Science Fiction Almanach 1983
exotischen Lebewesen und Gebäuden, Szenen, in denen manchmal nur die Fassaden von IBM-Maschinen einen optischen Halt gaben, ehe sie sich erneut im Unbekannten verloren.
Eine konventionelle 17012 im Dämmer unirdischen Zwielichts.
Eine 18002 inmitten unermeßlicher Haufen von Gegenständen, deren Verwendungszweck nur ein Rätsel unter vielen war.
Doch nicht nur Fabriken und Lagerhäuser in fernen Landschaften zeigte der Bildschirm. Dreidimensional sahen die Manager außerirdische Lebewesen in allen nur denkbaren Hautschattierungen und Körper formen, die in weiten Universitätshallen Blätter studierten, die Super-Schnelldrucker in völlig fremdartigen Buchstaben und Ziffern ausdruckten.
Es war eine überwältigende Präsentation.
Als dann endlich Grande Gurrsa Klock neben Watson IV auf der Tribüne stand, wußte jeder, warum man den untersetzten Sirianer ‚Alexander den Großen’ nannte. So viele Verkaufs-Schlachten hatte noch keiner in der Geschichte der Gesellschaft geschlagen! Spontan sprang das Management von den Sitzen. Unwillkürlich folgten die Ehrengäste.
Der Beifall wollte kein Ende nehmen. Stepan Hof man war genauso überwältigt wie seine Kollegen. Watson IV, mit silbergrauem Haar und der aufrechten Statur des selbstsicheren irdischen Businessman. Neben ihm Grande Gurrsa Klock, blauhäutiger Sirianer, dreiarmig, zweiköpfig und breiter als hoch. Die beiden waren ein einmaliger Anblick, und nichts hätte besser demonstrieren können, daß die Zukunft nicht aus erbarmungslosen Kriegen zwischen andersartigen Intelligenzen bestehen würde, sondern aus einer friedlichen Auseinandersetzung auf wirtschaftlicher Basis.
Auf dem Bildschirm hinter Watson IV und Grande Gurrsa Klock verkündeten geschickt geschnittene Dokumentationsfilme weitere Verkaufserfolge des sirianischen Sektors.
„Liebe Mitarbeiter“, sagte Watson IV bewegt. „Unsere Verkaufskanone Grande …“
Wieder toste der Beifall. IBM-Reporter rasten mit ihren Farbkameras hin und her, um das denkwürdige Ereignis einzufangen. Die Thermostaten hatten alle Mühe, die Temperatur im Saal einzuregeln.
„Liebe Mitarbeiter“, begann Watson IV von neuem. „Als Grande Gurrse Klock vor zehn Jahren in Endicott in den USA als erster nichtmenschlicher Lehrling bei uns anfing, dachten wir nicht im mindesten, daß unsere Produkte jemals das Sonnensystem verlassen würden. Auf Mond und Venus und Mars, in den Forschungszentren der Weltregierung, hatten wir unseren Maschinen einen guten Platz erobert. Aber in der Milchstraße? Sie kennen die Kapazität unserer stellaren Konkurrenz. Wir Erdenmenschen sind auf dem Gebiet des Weltraumhandels noch völlig unerfahren. So konnte es wirklich nur einem Mann wie Grande Gurrsa Klock gelingen, derartiges zu leisten.
Er eroberte innerhalb weniger Jahre die Sterne für uns! Überall in der Milchstraße arbeiten unsere Rechenanlagen. In der Gluthölle von Aldebaran III, in den Eiswüsten von Ymir, in den Unterwasserstädten der Orionwelten – wo immer Sternenschiffe hingelangen, da finden Sie unsere Erzeugnisse. Angefangen beim Sprechschreiber über kombinierte Analog-Digitalrechner bis hin zu den neuen Pseudogehirnen mit künstlichem Bewußtsein.“
Wieder Beifall.
„Ich brauche keine Zahlen zu nennen. Sie alle kennen den Input und die Flips. Ich möchte jedoch zum Abschluß nicht versäumen, unseren erfolgreichsten Mitarbeiter zu bitten, daß er uns ein wenig in das Geheimnis seines Erfolges einweiht. Damit wir alle von ihm lernen können.“
Stepan
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