihr über die Schulter einen Blick zu und wieder hatte sie keine Ahnung, was er ihr damit sagen wollte. »Ist das ein Nein?«
    »Ich dachte, du hasst mich«, sagte er. »Wenn das so ist, braucht dich das doch nicht zu kümmern, oder?«
    Da war etwas dran. Claire schwieg und eilte ihm nach, als er einen langen, gewundenen Gang durchschritt, bis sie eine große Holztür erreichten. Dort stand eine Vampirwache, ein Mann, der in seinem normalen Leben wahrscheinlich Asiat gewesen war und nun einen Teint wie altes Elfenbein hatte. Er hatte langes Haar, hinten zu einem Zopf geflochten, und war kaum größer als Claire.
    Myrnin wechselte ein paar chinesisch klingende Worte mit dem anderen Vampir, an dessen Hals wie bei Michael die Abdrücke von Bishops Vampirzähnen prangten; er drehte den Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür.
    So weit war Claire bisher noch nie

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