Schwur fuer die Ewigkeit
Anzug, der aussah, als würde er auf einen Laufsteg in Paris gehören. Claire konnte sich nicht vorstellen, dass sie so etwas für einen Showdown tragen würde. »Claire. Danke, dass du die Vorräte mitgebracht hast, die ich von Dr. Mills brauchte. Ich danke dir auch dafür, dass du den guten Arzt zurückgeholt hast. Mir wurde gesagt, dass er sich von seiner Wunde erholen wird.« Der Blick aus ihren kühlen hellen Augen richtete sich auf Claire und drang tief in sie. »Darf ich mir deinen Arm auch ansehen?«
Immer höflich. Wenn sie so höflich war, war Amelie am gefährlichsten. Das wusste Claire. Langsam streckte sie den Arm aus, wobei sie mit der anderen Hand zur Beruhigung noch immer Michaels Hand hielt. Amelies Berührung war kühl und leicht. Sie untersuchte nicht die Haut, wie Oliver es getan hatte; sie fuhr mit den Fingerspitzen über die Oberfläche und senkte Claires Arm dann zurück an ihre Seite.
»Michael«, sagte sie, »bitte bring Claire zu unseren Freunden. Ich bin mir sicher, ihr zieht es beide vor, jetzt bei ihnen zu sein.«
»Aber...« Claire leckte sich die Lippen. »Möchten Sie nicht, dass ich hierbleibe? Um zu helfen?«
»Du wirst helfen, wenn deine Hilfe gebraucht wird«, sagte Amelie. »Im Moment solltest du woanders sein. Wir bringen jetzt ein paar von meinen Leuten hierher, um sie aus Bishops Einfluss zu befreien. Dieser Vorgang kann für Zeugen etwas verstörend sein.«
Oliver gab ein unflätiges Geräusch von sich, während er unermüdlich weiter auf und ab ging. »Noch schlimmer wird es, wenn es schiefgeht«, sagte er. »Ich hoffe, es liegt dir nicht allzu viel an diesem Teppich.«
Amelie ignorierte seine Bemerkung. »Myrnin und Dr. Mills haben mir gesagt, dass die Arbeit am Serum nicht weitergehen kann, wenn wir nicht mehr von Bishops Blut haben. Ist das korrekt?« Claire nickte. »Das wird schwer machbar sein, aber ich werde es in meine Kalkulationen mit einbeziehen.«
»Wir haben darüber gesprochen, ihn zu betäuben.«
»Myrnin sagte das schon.« Amelie würde ihr nichts weiter sagen. »Das ist jetzt nicht mehr deine Sache. Ich verlasse mich darauf, dass du und deine Freunde heute Abend zugegen sein werdet. Ihr solltet euch vorbereiten.«
»Worauf vorbereiten?«, fragte Claire.
Amelie zog die Augenbrauen nach oben. »Auf alles. Wir folgen keinem Plan mehr. Wir stehen vor den letzten Zügen auf dem Schachbrett, und wer gewinnt, hängt vor allem ab von guten Nerven, Geschick und der Fähigkeit, das Unerwartete zu tun. Du kannst dich darauf verlassen, dass mein Vater sich von seiner schlimmsten Seite zeigen wird. Wir müssen genauso skrupellos sein.«
Claire dachte an diesen Moment mit Frank Collins im Korridor. Ihr war am Ende nicht nach Skrupellosigkeit zumute gewesen. Sie war traurig gewesen.
Amelie, Oliver oder die übrigen Vampire hätten wahrscheinlich keine Sekunde gezögert. Frank Collins war ein mieser Typ. Er war schon als Mensch ein mieser Typ, oder? Aber trotzdem... da war dieser eine Moment, in dem sie ihn als einen Mann sah, der seinen Sohn liebte.
Vielleicht hatte jeder diese Momente. Sogar die schrecklichsten Menschen.
Vielleicht spielte es nur für sie eine Rolle.
Auf der anderen Seite des Raumes ging eine Tür auf und zwei von Amelies Lieblings-Bodyguards kamen herein, die einen zusammengeschlagenen Menschen hinter sich herschleiften. Zumindest glaubte Claire, dass es sich um einen Menschen handelte; das war schwer festzustellen unter all dem Schmutz und den blauen Flecken.
Oh. Sie kannte ihn. Es war Jason Rosser, Eves absolut durchgeknallter Bruder. Er sah aus, als hätte er die letzten Monate auf einer Müllkippe gelebt - soweit Claire wusste, hatte er das auch. Eve hatte gesagt, dass er ab und zu ins Glass House gekommen war, auch dass er sich weniger verrückt benommen hätte, aber momentan konnte Claire das nicht bestätigen. Er sah aus wie eine tollwütige Kanalratte, und als er sich im Zimmer umsah, funkelten seine Augen irrsinnig und er hatte die Zähne gebleckt.
Als ihn die Wachen auf ein Nicken von Amelie hin losließen, stürzte sich Jason auf die Gründerin von Morganville. Sie hob nicht einmal die Hand, um sich zu verteidigen. Das war nicht notwendig.
Oliver packte ihn auf halbem Weg am Kragen und warf ihn flach auf den Rücken.
»Siehst du?«, sagte Oliver und bedachte Amelie mit einem unberechenbar ruhigen Lächeln. »Du hättest wirklich an den Teppich denken sollen. Den Geruch wirst du niemals wieder rausbekommen. Also wirklich,
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