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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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mal. Das bedeutet nicht viel, nicht wahr, da ich doch den letzten Atemzug bereits getan habe, noch bevor die Tinte der Magna Charta auf dem Papier getrocknet war? Ich meine, natürlich werde ich auf sie aufpassen, mit allem, was von meinem Leben noch übrig ist.«
    »Ich scherze nicht, Hofnarr.«
    Plötzlich sah er vollkommen nüchtern aus. »Und ich lache nicht, Lady. Ich werde sie beschützen. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    Claires Gedanken rasten. Sie blickte von Myrnin zu Amelie und von Amelie zu Oliver. bis ihr schließlich eine vernünftige Frage einfiel. »Warum sind Sie hier? «
    »Sie sind hier, um deinen Freund zu retten«, sagte Myrnin. »Herzlichen Glückwunsch, meine Liebe.«
    Amelie warf ihm einen scharfen, autoritären Blick zu. »Lüg das Mädchen nicht an, Myrnin. Das gehört sich nicht.«
    Myrnin wurde wieder ernst und neigte ein wenig den Kopf. Claire konnte noch immer ein irres Lächeln sehen, das seine Lippen umspielte.
    Amelie heftete ihre ruhigen grauen Augen auf Claire. »Myrnin hat uns geholfen, Zutritt zu diesem Gebäude zu erlangen. Wir setzten alles daran, um Morganville zurückzuerobern, aber das ist ein Prozess, der einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Verstehst du?«
    Ihre Worte erreichten Claire ein wenig später. »Sie... Sie sind nicht gekommen, um Shane zu retten?«
    »Natürlich nicht«, sagte Oliver verächtlich. »Sei doch nicht so bescheuert. Welchen strategischen Wert könnte dein Freund schon für uns darstellen?«
    Claire verkniff sich eine impulsive Antwort und zwang sich nachzudenken . Das war nicht leicht; eigentlich wollte sie ihn einfach nur anschreien. »Na schön«, sagte sie schließlich. »Ich werde ihn strategisch wertvoll für Sie machen . Wie wär's?«
    Myrnin hob langsam den Kopf. Er machte ein warnendes Gesicht, welches sie komplett ignorierte.
    »Wenn Sie Shane und seinen Vater nicht retten, dann werde ich nicht mehr helfen, Myrnin in Zaum zu halten, und ich werde die Medizin und das Serum, an dem wir arbeiten, zerstören. Ich nehme an, Sie würden es gern vermeiden, komplett den Verstand zu verlieren, oder?« Denn genau das würde mit allen Vampiren passieren, sogar mit Oliver und Amelie.
    Als Claire nach Morganville gekommen war, hatte sie geglaubt, die Vampire seien unsterblich und perfekt, aber das war in vielerlei Hinsicht nur Fassade. Der Grund dafür, dass es da draußen in der Welt keine oder nur sehr wenige weitere Vampire gab, war, dass ihre Anzahl im Laufe der Jahre allmählich geschrumpft war und dass ihre Fähigkeit, neue Vampire zu kreieren, schwand. Es handelte sich dabei um eine Art Krankheit, etwas Fieses, das immer schlimmer wurde, obwohl sie es über lange Zeit verleugnet hatten.
    Amelie hatte Morganville als ihre letzte, beste Hoffnung auf ein Überleben erschaffen. Aber die Krankheit war nicht besser geworden, sondern schlimmer, und sie schien heute einen immer rascheren Verlauf zu nehmen. Claire hatte inzwischen gelernt, die fast unmerklichen Anzeichen zu erkennen; man konnte sie inzwischen sehen - das Zittern der blassen Hände, manchmal sogar der Arme. Bald würde es schlimmer werden. Sie hatten alle Angst davor. Und das aus gutem Grund.
    Myrnin hatte eine Erhaltungsmedizin entwickelt, aber sie brauchten ein Heilmittel. Unbedingt. Und da Myrnin rasch dahinsiechte, war Claire der Schlüssel dazu, dieses zu entwickeln.
    Tiefe Stille hatte sich über den Raum gelegt und eine Sekunde lang wankte Claires wütende Entschlossenheit. Dann sah sie den Ausdruck in Olivers Augen. Oh nein, das wirst du nicht , dachte sie. Wag es nicht, mich arrogant anzuschauen.
    »Wir regeln das auf meine Art«, sagte Claire. »Sonst zerstöre ich die ganze Arbeit und lasse Sie alle sterben.«
    »Claire«, murmelte Myrnin. Er klang entsetzt. Gut. Das freute sie. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Es ist mein Ernst. Ihre ganze Arbeit, Ihre ganze Forschung. Wenn Sie zulassen, dass Bishop Shane umbringt, spielt das für mich ohnehin keine Rolle mehr.« Sie hatte sich davor gefürchtet, das auszusprechen, aber in gewisser Weise war es eine Erleichterung »Es geht nicht immer um Sie und Ihre dummen, alten Fehden. In dieser Stadt leben Menschen. Jeder von uns hat ein Leben . Wir sind von Bedeutung! « Sie machte ihrem angestauten, angstvollen Zorn Luft und ließ ihn den ganzen Raum ausfüllen. Sie wirbelte zu Myrnin herum. » Sie! Sie haben uns ihm übergeben! Sie haben sich gegen uns gewandt, als wir Sie gebraucht hätten! Und Sie « - nun war Amelie dran -»Sie

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