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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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nicht haben.« Dr. Mills schaute Claire aufmerksam an und runzelte die Stirn. »Du siehst müde aus.«
    »Wahrscheinlich«, sagte sie. »Also... das ist nun Ihr neues Labor?«
    »Scheint als hätten wir immer wieder ein neues, nicht wahr? Wenigstens findet sich in diesem hier das meiste von dem, was wir brauchen.« Er machte eine vage Handbewegung. Der Raum war eindeutig einmal als Chemie- und Physikraum geplant worden; er hatte diese großen Tische mit Granitplatten, die mit Spülbecken und integrierten Gashähnen ausgestattet waren. Hinten im Raum standen Regale über Regale, die mit Glasgefäßen und allen Arten von etikettierten Flaschen gefüllt waren. Eins musste man Morganville lassen - die Stadt investierte wirklich viel in Bildung. »Ich habe unerwartete Fortschritte gemacht
    »Das heißt?« Myrnin wandte sich zu ihm um; auf einmal war er gar nicht mehr exzentrisch und schräg.
    »Sie wissen, dass ich versucht habe, die Ursachen der Krankheit zu erforschen?«
    »Ihre Ursprünge sind nicht so wichtig wie die Entwicklung einer wirksamen, stimmigen Palliativbehandlung, ganz zu schweigen von einer Massenproduktion des Heilmittels«, sagte Myrnin. »Das habe ich Ihnen schon vorher laut und deutlich gesagt.«
    Dr. Mills schaute Claire Hilfe suchend an und sie räusperte sich. »Ich denke, wir können beides leisten«, sagte sie. »Ich finde, es ist auch wichtig zu wissen, woher etwas kommt.«
    »Ganz genau«, sagte Dr. Mills. »Sie scheint nämlich nicht von ungefähr zu kommen. Es gab keine anderen Vampirkrankheiten. Alles, was ich im Medium ihres Blutes getestet habe, ging kampflos unter, von Erkältungen und Grippe bis hin zu Krebs. Zugegebenermaßen kann ich an einige hochansteckende Viren nicht herankommen, aber ich sehe keine Gemeinsamkeiten zwischen dieser Krankheit und irgendeiner anderen, außer einer.«
    Myrnin vergaß seine Einwände und kam näher. »Welcher?«
    »Alzheimer. Das ist eine fortschreitende, degenerative Krankheit, die...«
    Myrnin machte eine scharfe Geste. »Ich weiß, was das ist. Sie sagten, es gäbe Gemeinsamkeiten.«
    »Der Krankheitsverlauf ist ähnlich, ja, aber die Sache ist: Bishops Blut enthält Antikörper. Es ist das einzige Blut, das Antikörper enthält. Das bedeutet, dass es ein Heilmittel gibt, und Bishop hat es eingenommen, weil er sich die Krankheit zugezogen hatte, und wurde wieder gesund.«
    Myrnin drehte sich langsam um und schaute Claire mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sein Gesichtsausdruck war mild, aber sein Blick war grimmig. »Was sagt uns das?«
    »Bishop könnte das absichtlich gemacht haben«, sagte sie. »Richtig, Dr. Mills? Er könnte diese Krankheit entwickelt und absichtlich verbreitet haben - und das Heilmittel hat er nur bei sich selbst angewandt. Aber warum sollte er das tun?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Myrnin stapfte davon, sein Gang war ruckartig und aufgewühlt; als ihm ein Laborstuhl im Weg stand, hob er ihn hoch und schmetterte ihn, ohne sich davon aufhalten zu lassen, gegen die Wand. »Weil er die Herrschaft will«, sagte er. »Und Rache. Es ist perfekt. Wieder kann er entscheiden, wer lebt und wer stirbt - schon einmal hatte er diese Macht, bis wir sie ihm entrissen haben. Wir hatten geglaubt, wir hätten ihn vernichtet. Wir waren uns so sicher. «
    »Sie und Amelie«, sagte Claire. Hinter alldem steckte eine lange, hässliche Geschichte - sie verstand sie nicht und wollte sie eigentlich auch gar nicht verstehen, aber sie wusste, dass Amelie zu irgendeinem Zeitpunkt vor ein paar Hundert Jahren versucht hatte, Mr Bishop ein für alle Mal zu töten. »Aber Sie sind gescheitert. Und das ist seine Art zurückzuschlagen. Sich an Ihnen allen zu rächen.«
    Myrnin hielt an und blickte einen Moment lang, ohne zu antworten, in eine leere Ecke. Dann kam er langsam zu ihnen zurück und nahm auf einem der Laborhocker Platz, die nicht zerstört waren. Er schlug die Zipfel seines Gehrocks nach hinten. »Er war also beabsichtigt, dieser Fluch.«
    »Sieht so aus«, sagte Claire. »Und jetzt hat er Sie da, wo er Si e haben möchte.«
    Myrnin lächelte. »Noch nicht ganz.« Er deutete auf das Labor. »Wir haben Waffen.«
    Auf den meisten der Granitplatten standen Metallpfannen mit rötlichen Kristallen, die gerade trockneten. Claire deutete mit dem Kinn darauf und runzelte die Stirn. »Ich dachte, wir wollten mit der flüssigen Version dieses Zeugs weitermachen.« Dieses Zeug war die Erhaltungsmedizin, die sie und Myrnin entwickelt hatten - oder zumindest so

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