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Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Queck­sil­ber­kü­gel­chen. Dein In­ners­tes wird nach drau­ßen ge­kehrt, nichts bleibt dir mehr, denn je­des Koh­len­stof­fa­tom, je­des Was­ser­stof­fa­tom wird auf­ge­zeich­net.
    Und al­les an­de­re.
    Aber du weißt: Du wirst ewig le­ben.
    Wenn du ster­ben soll­test, wirst du wei­ter­le­ben, denn je­de Ein­zel­heit dei­nes Kör­pers wird auf der Ma­tri­ze fest­ge­hal­ten. Aus ei­nem to­ten Stück Ma­te­rie kön­nen sie dich neu er­schaf­fen, denn du bist ein wich­ti­ger Mann.
    Du bist der wich­tigs­te von al­len, denn du soll­test die Mensch­heit vor der Ver­skla­vung be­wah­ren. Nur vier kön­nen den Ein­satz flie­gen. Ei­ner da­von bist du – Ray Strat­ton.
    Der Tod darf dich nicht schre­cken, denn du weißt, daß du ewig le­ben wirst.
    Du tau­melst aus dem In­te­gra­tor, Har­grea­ves’ hel­fen­de Ar­me sind da und fan­gen dich auf.
    Von weit her klingt das Ge­schrei der Kin­der, die im Park auf der Schau­kel spie­len. Viel­leicht füt­tern sie auch die wei­ßen Schwä­ne.
    Du öff­nest die Au­gen und schaust Dr. Har­grea­ves ins Ge­sicht.
    „Das wä­re al­les, Mr. Strat­ton“, sagt er ge­schäfts­mä­ßig.
     
1
     
    Das Ge­schoß – und es war ein Ge­schoß, auch wenn sei­ne hoff­nungs­vol­len Her­stel­ler ihm den Na­men KUP­PEL­TÖ­TER ge­ge­ben hat­ten – la­ger­te auf dem Start­ge­rüst und war­te­te auf den Ab­schuß. Zwei Tech­ni­ker in wei­ßen As­be­stan­zü­gen han­tier­ten an der Au­ßen­flä­che und tra­fen die letz­ten Vor­be­rei­tun­gen.
    Dirk As­hley trat aus dem Kom­man­do­bun­ker. Sein ge­öff­ne­ter Kit­tel brei­te­te sich im Wind aus­ein­an­der. Er hielt ei­ni­ge Pa­pie­re in der Hand, die er als Blend­schutz ge­gen die tief ste­hen­de Son­ne be­nutz­te, als er zu mir her­über­blick­te.
    Er wink­te und kam auf mich zu. Er hat­te sei­ne wim­pern­lo­sen Li­der wie im­mer vor­sich­tig ver­knif­fen, um die Au­gen vor dem Flug­sand zu schüt­zen, den der Wind an je­de Stel­le des Plat­zes trieb. Es ver­lieh ihm das Aus­se­hen ei­nes Rep­tils. Bei Ver­su­chen mit Treib­stof­fen hat­te sich As­hley vor Jah­ren schwe­re Ver­bren­nun­gen zu­ge­zo­gen. Die ät­zen­de Flüs­sig­keit hat­te sein Ge­sicht ent­stellt und haar­los wer­den las­sen. Trotz­dem wirk­te As­hley auf ei­ne ge­wis­se Art männ­lich.
    „Wir sind so­weit, Ray“, sag­te er ein­fach. „Du kannst ein­stei­gen.“
    Ich starr­te ihn einen Mo­ment an, als könn­te ich et­was von der Be­deu­tung die­ses Au­gen­blicks in sei­nem Ge­sicht er­ken­nen. Vie­le nen­nen As­hley ge­fühl­los, aber ich glau­be, er ist nur ein gren­zen­los ver­bit­ter­ter Mann.
    Er wand­te sich ab­rupt ab und ging vor­aus – zum Ge­schoß.
    Der Sand wir­bel­te in klei­nen Fon­tä­nen un­ter sei­nen Schrit­ten auf. Ich frag­te mich, ob nicht so­viel Zeit ge­blie­ben war, um den Platz zu be­to­nie­ren. Man hat­te das Pro­jekt in al­ler Ei­le vor­an­ge­trie­ben. Ei­gent­lich war es völ­lig un­wich­tig, ob das Ge­schoß von Sand oder Be­ton aus star­te­te.
    Die bei­den Tech­ni­ker lös­ten sich von KUP­PEL­TÖ­TER und kehr­ten in den Kom­man­do­bun­ker zu­rück.
    Wir er­reich­ten das Ge­schoß. As­hley strich mit der Hand über die glat­te Au­ßen­flä­che. Er scheint zu den Flug­kör­pern, die er kon­stru­iert, ei­ne in­ne­re Be­zie­hung zu ha­ben.
    „Du stehst mit uns wäh­rend des ge­sam­ten Flug­es in Funk­ver­bin­dung“, sag­te er. „Du hast wei­ter nichts zu tun, als die Ra­ke­te ge­nau über die Kup­pel zu steu­ern, und die Bom­be aus­zu­klin­ken.“
    Nichts wei­ter, wie­der­hol­te ich in Ge­dan­ken. Nur das! As­hley hob sei­ne Stim­me, als er fort­fuhr: „Du kennst dei­ne Auf­ga­be. Dein Tod wä­re nur ei­ne kur­ze Un­ter­bre­chung, denn man wür­de dich so­fort re­pro­du­zie­ren. Dr. Har­grea­ves hat dein Sche­ma auf der Ma­tri­ze. Aber so weit wird es nicht kom­men. Wir flie­gen die Ein­sät­ze von vier ver­schie­de­nen Punk­ten aus. Na­tür­lich ha­ben wir mehr Ra­ke­ten, aber nur vier Män­ner, die auf te­le­pa­thi­sche Im­pul­se nicht an­spre­chen. Ein te­le­pa­thisch be­ein­fluß­ba­rer Pi­lot wür­de den KUP­PEL­TÖ­TER wahr­schein­lich

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