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Science Fiction Almanach 1982

Science Fiction Almanach 1982

Titel: Science Fiction Almanach 1982 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Die Sitzenden klatschten mit den Händen den Takt – dann sprang einer auf und begann einen Tanz. Schnell folgten andere – und bald tanzten alle – Pierre beobachtete das Hüpfen und Stampfen und Händeklatschen. All die Beschreibungen fielen ihm ein, die er in der Jugend von den Sitten und Gebräuchen der heutigen Naturvölker, der Neger und Polynesier, gelesen – wie eng verwandt waren sich doch die Menschen gleicher Bildungsstufe, mochten sie auch viele Jahrtausende voneinander getrennt sein! –
    Jäh sollte das kleine Völkchen aus seiner Fröhlichkeit gerissen werden.
    Von den Höhen des Berges herab schallte plötzlich ein wildes Geheul – Wurfspieße flogen herab – mitten unter die Tanzenden!
    Eine Schar angreifender Feinde, wie sie der Kampf ums Dasein in jener Urzeit planlos umhertrieb, hatte sie überfallen.
    Die Feuersteinäxte machten rasche Arbeit. In wenigen Minuten lagen die meisten der Tänzer mit zerschmettertem Schädel am Boden.
    Nur einigen, darunter dem Feuermacher, gelang es, wenn auch verwundet, zu entkommen.
    Auch Pierre lag unter den Gefallenen.
    Um das verödete Feuer aber lagerten sich die blutigen Sieger und setzten das Mahl fort …
     
3
     
    Von einem unerträglichen Schmerz gefoltert, erwachte Pierre aus langer Bewußtlosigkeit. Der Schlag des Nephrithammers, den einer der Angreifer nach ihm geworfen, hatte ihn nur betäubt.
    Er fand sich auf dem Gesicht liegend – – ein schneidendes Brennen und Prickeln zwischen den Schultern ließ ihn die Zähne zusammenbeißen – Aber dieser Schmerz gab ihm schnell auch die ganze Besinnung wieder!! Seine Erlebnisse fielen ihm ein. Ein dumpfes Sausen im Kopfe erinnerte ihn an den Wurf des schweren Steinhammers –
    Vorsichtig hob er den Kopf und lugte umher – –
    Etwas abseits von dem Feuer, das er entzündet hatte, hockten die Feinde. Ihr Geschwätz gellte ihm in die Ohren.
    Die Sonne war höher gestiegen. –
    Er sah neben sich die Leiber der Erschlagenen; dicht vor seinem Kopf aber hob sich ein schwarzbraunes, zottiges Etwas – – der Kopf des erlegten Höhlenbären.
    Unschlüssig, was er tun sollte, lag Pierre, sich die Lippen blutig beißend, um nicht durch lautes Aufstöhnen seinen Schmerz und damit sein wiedergekehrtes Leben zu verraten.
    Vorsichtig tastete er mit der Hand nach dem schmerzenden Rücken. Da fühlte er, daß seine Kleidung aufgerissen und seine Schulter entblößt war – Er fuhr mit der Hand über die schmerzende Stelle – sie fühlte sich klebrig an –
    Er sah Blut an seinen Fingern …
    Plötzlich erhob sich der Lärm der Sieger zu unbeschreiblicher Höhe – – Alle sprangen auf und eilten zu den Gefallenen.
    Pierre barg den Kopf im Sand und stellte sich tot – –
    Da sah er durch die halbgeöffneten Lider etwas Gräßliches.
    Der vorderste der Wilden bückte sich zu dem einen Erschlagenen und hieb ihm mit einem Steinbeil den Kopf ab.
    Dasselbe taten zwei, drei andere.
    Nun näherte sich der große Haufen Pierre. Bei seinem Anblick nahm das Geschrei und Gekreisch den Ton eines triumphierenden Geheuls an. Jetzt bückte sich der Vorderste zu ihm nieder und tastete nach seinem Halse – –
    In demselben Moment sprang Pierre auf – – stieß die verdutzten Feinde zurück und lief, so schnell er konnte – – nach der Höhle –
    Einen Augenblick später waren die Wilden hinter ihm, und schon drängten sich zwei der Angreifer durch den Eingang, als Pierre die Zeitmaschine erreicht hatte und sich in den Sattel schwang.
    Jetzt – – in der Todesnot – – fand er den Griff des kleinen Hebels sofort. Er riß ihn herum – –
    – Und die geschwungene Axt, die ihm den Schädel spalten sollte, verschwand vor seinem Blick wie ein gespenstischer Schemen – – die Wilden verschwanden – – die grauen Schatten der ersten Fahrt kamen und legten sich um seine brennenden Augen; – das Gefühl des fortwährenden Fallens überkam ihn wieder, und schlingernd und stampfend arbeitete unter ihm die zitternde Maschine …
    Nach einigen Minuten kam ihm die Ruhe und mit ihr die Überlegung zurück. Er sagte sich, daß ihn die rätselhafte Maschine bei ihrer jetzigen Gangart immer weiter zurücktrage in immer frühere Zeiträume der Urgeschichte –
    Und er beschloß, Halt zu machen.
    Langsam führte er den vorhin so rasend herumgerissenen Hebel wieder auf Null zurück. Die Maschine stand – Pierre blieb aber auf ihr sitzen und schaute sich vorsichtig um – –
    Er war allein in der Kalksteinhöhle. Vom Eingang

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