Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
Elek­tro­de­struk­teu­re mit­ge­bracht. Jetzt bre­chen sie die Au­ßen­tür auf, sie fliegt kra­chend ge­gen die Wand.
    Wü­tend stürzt die Meu­te her­ein, Ro­bert springt aus dem Weg, sie schwär­men blitz­schnell aus und ver­tei­len sich. Zwei Mann be­set­zen das Schlem­mer­pa­ra­dies, grei­fen ziel­stre­big und kennt­nis­reich nach mei­nen ma­nu­el­len Schal­tern, ein Strom­stoß, den ich ih­nen ent­ge­gen­schleu­de­re, wirft sie zu­rück. Im Handum­dre­hen hei­ze ich die Plat­ten und Öfen auf, ei­ne Glut­wol­ke treibt die bei­den Män­ner hin­aus, ih­re Haa­re sind ver­sengt, doch die Si­che­rung, die wie ein Kor­ken aus ei­ner Fla­sche springt, macht mit mei­nen An­stren­gun­gen in der Kü­che Schluß.
    Ei­ner der Ope­ra­teu­re eilt in den Ge­bor­gen­heits­raum, durch­wühlt die Bet­ten, be­nutzt da­bei den La­ser­ka­ra­bi­ner wie ein lan­ges In­sek­ten­glied. Ich schla­ge ihm die Waf­fe mit der Bo­gen­lam­pe aus der Hand, rei­ße ihm den Tep­pich un­ter den Fü­ßen weg, er stürzt ins Bett, das sich luft­dicht um ihn schließt. Er zap­pelt und wehrt sich, wie ein in ei­ne fleisch­fres­sen­de Pflan­ze ge­stürz­tes In­sekt, at­met dünn aus sei­nem No­t­ag­gre­gat.
    Zwei Po­li­zis­ten spren­gen die Tür zum Fri­sche­pa­ra­dies, Del­vaux zieht sich in ei­ne Ecke zu­rück, zit­tert am gan­zen na­tür­li­chen Leib. Ich öff­ne die Schleu­sen, aus al­len Lei­tun­gen rauscht ko­chen­des Was­ser auf die Män­ner her­ab, dann ver­schlie­ße ich die Ab­flüs­se in Bo­den und Wän­den, das Was­ser steigt gur­gelnd em­por. Ich hei­ze die Spie­gel­wand auf, die Spray­do­sen ex­plo­die­ren mit stei­fem Schaum, ein Teil der De­cke stürzt her­ab, doch mei­ne ver­zwei­fel­te Ge­gen­wehr scha­det Del­vaux mehr als sie ihm nützt und hält die Meu­te kaum auf.
    Jetzt trei­ben sie ihm einen Flei­scher ha­ken in den Hals, sein blu­ten­des Fleisch stürzt in das sie­den­de Naß, sie zie­hen ihn hin­ter sich her wie ein leck­ge­schla­ge­nes Schiff, und jetzt ent­de­cke ich die Ka­me­ras, das Fern­se­hen ist li­ve da­bei. Das Was­ser färbt sich rot und strömt in den Haupt­auf­ent­halts­raum.
    Die Elek­tro­de­struk­teu­re ha­ben ih­re Ge­rä­te aus­ge­packt. Has­tig schie­be ich Mö­bel­stücke vor den Zu­gang zu mei­ner Zen­tral­ein­heit, ram­me die Mon­teu­re mit ei­nem Schrank aus dem Weg, ih­re In­stru­men­te klap­pern auf den Flur und fal­len in die auf­sprit­zen­de rot­ge­färb­te Flüs­sig­keit. Flu­chend rap­peln sie sich auf, ei­ner wirft ei­ne Langstiel­zan­ge in mei­ne Sicht­wand, ein Teil der Lich­ter wird grau, ich bin halb blind. Mei­ne an­ge­schla­ge­nen Tep­pich­füh­ler re­gis­trie­ren plan­schen­de Schrit­te, und wäh­rend der Ope­ra­teur im Ge­bor­gen­heits­bett sei­ne letz­ten Zü­ge tut, stül­pe ich den ge­schmei­di­gen Tep­pich mit ei­nem Ruck über den her­an­krie­chen­den Tech­ni­ker, er fällt auf den Bo­den, ver­sinkt in durch­näß­tem Kunst­stoff­schaum, hängt wie ei­ne zap­peln­de Flie­ge auf kleb­ri­gem Leim.
    Mit ver­ein­ter Kraft rei­ßen sie, wäh­rend das De­cken­licht hoch über ih­ren Köp­fen wie ein Schwert be­droh­lich durch die Luft pfeift, ge­duckt die Bar­ri­ka­de ab, Stück für Stück lö­sen sie sie aus ih­rer Ver­an­ke­rung, ent­zie­hen sie mei­ner Kon­troll­funk­ti­on und zer­schmet­tern das Ab­fall­holz. Ich ge­be letz­ten Druck in die Zau­ber­wand, die nun hell sin­gend in ei­nem fei­nen Glas­schau­er zer­springt und die Män­ner mit vie­len tau­send pei­ni­gen­den Par­ti­keln über­sprüht. Ich schal­te die Lich­ter aus.
    Dann schwimmt je­mand in mei­ne Zen­tral­ein­heit, ich bin dort völ­lig taub und blind, und ich spü­re doch, daß es Ro­bert ist, er al­lein kennt sich so gut aus, sei­ne Hand schiebt sich – nicht lie­be­voll, schmei­chelnd, son­dern stra­fend, rich­tend – in mei­nen elek­tro­ni­schen Draht­ver­hau.
     
15
     
    Ich be­en­de jetzt mei­ne Ma­gnet­no­tiz.

 
Hans-Ul­rich Bött­cher Perry Rhodans kleine Brüder
Science Fiction-Heftserien
der sechziger Jahre
     
    Am 8. Sep­tem­ber 1961 er­schi­en im Ar­thur Moewig Ver­lag der ers­te Band der er­folg­reichs­ten SF-Se­rie der Welt,

Weitere Kostenlose Bücher