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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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stand im Korridor und war rasend vor Zorn über ihre Verspätung. Sie wandte sich um und glitt mit Höchstgeschwindigkeit davon. Claire begann zu rennen, um sie einzuholen, und Dr. Mills hielt mit ihr Schritt. Plötzlich hielt Ada an und wirbelte ihr Abbild herum, das nun wie ein flacher, ausgeschnittener Pappkarton vor ihnen stand; im Lautsprecher von Claires Handy erhob sich ein brüllendes Rauschen.
    Dr. Mills ging zu Boden.
    »Lauf!«,schrie Ada durch den Lautsprecher, aber Claire konnte nicht. Sie konnte ihn nicht zurücklassen.
    Claire hielt an und griff nach ihm, um ihm zu helfen, aber er rührte sich nicht. Er hatte eine Schnittwunde am Kopf - er atmete zwar, war aber ganz sicher bewusstlos.
    Die Wunde war an seinem Hinterkopf . Er war in die andere Richtung gefallen.
    Jemand hatte ihm einen Schlag versetzt.
    Ada versuchte, ihr zu sagen, dass sie weglaufen sollte, aber sie blieb, wo sie war. Adas geisterhaftes Abbild schrie stumm vor Frustration und erging sich in einen Sturm undeutlichen Rauschens.
    Stille.
    Im Dunkeln fühlte Claire, wie Finger über ihr Haar strichen.
    »Naomi?«, fragte sie leise flüsternd.
    Ein trockenes Kichern erklang schockierend nah an ihrem Ohr. »Hab die Lady nie kennengelernt. Du weißt, wer ich bin«, sagte eine Männerstimme. »Nicht wahr, Claire?«
    Sie schloss die Augen.
    »Hallo, Mr Collins«, sagte sie.

9
     
    Shanes Dad schaltete ein Licht über ihren Köpfen ein und Claire zuckte wegen der plötzlichen Helligkeit zusammen und blinzelte. Rasch blickte sie auf Dr. Mills hinunter, um sich zu vergewissern, dass er noch atmete; er rührte sich nicht. Gut. Sie brauchte jetzt ihre ganze Konzentration.
    Frank Collins sah noch immer aus wie das letzte Mal, als sie ihn lebend gesehen hatte - damals in Bishops Büro. Er war mager und sein Haar hing ihm lang und grau meliert um das Gesicht herum. Allerdings war er jetzt bleicher. Er sah aus wie ein Mann, der ein hartes Leben hatte und auch genauso gestorben war - und er hatte definitiv einen Schatten an sich, der vorher nicht da gewesen war. Ein verrückter, beängstigender Glanz in den Augen, die aussahen, als wären sie mit einem silbrigen Film überzogen. Ein paar Dinge hatte er mit Oliver gemeinsam; während Oliver jedoch taff, Furcht einflößend und vollkommen rational rüberkam, fehlte Collins Letzteres vollkommen.
    Er war viel zu nah bei ihr. Claire blieb ganz still und versuchte, ihren Puls nicht so laut schlagen zu lassen.
    »Ich weiß jetzt, was mein Sohn so an dir mag«, sagte Frank Collins. »Du bist taffer, als du aussiehst.«
    »Danke«, sagte sie. »Hauen Sie jetzt gefälligst ab.«
    Er stieß wieder sein Gelächter aus. Es wurde von den Steinmauern zurückgeworfen, als hätte er drei oder vier Kopien seiner selbst mitgebracht, um die Show besser genießen ZU können. »Nein«, sagte er. »Das glaube ich kaum. Ich bin noch nie abgehauen. Und werde es auch nie tun.« Er schwieg einen Augenblick. »Ich möchte meinen Sohn sprechen.«
    »Daraus wird nichts«, sagte Claire. »Er will nicht mit Ihnen sprechen.«
    Mr. Collins' Lächeln zeigt mehr als nur normale Zähne. Träge klappten seine Vampirzähne nach unten, die scharfen Kanten reflektierten das Licht. »Glaubst du etwa, er will, dass auch du Blutplasma saugst, Süße? Es würde ihn umbringen, wenn etwas in der Richtung passieren würde. Vielleicht kannst du deshalb versuchen, etwas höflicher zu sein.«
    Sie hätte sich am liebsten übergeben bei dem Gedanken, dass Frank sie beißen könnte. »Er wird Sie umbringen«, sagte sie. »Und das wissen Sie genau.«
    »Vielleicht würde er es versuchen.« Frank zuckte die Achseln. »Aber dir würde er nichts tun. Ich kenne meinen Jungen gut genug, um zu wissen, dass er Hals über Kopf in dich verknallt ist. Er würde niemals ein Haar deines hübschen, kleinen Köpfchens krümmen. Du bist seine Schwäche, Claire.«
    Das war die unerträgliche Wahrheit. Shane würde alles tun, um Claire zu retten. Er würde es sogar zulassen, dass sein Vater ihn in einen Vampir verwandelte - was Freaky Frank durchaus geplant haben könnte.
    Das konnte sie nicht zulassen. Auf keinen Fall.
    Claire ließ die Reisetasche, die sie bei sich hatte, langsam auf den Boden plumpsen und überlegte sich, womit sie jetzt noch auftrumpfen könnte. Da gab es nicht viel. Frank Collins war von Bishop in einen Vampir verwandelt worden; er war nicht krank. Sie konnte sich keine Hoffnung darauf machen, ihn zu heilen oder wenigstens zu behandeln. Er war von

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