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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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schluckte schwer. »Klar. Aber Sie geben mir ja wohl kaum die Möglichkeit, es auszuprobieren.«
    »Die Wahrheit ist, genau davor hatte ich schon immer am meisten Angst gehabt. Davor, einer von ihnen zu werden. Hat Shane dir das erzählt?« Sie nickte langsam. »Es tut mir leid, dass er mit ansehen musste, was mit mir passiert ist. Es tut mir leid, dass ich ihm im Laufe der Jahre so oft das Leben zur Hölle gemacht habe. Verstehst du?«
    Sie schüttelte den Kopf, weil sie es wirklich nicht verstand.
    »Sag Shane, dass ich ihn liebe«, sagte Frank. »Das habe ich immer getan. Ich weiß, dass das nicht immer so offensichtlich war, aber es war niemals seine Schuld. Ich bin froh, dass er dich gefunden hat. Er verdient etwas Gutes in seinem Leben.«
    Und dann hob er seinen Stiefel und griff die Pfähle. Claire machte den Mund auf, aber ihr blieb die Stimme im Hals stecken.
    Er tat ihr nichts.
    »Geh jetzt nach Hause«, sagte er. »Sag meinem Sohn, sein Vater sagt Lebewohl. Ich wünschte mir, ich hätte ihn noch einmal sehen können, aber du hast recht. Es ist wahrscheinlich keine gute Idee.«
    Er wandte sich ab und verschwand mit den Pfählen in der Hand in der Finsternis.
    »Sie sollten wissen, dass er Sie auch liebt. Er kann nicht anders.« Ihre Stimme hallte von den Steinen wider. Sie wusste nicht, warum sie das sagte, außer dass sie mit trauriger Gewissheit wusste, dass sie ihn nie wiedersehen würde.
    Sie glaubte, dass Shanes Dad zögerte, aber dann schlurfte er weiter, bis er außer Sicht war.
    Als er verschwunden war, griff sich Claire sofort die Reisetasche, sprang auf die Füße und machte sich auf den Weg zu dem offenen Portal.
    Auf der anderen Seite taumelte sie heraus, stolperte über Dr. Mills bewegungslosen Körper und fiel Oliver in die Arme.
    Er schaute sie absolut angewidert an und ließ sie in Amelies Arbeitszimmer auf dem mit plüschigem Teppich ausgelegten Boden auf den Hintern fallen.
    ***
    »Es ist verschwunden«, sagte Claire zum etwa vierhundertsten Mal, als Oliver ihren Arm mal in die eine, mal in die andere Richtung drehte und ihn unter ein so helles Licht hielt, dass es sich anfühlte, als würde ein Laserstrahl in ihre Haut schneiden. »Hey! Ich sagte, dass es verschwunden ist!«
    Oliver hielt sie so fest umklammert, dass sie wusste, er würde sein ganz eigenes Tattoo auf ihrem Arm hinterlassen. In Blau, Lila und Schwarz. »Und ich sagte, dass Bishop sehr gern will, dass wir glauben, es sei verschwunden«, fuhr er sie an. »Dir wurde befohlen zu bleiben, wo du warst. Wie immer hast du diesen Befehl ignoriert und jetzt setzt du uns alle extremer Gefahr aus...«
    »Lass sie los, Oliver«, sagte Amelie. Sie saß hinter ihrem riesigen, polierten Schreibtisch. Sie trommelte mit ihren perfekten Fingernägeln auf die Tischfläche und machte dabei ein leichtes, trockenes pochendes Geräusch, als würde jemand Knochen auf Marmor fallen lassen. »Das Mädchen hätte uns schon ein Dutzend Mal oder öfter verraten können. Das hat sie nicht getan. Ich glaube, wir können ihr erst mal einen Vertrauensbonus schenken.«
    Er ließ Claire los und stolzierte mit verschränkten Armen davon. Das hier war Amelies Kriegsrat, nahm Claire an. Sam Glass saß neben ihr auf einem Beistellstuhl und sah immer mehr wie Michael aus, weil sich sein rotes Haar gerade in ein Durcheinander aus Locken und Wellen auswuchs. Oliver ging auf und ab. Richard Morrell stand dabei und sah aus, als wollte er gern auf und ab gehen, aber als wäre er selbst dafür zu müde.
    Michael trat zu Claire, legte ihr die Hand auf die Schulter und nahm sie beiseite, in die Nähe von Hannah Moses, die an der Wand lehnte und gleichzeitig fasziniert und besorgt aussah. Claire wusste nur zu gut, wie sie sich fühlte. Als hätte man sie in das tiefe Ende eines Haifischbeckens geworfen, wo sie um ihr Leben schwimmen sollte. Selbst die vermeintlich freundlichen Haie konnten es sich anders überlegen und ihr das Bein abbeißen, wenn ihnen danach war.
    »Wo ist Myrnin?«, flüsterte Claire. Michael schüttelte den Kopf. »lst er nicht hier irgendwo?«
    »Keine Ahnung«, flüsterte Michael zurück. »Amelie hält ihn irgendwo versteckt. Ich weiß nur nicht, wo. Er ist nicht...«
    »Michael«, warnte Amelie, »ich sagte nur, ich würde ihr einen Vertrauensbonus geben, ich sagte nicht, dass wir sie in alle Einzelheiten einweihen. Bitte sei still.« Sie stand auf und Claire sah, dass sie sich wieder umgezogen hatte. Dieses Mal trug sie einen makellosen blassrosa

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