Schwur fuer die Ewigkeit
mit einem ganz neuen Anspruchsdenken hinausgeschickt, was Monica prompt in ein Mandat übersetzte, es jedem heimzuzahlen, der sie getreten hatte, als sie am Boden war.
Einige dieser Leute sah man gar nicht mehr; Claire zählte sie zu denjenigen, die Glück gehabt hatten.
»Ich ging zu Richard, um ihn um einen Gefallen zu bitten«, sagte Claire, so ruhig sie konnte. »Er versuchte zu helfen, konnte aber nicht. Dann bin ich wieder gegangen. Das war's. Soviel ich weiß, hatte er einen ganz normalen Tag, mir ist nichts Besonderes aufgefallen und es hingen dort auch keine komischen Gestalten herum. Das ist alles, was ich weiß.«
»Um welche Art von Gefallen hast du ihn gebeten?«, fragte Monica. Aus den Augenwinkeln sah Claire das Messer schimmern, das Jennifer in ihren Fingern drehte. »Lass mich raten. Du wolltest, dass er deinen Loser-Freund rettet?«
Claire antwortete nicht. Es gab irgendwie keine passende Antwort darauf. Monica lächelte, aber es war keine beruhigende Art von Lächeln.
»Mein Bruder hat sich also geweigert, seinen Einfluss geltend zu machen, um deinen schmuddeligen Freund rauszuholen, deshalb hast du ihn verschwinden lassen«, sagte sie. »Wie nett. Ich nehme an, du spekulierst darauf, dass der nächste Bürgermeister ein größerer Idiot ist und dir gibt, was du willst.«
Claire holte tief Luft. »Warum sollte ich darauf spekulieren? Denn offensichtlich wird Morganville wie ein Familienbetrieb geleitet und dann würdest du als Nächstes kommen. Oh, jetzt weiß ich, was du meinst. Du wärst definitiv der größere Idiot.«
»Ooh, sie schreit ja geradezu danach«, sagte Gina und drückte grausam fest Claires Schulter nach unten. »Verpass ihr einen Schnitt, Jen. Damit sie etwas hat, worüber sie nachdenken kann.«
»Ich meine es ernst! Warum sollte ich annehmen, dass ein neuer Bürgermeister mir eher helfen würde als Richard? Hör mal, ich mag deinen Bruder. Ich mag ihn weit mehr als dich. Warum sollte ich irgendetwas tun, das ihm schadet? Würde ich dadurch vielleicht jemanden bekommen, der mir eher helfen würde?«
Monica rührte sich nicht. Sie sagte nichts. Jennifer wertete ihr Schweigen als Ermutigung und legte die Schneide ihres Messers an Claires Wange.
Sie fühlte sich heiß an. Claire hörte auf zu atmen.
»Du bist dir sicher«, sagte Monica. »Du weißt nicht, was mit meinem Bruder passiert ist.«
Nun konnte sie wieder atmen, weil Monica nicht ihr Okay zu dem Messereinsatz gegeben hatte. »Nein. Aber vielleicht könnte ich es herausfinden. Wenn du mich nicht verärgerst.«
Der Druck des Messers ließ abrupt nach. Claire beobachtete weiterhin Monica, weil von ihr die größte Bedrohung ausging.
»Warum solltest du mir helfen wollen?«, fragte Monica, was eine ziemlich einleuchtende Frage war.
»Ich helfe nicht dir. Ich möchte Richard helfen. Ich mag Richard.«
Monica nickte. »Tu das. Ich gebe dir einen Tag Zeit. Wenn ich dann nichts von Richard höre oder wenn er nicht lebend und wohlbehalten auftaucht, dann wirst du die Nächste sein, die verschwindet. Und ich garantiere dir, dass deine Leiche nie gefunden wird.«
»Wenn ich von jedem, der das zu mir sagt, Geld bekommen würde...«, sagte Claire; Monicas Lippen verzerrten sich zu etwas, das fast ein Lächeln war. »Komm schon, Monica, du weißt, dass das stimmt. Morganville. Man kommt, um zu studieren, und bleibt für das furchterregende Drama.«
»Du hast gut reden - du bist ja nicht hier geboren«, sagte Monica.
»Ich weiß. Das ist nicht leicht.« Claire blickte auf zu Gina, die sie noch immer nach unten drückte; Gina wechselte einen Blick mit Monica, dann zuckte sie die Achseln und ließ los. Claire kreiste ihre Schultern nach hinten. Später würde sie wahrscheinlich Schmerzen haben, wenn nicht gar blaue Flecken. »Wie nimmt deine Mom das alles auf?«
»Sie... überhaupt nicht gut. Es ist schwer für sie.« Monica taute tatsächlich ein wenig auf. Nicht dass wir einander je mögen würden, dachte Claire: Monica war ein Quälgeist und ein Miststück und sie würde sich immer mehr herausnehmen als irgendjemand anderes in ihrer Umgebung. Aber es gab Momente, in denen Monica einfach nur ein Mädchen war, ein wenig älter als Claire - ein Mädchen, das bereits seinen Vater verloren hatte, das gerade seine Mutter verlor und Angst hatte, auch noch seinen Bruder zu verlieren.
Dann überraschte sie Claire, indem sie fragte: »Sind deine Eltern okay?«
»Ich weiß nicht, ob okay das richtige Wort ist, aber sie sind in
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