Schwur fuer die Ewigkeit
Natur aus so verrückt.
Ihr Rucksack.
Claire ließ ihn an ihrem Arm heruntergleiten in der Hoffnung, dass er jetzt dachte, sie würde sich zum Weglaufen bereit machen. Es wäre völlig sinnlos, es zu versuchen - sie würde es niemals schaffen.
Außerdem würde es ihm auch noch Spaß machen, sie zu jagen.
Als sich der eine Träger in der Ellbogenbeuge verfing, griff sie nach dem Reißverschluss vorne am Rucksack. Die Schwerkraft half ihr, ihn aufzuziehen, als das Gewicht nach vorne sackte.
Oh Shit.
Die Pfähle waren nicht in der vorderen Tasche. Sie hatte sie zusammen mit ihren Büchern in die große hintere Tasche gesteckt. In der Vordertasche waren nur ein paar Büroklammern, ein Textmarker und ein halber Schokoriegel. Sie glaubte nicht, dass sie davonkommen würde, wenn sie ihn mit Schokolade bestach.
»Mach dich locker«, sagte Shanes Dad. »Ich werde dich laufen lassen.«
Das schien... zu schön, um wahr zu sein, aber Claire war bereit, es zu schlucken und sich aus dem Staub zu machen. »Danke«, sagte sie und beugte sich zu Dr. Mills hinunter, um ihn zum Portal zu ziehen.
»Ich habe nicht gesagt, dass er gehen kann«, sagte Frank mit einem vollkommen irren Lächeln. »Ich verdiene doch wohl einen kleinen Bonus dafür, dass ich so entgegenkommend bin.«
Claire konnte ihr Herz jetzt trotz des Beruhigungsmittels, das Hannah ihr verpasst hatte, hämmern hören. Alles schien sich zu verlangsamen. Sie dachte nicht lang nach. Sie riss ihren Rucksack mit beiden Händen hoch, drehte sich wie eine Kugelstoßerin auf der Stelle und rammte ihn Frank Collins in den Rücken, der sich für eine Sekunde von ihr abgewandt hatte.
Im Rucksack waren eine ganze Menge Bücher und nicht einmal ein Vampir konnte physikalische Kräfte ignorieren. vor allem nicht dann, wenn sie mit voller Wucht und überraschend auf ihn einwirkten. Frank fiel der Länge nach hin. Claire packte Dr. Mills am Arm und zerrte ihn zu der Stelle, an der Ada gestanden hatte.
Ada tauchte flackernd wieder auf, als sie sich näherte. Der Lautsprecher an Claires Handy wurde aktiviert und Ada brüllte: »Lass den Mann liegen! Hol dir die Taschen!«
»Leck mich!«, fauchte Claire sie an. Sie wuchtete Dr. Mills in eine sitzende Position und wälzte ihn durch das Portal.
Danach erst stürzte sie zurück, um die Reisetaschen zu holen.
Frank Collins' bleiche Hand packte sie am Handgelenk. Sie blickte auf, direkt in sein vernarbtes Gesicht und seine silbrigen Augen, und schrie. Sie hatte keine Chance, sich zu befreien, es sei denn, sie würde ihre Hand zurücklassen. Er war zu stark.
Collins riss sie zu sich hinunter auf die Knie. Er zog den Riemen ihres Rucksacks von ihrer Schulter, zerriss das solide Material aus dem er bestand, und verstreute den Inhalt auf dem Boden. Teilchenphysik für Fortgeschrittene rutschte in die Dunkelheit, ebenso Grundlagen der Matrixberechnung . Zwei spitze Holzpfähle fielen ebenfalls heraus. Aus schierer Verzweiflung langte sie danach, aber Franks Fuß fuhr krachend nach unten und pinnte die Pfähle am Boden fest, bevor sie einen greifen konnte.
Er stand da und starrte die Pfähle an; sie beobachtete, wie ein Schatten über sein Gesicht huschte, etwas, das aussah wie echter, menschlicher Schmerz. »Himmel«, murmelte er. »Genau solche habe ich auch immer mit mir herumgetragen, als ich losgegangen bin, um sie zu jagen. Was zum Teufel tue ich da eigentlich?«
Sie wusste, was das für ein Schmerz war, und plötzlich fiel ihr ein, wie sie ihm wehtun konnte. »Sie jagen«, sagte Claire. Ihr Herz schlug so schnell, dass es sich anfühlte, als würde es ihre Rippen brechen. »Vamps tun so etwas. Sie jagen Menschen.«
Stumm schüttelte er den Kopf, dann sah er sie an. Er sah fast wieder normal aus oder so normal, wie Shanes Vater eben sein konnte. »Ich habe lange Zeit Vampire gejagt«, sagte er. »Ein paar habe ich auch getötet. Wusstest du das?«
Sie wusste es. Shane und er wären beinahe für den Mord an Brandon hingerichtet worden, obwohl Shane gar nichts damit zu tun gehabt hatte. Er starrte wieder auf die handgeschnitzten Pfähle hinunter, die unter seinen großen, abgewetzten Stiefeln hervorschauten.
»Letztendlich habe ich die Pfähle gar nicht so oft eingesetzt«, sagte er und blickte ihr direkt in die Augen. »Weißt du, warum?«
Sie hatte Angst, die Antwort zu hören.
»Wenn man nämlich den Vampir nicht tötet, macht ihn das nur zorniger«, sagte er. »Glaubst du, du kannst mich mit so etwas töten?«
Sie
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