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Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Hof­man starr­te noch im­mer et­was dö­sig zur Tri­bü­ne hoch. Er hat­te er­war­tet, daß der dop­pel­köp­fi­ge Si­ria­ner die Ge­le­gen­heit beim Schopf er­grei­fen wür­de, einen sei­ner be­rühmt-be­rüch­tig­ten Ka­lau­er vom Sta­pel zu las­sen. Daß er viel­leicht ir­gend­ei­ne Be­mer­kung in der Form ma­chen wür­de:
    Zwei Köp­fe sind bes­ser als kei­ner.
    Aber es kam viel bes­ser.
    Mit ei­ner un­nach­ahm­li­chen Gri­mas­se, die Ken­ner au­ßer­ir­di­scher Phy­sio­gno­mi­en als Grin­sen in­ter­pre­tiert hät­ten, griff der Si­ria­ner in sei­ne Do­ku­men­ten­ta­sche. Und dann sah Hof­man zum zwei­ten Mal an die­sem Tag das Spruch­band mit den sechs Let­tern:
    PSA­RAK!
    „Don­ner­wet­ter“, ent­fuhr es ihm. Die ne­ben ihm Sit­zen­den sa­hen ihn fra­gend an. Aber sie konn­ten nicht wis­sen, warum Hof man so über­rascht war. Daß der Si­ria­ner wirk­lich den Gag mit dem Spruch­band vor die­ser fei­er­li­chen Ver­samm­lung ab­zie­hen wür­de, hät­te der Ma­the­ma­ti­ker doch nicht für mög­lich ge­hal­ten. Aber wer kann­te sich schon in der Denk­wei­se ei­nes Si­ria­ners aus …
    „Die­ses Wors iss das Ge­heim­nis mei­nes ge­wal­si­gen Er­fol­ges“, sag­te Gran­de Gurr­sa Klock oben in die Bat­te­rie der Mi­kro­pho­ne.
    „Die­ses ein­zi­ge Wors: Psa­rak!“
    Selbst Wat­son IV, dem man be­stimmt nicht nach­sa­gen konn­te, daß er sich leicht ver­blüf­fen ließ, war sprach­los. Er hat­te sich aber rasch wie­der in der Ge­walt.
    „Und was heißt das?“ frag­te er.
    „Psa­rak? Das heiß: Think! Oder: Den­ke! Oder: Pen­se! Oder: Re­fle­xio­ne! Oder …“
    Gran­de Gurr­sa Klocks Ge­sicht hat­te sich er­neut zu ei­ner über­wäl­ti­gen­den Gri­mas­se ver­zo­gen. Er schwenk­te das Band wie ei­ne Fah­ne hin und her.
    „Die­sen Wahl­spruch ha­be ich im­mer be­folgs. Das iss mein Ge­heim­nis“, sag­te er.
    Ei­ni­ge Au­gen­bli­cke lang wa­ren sie viel zu ver­blüfft. Dann kann­te ihr Bei­fall kei­ne Gren­zen mehr. Jetzt ist es mit der Fei­er­lich­keit end­gül­tig vor­bei, dach­te Ste­pan Hof man noch. Dann lach­te und klatsch­te er mit.
    Als sich die Ma­na­ger be­ru­higt hat­ten und nur hin und wie­der ein ver­spä­te­tes Ge­läch­ter an ir­gend­ei­ner Stel­le des Saa­l­es die Um­sit­zen­den zu er­neu­tem Schmun­zeln an­steck­te, sag­te Wat­son IV:
    „Mit die­ser Über­ra­schung hat­te ich nicht ge­rech­net. Gran­de Gurr­sa Klock hat mir nur von ei­ner an­de­ren Über­ra­schung be­rich­tet, die al­ler­dings we­ni­ger lus­tig ist. Doch dar­über wer­den wir heu­te nach­mit­tag mehr hö­ren.“
     
    Als man sich nach dem Mit­tages­sen wie­der traf, stan­den Wat­son IV und Gran­de Gurr­sa Klock be­reits auf der Tri­bü­ne.
    „Sie wis­sen al­le“, sag­te Wat­son IV, „daß seit ei­ni­ger Zeit die Re­gi­on Si­ri­us eben­falls Re­chen­ma­schi­nen her­stellt. Wir ha­ben drau­ßen im Welt­raum nicht nur tüch­ti­ge Ver­triebs­be­auf­trag­te, son­dern auch sehr fin­di­ge In­ge­nieu­re. Gran­de Gurr­sa Klock hat uns das neues­te Pro­dukt der Worlds Tra­de Cor­po­ra­ti­on mit­ge­bracht. Wür­den Sie es bit­te ho­len?“
    Der Si­ria­ner schob sei­nen mas­si­gen Kör­per mit ei­gen­ar­ti­ger Gra­zie zum Sei­ten­ein­gang und ver­schwand hin­ter dem Licht­vor­hang. Un­ten sa­hen sich die Ma­na­ger fra­gend an. Ein neu­es Pro­dukt, von dem sie nichts wuß­ten? Und da­zu noch so klein, daß es ein ein­zel­ner Mann ho­len konn­te? Selbst wenn man in Be­tracht zog, daß Si­ria­ner au­ßer­ge­wöhn­li­che Kör­per­kräf­te ha­ben und daß die ge­rin­ge Schwer­kraft des Mon­des und tech­ni­sche Hilfs­mit­tel den Gü­ter­trans­port sehr er­leich­tern …
    Gran­de Gurr­sa Klock kam bald zu­rück. Er war nicht al­lein. Hin­ter ihm lief ein Mensch, ein ir­di­scher Mensch. Je­den­falls dach­ten die Ma­na­ger das. Sie täusch­ten sich.
    „Mei­ne Her­ren“, sag­te der Si­ria­ner, „darf ich vors­sel­len: das neu­es­se Pro­duks der si­ria­ni­schen Re­gi­on der In­sers­sel­la­ren Busi­ness Ma­schi­nes Cor­po­ra­si­on.“
    Die Ma­na­ger schwie­gen rat­los.
    „Mei­ne lie­ben Mit­ar­bei­ter“, sag­te Wat­son IV, „hier

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