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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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sein?
„Morgen hat Teth Geburtstag“, erwähnte Talbo an der gemeinsamen Frühstückstafel beiläufig und beugte sich zu Keddel hinüber. „Sie ist schön und kräftig, der rechte Anfang für eine neue Generation. Aber – ich habe die Seuche noch nicht vergessen können.“
„Ich auch nicht“, bekannte Keddel leise. „Und selbst, wenn das Schicksal will, daß unsere Rasse fortbesteht – wird es nicht auf Kosten von Unguhs Rasse geschehen?“
Talbo nickte langsam, dann jedoch schüttelte er heftig den Kopf, als habe er sich anders besonnen.
„Morgen ist ein Festtag für uns!“ sagte er. „Heute werden wir jagen, um diesen Tag entsprechend begehen zu können. Morgen werden wir ernstlich daran gehen, unsere Zivilisation aufzubauen – und zu erhalten.“
Talbo, Cay, Thuran, Rignor und fünf andere Männer begaben sich auf die große Jagd und kehrten erst am Abend mit ihrer reichen Beute zurück. Die Daheimgebliebenen hatten das Haus bereits mit bunten Blumen und Zweigen geschmückt, und alles zeugte davon, daß morgen tatsächlich ein großer Feiertag werden sollte. Die Nacht kam. Cay und Teth saßen noch einsam auf der Veranda und bewunderten den Mond, der hoch am Himmel stand. Sie hatten beide den gleichen geheimen Gedanken: In einer Million Jahre würde der gleiche Mond auf die gleiche Erde scheinen. Aber auf wen?
„Auf uns – oder auf Unguh?“ flüsterte Teth.
Und dann kam Unguh im Mondschein bis zur Veranda heran, sah sie. In seinen Händen hielt er die beiden Holzstücke, die Cay ihm gegeben hatte. Sie erhoben sich und gingen zu ihm hinab. Er überschüttete sie mit unverständlichen Lauten, aus denen sie jedoch etwas Forderndes, Bestimmendes zu erkennen glaubten. Unguh machte einige Schritte, blieb stehen und wartete auf sie. „Er will uns etwas zeigen“, vermutete Teth. „Gehen wir mit ihm.“
Unguh führte sie zu einem großen Haufen dürren Holzes, kauerte sich davor nieder und begann, die Hölzer aneinander zu reiben. „Ah – er will uns beweisen, wie schlau er ist. Immerhin, er hat es sehr schnell gelernt“, gab Cay zu, und sie legten sich beide in das weiche, trockene Gras, schauten zu, was Unguh ihnen zeigte.
Sie erkannten, daß Unguh inzwischen geübt haben mußte, denn er rieb mit einer derartigen Fertigkeit das kleinere Stück Holz zwischen den glatten Flächen seiner Hände, daß sehr bald die ersten Funken sprühten, in das aufgehäufte Gras fielen und die Flammen auflodern ließen. Dann brannte das Feuer. Unguh setzte sich dicht daneben und starrte mit Andacht auf sein Werk. Seine Lippen murmelten undeutliche Laute, und ab und zu warf er einen Blick auf die beiden Marsianer, wie um sich zu überzeugen, daß sie seine Fähigkeiten anerkannten.
Teth rückte näher an Cay heran.
„Ich habe Angst“, flüsterte sie.
Er legte den Arm um sie.
„Du auch …? Fühltest du es auch?“
„Wir fühlen es alle. Über uns hängt immer noch die unsichtbare Drohung der Seuche. Wenn sie nun wieder ausbräche – und sich auf Unguh übertragen würde? Damit würden wir die Erde ihrer Chance berauben, jemals intelligentes Leben zu tragen. Noch ist er der König seines Stammes, denn er besitzt das Feuer.“
Teth bewegte sich unruhig.
„Laß uns gehen. Morgen ist mein Geburtstag – und du mußt mir ein Gedicht aufsagen. So wie der Brauch es will.“
Davor habe ich noch mehr Angst“, lachte Cay und erhob sich.
Trotz der ärgerlichen Proteste von Unguh verließen sie das knisternde Feuer und wanderten dem dunklen Haus zu.
    Es war am Vormittag des nächsten Tages. Cay hatte sich gewaschen und summte eine frohe Melodie vor sich hin. Während er sich abtrocknete, betrachtete er – wie es vorgeschrieben war – aufmerksam seinen Körper, suchte nach einem Anzeichen der Seuche. Doch seine Haut war rein und makellos, nichts Verdächtiges war zu sehen. Anscheinend hatten sie also doch die Gefahr überwunden, denn sonst hätte sich schon längst mal etwas gezeigt.
    Schon viele Monate waren nun vergangen, seit sie Mars verlassen hatten. Keiner war mehr von ihnen erkrankt, die Seuche mußte tot sein.
    Und heute hatte Teth Geburtstag!
Ein letzter Blick in den Spiegel, dann verließ er sein Zimmer. Vor der Tür zu Teths Raum wartete er, bis sie sich öffnete und das Mädchen förmlich in seine Arme lief. Sie küßten sich, lachten und gingen dann Hand in Hand zur Veranda, wo ihnen das fröhliche Geplauder der Gefährten entgegenschallte. Achtlos passierten sie dabei DEN RAUM.
Bei dem letzten Fenster vor der

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