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Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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„Viel­leicht klappt es bei ih­nen, und ich kann mir die Ak­ti­on er­spa­ren.“
    „Es gibt kei­ne an­de­ren mehr“, sag­te As­hley. „Sie ha­ben al­le ver­sagt und sind über der Kup­pel ab­ge­stürzt, oh­ne daß die Bom­ben ex­plo­dier­ten.“ Ich saß völ­lig ver­krampft in der Pneu­mo-Lie­ge und hör­te, wie er mit kal­ter Stim­me wei­ter­sprach. „Du bist der letz­te, der noch ei­ne Chan­ce hat.“
    Ich konn­te hö­ren, wie er sich mit Ge­ne­ral Sim­mers stritt, wer die Un­ter­hal­tung mit mir wei­ter­füh­ren soll­te.
    „Denk an die Ma­tri­ze“, sag­te As­hley schließ­lich. „Die an­de­ren sind be­reits wie­der bei uns. Dr. Har­grea­ves hat sie so­fort … äh … wie­der­her­ge­stellt.“
    „Grüß die Un­ge­heu­er von mir“, sag­te ich sar­kas­tisch. „Sie be­kom­men bald Ge­sell­schaft.“
    „So darfst du nicht den­ken“, sag­te As­hley. „Die Bom­be hängt un­ter der Ver­tie­fung der Pneu­mo-Lie­ge.“
    Mei­ne Hand tas­te­te un­ter den Sitz, und ich be­kam kal­tes, glat­tes Me­tall zu fas­sen.
    „Wirst du es tun?“ frag­te As­hley ge­spannt.
    Ich ver­nahm das lei­se Kli­cken der Ar­re­tie­rung, als ich die Bom­be un­ter der Lie­ge her­vor­zerr­te. Sie wog et­wa drei­ßig Pfund, hat­te einen schwar­zen An­strich und war von ova­ler Form. As­hley sag­te ir­gend et­was, aber ich hör­te nicht zu.
    In ei­ner wei­ten Schlei­fe um­kreis­te der KUP­PEL­TÖ­TER die Sta­ti­on der Frem­den.
    „Was ma­chen Sie jetzt?“ frag­te Ge­ne­ral Sim­mers.
    „Ich streich­le die Bom­be!“
    Er fing an, mir ei­ne Re­de zu hal­ten. Sim­mers war ge­nau der Mann, der an al­les glaub­te, was er re­de­te. Ich un­ter­brach sein pa­the­ti­sches Ge­schwätz.
    „As­hley!“ rief ich. „Mein ers­tes Le­ben geht zu En­de.“
    „Dein an­de­res be­ginnt be­reits, Ray“, sag­te er zu­ver­sicht­lich. „Dr. Har­grea­ves wur­de be­reits be­nach­rich­tigt.“
    Mein rech­ter Zei­ge­fin­ger ruh­te auf dem Knopf, der das Ka­ta­pult aus­lö­sen wür­de. Ich starr­te auf den Fin­ger, und er er­schi­en mir wie der ei­nes Frem­den.
    Ich er­kann­te je­de win­zi­ge Spur auf mei­ner Haut, die fi­li­gran­ähn­li­che Be­schaf­fen­heit des Fin­ger­na­gels und das leich­te Zit­tern der Fin­ger­spit­ze. Nie­mals zu­vor hat­te ich mit glei­cher In­ten­si­tät ge­spürt, was Le­ben war.
    Ich riß den Zün­der der Bom­be her­aus.
    Jetzt gab es kein Zu­rück mehr.
    „Ist es so­weit?“ frag­te As­hley ge­spannt.
    „Ja“, sag­te ich.
    Dann drück­te ich ein­fach ab …
     
3
     
    Nun ist es ge­sche­hen.
    Du er­wachst und ver­suchst, an der ein­stu­dier­ten Be­sorg­nis in Dr. Har­grea­ves’ Ge­sicht vor­bei­zu­se­hen. Ir­gend­wo im Raum sind noch an­de­re Men­schen: As­hley, Ge­ne­ral Sim­mers, In­spek­tor Mon­tey und Se­na­tor De­an.
    Du hörst Har­grea­ves’ Stim­me: „Will­kom­men im Reich der Le­ben­den!“
    Ge­sich­ter beu­gen sich über dich. Du fühlst ge­heu­chel­te An­teil­nah­me in ih­ren Bli­cken, mit der sie ih­ren Fran­ken­stein­kom­plex ver­ber­gen wol­len. Wenn du nicht so schwach und hilf­los wärst, könn­test du mit den Au­gen rol­len und „ BU­U­UH “ ru­fen.
    Dein Ge­sicht zuckt, dei­ne Er­in­ne­rung kehrt zu­rück. Du krümmst dich un­ter dem Druck des­sen, was mit dir ge­sche­hen ist. Die Kup­pel, die Ra­ke­te, die Bom­be.
    Un­ter großer An­stren­gung ge­lingt es dir, dich ein we­nig von dei­nem La­ger auf­zu­rich­ten. Un­will­kür­lich sucht dein Blick einen Spie­gel. Dann schaust du an dir her­ab.
    Du bist der­sel­be ge­blie­ben!
    Das glei­che Aus­se­hen, die glei­chen Be­we­gun­gen, die glei­chen Er­in­ne­run­gen. So­gar die glei­chen Ge­füh­le. Trotz­dem emp­fin­dest du Haß ge­gen­über Dr. Har­grea­ves. Du spürst, daß er dir et­was Un­ge­heu­er­li­ches an­ge­tan hat.
    „Mr. As­hley wird Sie nach Hau­se fah­ren, Mr. Strat­ton“, sagt Har­grea­ves, dem du die­ses Wun­der ver­dankst. „Sie wer­den sich schnell er­ho­len.“
    Sim­mers und As­hley er­grei­fen dich am Arm und hel­fen dir auf die Bei­ne.
    As­hley, das Rep­til, hat die Li­der fest zu­ge­knif­fen, ob­wohl es hier kei­nen Sand, kei­nen Wind gibt, die sei­nen Au­gen

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