Science Fiction Almanach 1981
Raymon Kadarin, ein Ch a rakter, dessen Ziele nie völlig klarwerden, schafft es schlie ß lich, die erste von Psi-Kräften getragene Revolte gegen die anderen Domänen in Szene zu setzen. Die Aldarans wissen inzwischen als einzige, daß die Darkovaner Abkömmlinge der Erde sind, und glauben, daß die Comyn nur deshalb g e gen das Imperium der Erde Stellung beziehen, weil sie den Verlust ihrer eigenen Macht befürchten. In ihrem Bestreben, Darkover von der Herrschaft der mächtigen Comyn-Familien zu befreien, gelingt es ihnen, den jungen Comyn Lew Alton auf ihre Seite zu ziehen. Das Komplott wird noch rechtzeitig vereitelt, aber die Stadt Caer Donn, in deren N ä he sich das terranische Hauptquartier befindet, geht bei i h rem Psi-Angriff unter. Die Aldarans haben abgewirtschaftet; Kadarin und seiner Frau Thyra Scott jedoch gelingt die Flucht. Jahre später unternehmen sie einen erneuten Vorstoß gegen die Domänen, der diesmal von dem nach langer A b wesenheit nach Darkover zurückgekehrten Lew Alton vere i telt werden kann.
Trotz aller Bestrebungen der Comyn, sich der Uma r mungsversuche der Terraner zu erwehren, ist absehbar, daß die seit mehr als zweitausend Jahren aufrechterhaltene Machtstruktur nicht bis in alle Ewigkeit fortgesetzt werden kann. Das langwierige Zuchtprogramm der herrschenden Familien, dessen Hauptziel darin besteht, in den eigenen Reihen bestimmte Psi-Kräfte heranzubilden, hat aufgrund der jahrhundertelang praktizierten Inzucht zu Degenerat i onserscheinungen, Impotenz, Unfruchtbarkeit und g e schlechtslosen Neutren geführt, die zeugungs- und gebäru n fähig sind. Junge Comyn wie Kennard Alton und Regis H a stur, die im Laufe ihres Lebens zu einflußreichen Persö n lichkeiten heranreifen, machen – abseits von den Aldarans – Bekanntschaft mit jungen Terranern oder auf der Erde au f gewachsenen Darkovanern, denn natürlich ist es inzwischen auch zu „Mischehen“ gekommen, die – obwohl nicht gern gesehen – akzeptiert werden. Dies führt zu einer veränderten Sicht der Dinge. Hielten die Comyn älterer Zeiten sich noch von den Fremdlingen fern, suchen die jungen unter dem Druck sich ändernder Verhältnisse deren Nähe und Be i stand. Es bleibt dem jungen Regis Hastur vorbehalten, sich als erster an das terranische Hauptquartier zu wenden und um medizinische Hilfe zu ersuchen, als sich das gefürchtete Achtundvierzig-Jahr-Fieber, eine Seuche, die Tausende von Opfern fordern wird, auszubreiten droht. Schlüsselfigur di e ses Unternehmens wird der schizophren veranlagte junge Arzt Dr. Jason Allison, ein Angestellter der terranischen B e hörden, ein Mann, der nicht nur auf Darkover geboren wu r de, sondern auch bei einem einheimischen Waldläuferstamm aufwuchs, und dessen Persönlichkeit sich irgendwann auf dem Weg vom Halbwüchsigen zum Erwachsenen gespalten hat. Die Entfremdung, hervorgerufen durch das Leben in den sterilen Glasbeton-Komplexen der terranischen Ha n delsstadt, hat aus dem ehemaligen Naturkind Allison eine gut funktionierende, kalt reagierende Maschine gemacht, deren ursprüngliches Ich nur durch die Psi-Kräfte eines C o myn – hier in Gestalt des jungen Regis Hastur – wieder zum Vorschein gebracht werden kann. Die Liebe und Wärme, die der „echte“ Allison für die Waldläufer empfindet, nachdem er wieder er selbst geworden ist, führen dazu, daß die U r einwohner den Menschen trotz aller eigenen Probleme he l fen. Die Freundschaft, die sich nach diesem Abenteuer zw i schen Allison und Regis Hastur entwickelt, trägt auch dazu bei, daß man den größten Angriff gegen den vierten Plan e ten der roten Sonne Cottman parieren kann: Ein interstell a res Konsortium von Konzernen, die sich von der Ausbe u tung der Rohstoffe Darkovers ausgezeichnete Profite ve r sprechen, planen einen Anschlag, der die für industrielle Zwecke aufgrund ihrer Klassifikation nicht freigegebene Welt in die Defensive drängen soll: Attentäter töten reihe n weise die inzwischen aufgrund zunehmender Impotenz vom Aussterben bedrohten Comyn und sorgen so für Verwirrung. Geheimkommandos legen Brände, die für einen waldreichen Planeten wie Darkover nicht nur verheerende Folgen haben, sondern auch die einheimischen Waldläufer nahezu ausro t ten. Der Boden wird mit sich rasch verselbständigenden Chemikalien vergiftet. Die gesamte Ökologie Darkovers gerät ins Wanken, das Chaos bricht aus – und die einzigen, die dagegen etwas tun können, sind jene, die dafür veran t wortlich sind,
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