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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Langgestreckt und flach lag es dort, genau so,
wie Talbo es geplant hatte. Wochen hatte es gedauert, bis
man endlich die einfachste Methode des Fällens der gewaltigen Bäume gelernt hatte. Zuerst hatte man es mit einer
scharfen Klinge versucht, aber dann hatte einer der Männer
entdeckt, daß es viel besser ginge, wenn man in regelmäßigen Abständen Kerben in das Metall schlug und die
Schneide kräftig an dem Stamm hin und her bewegte. Von
diesem Augenblick an schritt die Arbeit schneller voran,
und bald stand das Haus. Sie hatten vierzig Räume eingerichtet. Dreißig für die Bewohner selbst, neun für Vorräte
und einen – für die Seuche. Dieser Raum, die Todeszelle,
lag genau in der Mitte des Hauses.
Die Wände dieses Raumes waren mit einer Substanz bestrichen, die selbst von den Viren der Seuche nicht durchdrungen werden konnte, obwohl sie sich gewöhnlich durch
jedes Material zu winden verstanden.
Denn immer hing das Schwert des noch nicht geborenen
Damokles über ihnen: Die Seuche konnte wieder ausbrechen und sie alle vernichten. Oft genug gab es Stunden der
Instruktionen, und jeder von ihnen wußte, was er zu tun hatte, wenn er an sich die Zeichen der Seuche bemerken sollte. Und somit legten sie den Grundstein zu einer neuen,
gewaltigen Marszivilisation. Sie waren voller Hoffnung,
und nach weiteren drei Wochen begannen sie, jene Seuche
zu vergessen, die innerhalb kurzer Zeit die gesamte Bevölkerung des Mars ausgerottet hatte.
Doch am Ende dieser drei Wochen geschah etwas anderes: Der Eigentümer des Gesichtes, das damals aus der Baumkrone gelugt hatte, zeigte sich wieder. Cay und Teth befanden sich auf einem Spaziergang zum Rande des Waldes, dort, wo sie die Bäume gefällt hatten und eine gewaltige Lichtung mit nur einzelnen Bäumen lauschige Plätzchen zum Plaudern bot. Sie lagen in dem weichen Gras, schauten zu den grünen Blättern empor und unterhielten
sich leise.
Plötzlich richtete Cay sich auf und starrte in Richtung
der nahen Büsche. Teth folgte seinem Blick und sah den
Baummenschen in geringer Entfernung auf dem Boden
stehen, zwischen zwei hohen Bäumen. Er war völlig nackt,
nur mit den langen, braun-grauen Haaren bedeckt. Die
muskulösen Arme hingen bis in die Höhe der Knie herab.
Die Beine selbst waren leicht gebogen und sehr lang. Er
schaute zu ihnen herüber und begann dann plötzlich, mit
unregelmäßigen, fast springenden Bewegungen auf sie zuzugehen. In seinen Augen, die eine schwache Intelligenz
verrieten, lag nichts als Neugierde.
Cay erhob sich langsam.
„Komm! Es ist besser, wenn wir gehen.“
Doch Teth schüttelte entschieden den Kopf.
„Wozu? Hast du Angst um mich? Das ist nicht nötig.
Der Bursche ist nur wißbegierig und ganz ungefährlich.
Wollen wir nicht mit ihm Freundschaft schließen?“ Cay gab nach und ließ sich wieder auf den Boden sinken. Er brachte es sogar fertig, sich wieder neben Teth zu
legen und ruhig abzuwarten.
Das Lebewesen kam näher, stand endlich fast über ihnen
und betrachtete sie mit einem nachdenklichen Zug auf den
primitiven Mienen.
Cay und Teth gaben den Blick auffällig zurück. Sie
schwiegen eine lange Zeit.
Der Waldmensch schüttelte schließlich leicht und kaum
merklich den behaarten Kopf, und undeutlich kam ein
Wort aus seinem Bart.
„Unguh!“
„Was soll das nur bedeuten?“ flüsterte Cay kaum hörbar.
„Ich will versuchen, mit ihm zu sprechen.“
„Unguh!“ machte auch Cay und sah dabei den Waldmenschen an.
Der gab aber keine Antwort mehr, sondern schüttelte
jetzt nur etwas deutlicher den Kopf. Dann hob er den Arm
und zeigte in Richtung des neuerrichteten Hauses, das nicht
in allzu weiter Entfernung lag und gut sichtbar war. „Er hat keine Angst vor uns“, wisperte Teth. „Nehmen
wir ihn einfach mit!“
Ganz langsam und vorsichtig erhoben sie sich aus dem
Gras, gingen gemächlich auf das Haus zu. Der Baummensch folgte ihnen nach anfänglichem Zögern mit seinem
seltsamen, schwankenden Gang.
„Ich habe niemals etwas so Wildes gesehen“, bekannte
Teth leise lachend. „Aber irgendwie scheint er mir eine
Spur von Intelligenz zu besitzen.“
„Auf jeden Fall bedeutet ,Unguh’ etwas, ich weiß nur
nicht, was. Vielleicht hat er sich verlaufen und sucht seinen
Stamm. Denn der wäre doch sonst sicher in der Nähe. Aber
wir haben bisher dergleichen nicht entdecken können.“
    An dem Haus angelangt, näherten sich die anderen Marsianer neugierig und betrachteten voller Interesse den Neuankömmling. In einem Halbkreis umstanden sie

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