Schwur fuer die Ewigkeit
was durch ihr schimmerndes rosa Lipgloss hervorragend betont wurde. »Nun sei nicht so, Claire«, sagte sie. »Es wäre doch ein Jammer, wenn diesen netten Leuten hier etwas passieren würde.«
Der Assistent sah ehrlich schockiert und beleidigt aus. »Entschuldigen Sie, bedrohen Sie gerade meine Studenten?«
Monica verdrehte die Augen. »Hören Sie mal, Sie Idiot, setzen Sie sich einfach hin und halten Sie die Klappe. Das geht Sie nichts an. Wenn Sie glauben, sich hier einmischen zu müssen, rufe ich meinen neuen Freund. Vielleicht kennen Sie ihn?« Sie holte ein winziges, mit Edelsteinen geschmücktes Handy heraus und hielt es auf Augenhöhe, bereit zum Wählen. »Mr Bishop?«
Sanaj händigte schweigend die letzten beiden Prüfungsblätter aus und schaute Claire entschuldigend an. »Vielleicht solltest du draußen mit deiner Freundin sprechen«, sagte er. »Um die anderen Studenten nicht zu stören.«
»Aber ich schreibe gerade eine Prüfung!«
Monica begann, langsam eine Nummer zu wählen. Sanaj wurde blass, als er sie beobachtete - er gehörte zweifellos zu denjenigen, die Bescheid wussten. »Nein«, sagte er und schnappte sich Claires Prüfungsaufgaben. »Es tut mir leid. Du kannst die Prüfung schreiben, wenn du mit ihnen fertig bist. Bitte geh.«
»Aber...«
»Geh jetzt!«
Die anderen Studenten hatten die Köpfe gesenkt, aber sie warfen Claire abwechselnd mitfühlende, ängstliche oder zornige Blicke zu. Niemand setzte sich für sie ein.
Claire legte ihren Stift beiseite, blickte Sanaj in die Augen und sagte: »Bewahren Sie mein Prüfungsblatt auf. Ich komme zurück.«
Er nickte und wandte sich ab.
Sie ging hinunter, um Monica auf der Bühne zu begegnen.
»Nun, das war ja einfach«, sagte Monica und klappte ihr Handy zu. »Hey, Loser. Wie läuft der Krieg? Oh, stimmt ja - ihr habt verloren.«
»Was willst du?« Claire war entschlossen, es rasch hinter sich zu bringen. Sie hatte kein Interesse an einem Kampf oder einem Kräftemessen, nicht einmal an Sarkasmus. Monica lächelte sie an und verstaute ihr Handy in ihrem winzigen Handtäschchen.
»Gehen wir ein Stück«, sagte sie. »Dann findest du es heraus.«
Claire widerstand der Versuchung, einen Eve-mäßigen Kommentar zu Monicas knalligen Schuhen abzugeben, und folgte Monica schweigend aus dem Hörsaal. Gina und Jennifer bildeten die Nachhut.
Der Flur war ziemlich verlassen, nur ein paar Studenten eilten noch verspätet in ihre Hörsäle. Monica ging voraus, bog um eine Ecke und führte sie in einen Pausenbereich mit abgenutzten Stühlen und Schreibtischen. Sie nahm Platz und prahlte währenddessen mit ihren perfekten, mit Wachs enthaarten Beinen.
Sie sah aus wie eine Königin auf ihrem Thron. Anstatt vor ihr stehen zu bleiben wie ein Verbrecher, der auf sein Urteil wartet, ging Claire zu einem Stuhl an der Seite und ließ sich darauf plumpsen. Monicas Lächeln stockte. »Schön«, sagte Claire. »Jetzt hast du mich. Was nun? Werde ich so lange geschlagen, bis ich meine Einstellung ändere?«
»Hör auf mit dem Mist«, sagte Monica. »Ich bin nicht in Stimmung. Was hast du mit meinem Bruder gemacht?«
»Deinem...« Claire setzte sich langsam auf. »Richard? Was ist mit Richard?«
»Als wüsstest du das nicht! Komm schon. Er wird vermisst . Er verschwand gleich nachdem du mit ihm gesprochen hast - ging zur Tür hinaus und kam nie wieder zurück. Ich weiß, dass du irgendetwas zu ihm gesagt hast. Sag mir, worüber ihr gesprochen habt.« Ihre Augen wurden schmal, als Claire schwieg. »Zwing mich nicht, bitte zu sagen.«
Claire versuchte aufzustehen, aber Gina, die direkt hinter ihr Position bezogen hatte, drückte sie an den Schultern in den Stuhl zurück.
Jennifer näherte sich von der Seite und ließ ein Klappmesser aufspringen.
»Sag es mir«, zischte Monica, »oder ich garantiere dir, dass das hier hässlich wird. Und du ebenfalls.«
Claire spürte, wie scheußliche, kalte Angst in ihr aufstieg. Klar, sie könnt e jetzt die ganze Uni zusammenschreien, aber das hier war Morganville . Sie war sich nicht sicher, ob irgendjemand kommen würde. Und außerdem war Monica, die eine kurze, glanzvolle Periode lang die Außenseiterin der Stadt gewesen war, wieder zu ihrem früheren glanzvollen Raubkatzendasein zurückgekehrt. Sie hatte ein Vorstellungsgespräch bei Bishop gehabt und er hatte sie amüsant gefunden. Claire schätzte, dass er auch fiese, stechende Dinge amüsant fand. Aber er hatte ihr sein offizielles Gütesiegel verpasst und sie
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