Schwur fuer die Ewigkeit
gehalten wurde.
Oliver.
Claire wurde erst heiß, dann kalt, dann legte sich eine eisige Ruhe über sie. Sie hatte eigentlich immer gehofft, dass er gar nicht so schlimm war, wie sie gedacht hatte; tatsächlich hatte sie angefangen zu glauben, dass er fast... vertrauenswürdig sei.
Offenbar hatte Amelie das auch geglaubt. Ebenso Michael, denn er wollte sich wie eine Furie auf Oliver stürzen, wurde jedoch von Pennywell und zwei anderen überwältigt.
Noch schlimmer dran war der nächste Gefangene. Er war ebenfalls mit Silberketten gefesselt, nur dass er sehr viel mehr unter der Berührung des giftigen Metalls litt als Amelie. Seine Haut begann zu qualmen und schwärzte sich an den Stellen, wo es ihn berührte, weil er jünger und verletzlicher war als sie.
Sam Glass.
Amelie stieß einen Schrei aus, als sie ihn sah, und schloss die Augen. Sie hatte ihre sorgfältige zur Schau getragene Distanziertheit verloren und Claire konnte jetzt erkennen, wie sehr sie ihn mochte. Wie sehr sie Sam begehrte.
Wie sehr sie ihn liebte.
Bishop lächelte und in diesem Lächeln erkannte Claire alles. Er wollte nicht nur Morganville zerstören; er wollte Leben zerstören und jegliche Hoffnung und alle Gründe, weshalb man überhaupt am Leben bleiben wollte. Er konnte nur gewinnen, wenn er der letzte überlebende Vampir war, ganz egal, wie viele Leute er bis dahin umbringen musste.
»Du hättest nicht gewinnen können, Amelie«, sagte er. Das Tattoo auf Claires Arm flackerte wieder auf; es begann mit einem einzigen Fleck Indigo an ihrem Handgelenk und schlängelte sich von dort hinauf, bis es ihren ganzen Arm bedeckte. Und dann über ihre Brust. Sie spürte, wie es sich wie Gift in ihrem ganzen Körper ausbreitete, wie es brannte und dann ausging wie ein Buschfeuer. Dieses Mal war es wirklich weg. »Hier, jetzt kannst du deinen kleinen Liebling wieder zurückhaben. Ich habe keine weitere Verwendung mehr für sie. Sie half mir, alles zu erfahren, was ich wissen musste.«
»Das bezweifle ich«, sagte Amelie. Ihre Stimme bebte vor Gefühl, aber sie hielt dem Blick ihres Vaters stand. »Ich habe darauf geachtet, ihr nicht alles zu sagen.«
»Bei Oliver hast du da wohl nicht so darauf geachtet. Und das war ein Fehler.« Er dehnte ihr Kinn nach oben, sodass ihre Blicke sich trafen. »Morganville gehört mir. Du gehörst mir. Wieder.«
»Dann nimm, was dir gehört«, sagte Amelie. Sie schien jetzt schwach zu sein. Besiegt. »Morde, wenn du willst. Verbrenne. Zerstöre. Wenn es vorbei ist, was hast du dann noch übrig, Vater? Genau wie immer. Wir sind hierhergekommen, um zu bauen. Um zu leben . Das wirst du nie verstehen.«
»Oh, ich verstehe es, aber ich verachte es. Und hier«, sagte Bishop, »genau hier wirst du sterben.«
Er riss Amelies Kopf zur Seite und eine schreckliche Sekunde lang dachte Claire, sie würde jetzt zu sehen bekommen, wie er Amelie umbrachte, direkt hier vor ihren Augen, aber dann lachte er und küsste sie auf die Kehle.
»Aber natürlich nicht von meiner Hand«, sagte er. »Das wäre dann doch unmoralisch. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen, das hast zumindest du immer gesagt, mein Kind. Ich lasse dich zu guter Letzt von deinen Menschen umbringen. Aber erst wenn du um dieses Privileg gebettelt hast.«
Er übergab Amelie in Pennywells Gewahrsam und griff stattdessen nach Sam Glass' Hand.
»Nein!«, schrie Michael und sprang auf die Füße, um es zu verhindern.
Es gelang ihm nicht. Claire erhaschte einen Blick auf Sams blasses, gefasstes Gesicht, in dem eine Entschlossenheit lag, die sie nicht begreifen konnte, und auf Michael, der gerade ein paar Meter weggezerrt wurde, während Bishop Sams Hals entblößte und hineinbiss.
Amelies Schrei zerriss die Luft. Myrnin - noch immer geschwächt und zitternd - kroch auf sie zu. Ysandre kickte ihn lachend zur Seite.
Oliver stand einfach nur da wie eine Statue aus Eis. Nur seine Augen waren lebendig und selbst die verrieten Claire nichts, was sie begriffen hätte.
Michael war nicht mehr da, um Claire festzuhalten. Sie rappelte sich auf, umklammerte das Silbermesser und versenkte es so tief sie konnte in Ysandres Rücken. Es stieß auf einen Knochen.
»Oh«, sagte Ysandre verärgert. Sie versuchte, das Messer zu fassen, aber es steckte außerhalb ihrer Reichweite. Fauchend drehte sie sich zu Claire um, dann taumelte sie. Der Schock machte ihr hübsches Gesicht ausdruckslos, dann wurde es besorgt.
Dann, als das Brennen begann, bekam sie Angst.
Sie fiel zu
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