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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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angespannt in der Dunkelheit. „Der mechanische Psychologe wird jede Silbe bestätigen.“
„Auch auf diesen Fall habe ich mich vorbereitet!“ entgegnete die klare Stimme. Ihr Arm schwang empor zu seinem Gesicht. Zu spät warf er sich zurück.
Licht flammte in seine Augen, eine blendende weißstrahlende Kraft, die mit all der qualvollen Macht unerträglicher Helligkeit in seine empfindlichen optischen Nerven eindrang. Leigh fluchte laut und wild und griff nach seiner Peinigerin. Seine rechte Hand berührte flüchtig eine Schulter. Er schlug blindwütig mit der Linken zu, erwischte aber nur den Rand eines Ärmels, der ihm im gleichen Moment aus der Hand gerissen wurde.
„Du kleine Teufelin!“ tobte er. „Du hast mich geblendet.“
„Das geht wieder vorüber“, kam die kühle Antwort. „Aber Sie werden sehen, daß der mechanische Psychologe alles, was Sie sagen, als reine Einbildung analysieren wird. Angesichts Ihrer Drohung, die Sache zu veröffentlichen, sah ich mich zu dieser Handlung gezwungen. Aber geben Sie mir jetzt meine Pistole.“ Der erste Schimmer des Sehens kehrte zurück. Trotz des andauernden Schmerzes lächelte er grimmig. Seine Stimme war sanft, als er sagte: „Mir fällt gerade in diesem Moment ein, daß Sie gesagt haben, diese Pistole würde keine Kugeln verschießen. Allein ihre äußere Form wird einen interessanten Beweis für alles darstellen, was ich berichten werde. Deshalb …“
Sein Lächeln verging, denn das Mädchen trat heran. Das Metall, das sich gegen seine Rippen preßte, stieß so kräftig zu, daß er keuchte.
„Her mit der Pistole!“
„Ich denke gar nicht daran“, stöhnte Leigh. „Du undankbare kleine Hexe, wie kommst du dazu, mich so grob zu behandeln, nachdem ich dir das Leben gerettet habe?“
Er verstummte. Mit lähmender Plötzlichkeit erkannte er, daß sie es ernst meinte.
Hastig händigte er die Waffe aus. Das Mädchen nahm sie und sagte kalt: „Sie scheinen unter der Illusion zu leiden, daß mir Ihr Erscheinen im Raumschiff die Möglichkeit gab, meine Waffe in Anschlag zu bringen. Sie befinden sich im Irrtum. Sie erreichten nichts weiter, als daß Sie mir die Gelegenheit verschafften, die beiden glauben zu lassen, daß die Situation dergestalt war und daß sie sie beherrschten. Aber ich versichere Ihnen, mehr hat Ihre Hilfeleistung nicht fertiggebracht. Sie war nahezu wertlos.“
Leigh lachte laut auf.
„In meinem kurzen Leben“, sagte er, „habe ich gelernt, die Qualität der Persönlichkeit im menschlichen Wesen zu erkennen. Sie haben eine ganze Menge sogar, aber nicht einen Bruchteil soviel wie jene beiden Freunde besonders der Mann. Er war unglaublich. Gnädigste, ich vermag nur zu vermuten, was hier eigentlich vorgeht, aber ich rate Ihnen und all den anderen Kluggs, diesem Paar von nun an weit aus dem Wege zu gehen. Was mich betrifft, so werde ich die Polizei verständigen, und in Privat-Drei wird eine Razzia stattfinden. Mir gefiel jene seltsame Drohung nicht, daß sie mich jederzeit wieder schnappen könnten. Warum mich?“
Er brach hastig ab: „He, wohin gehen Sie? Ich möchte Ihren Namen wissen.“
Er sagte nichts weiter. Seine ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf die Verfolgung. Er konnte sie einen kurzen Moment lang sehen, eine verschwommene, knabenhafte Gestalt vor einer düsteren Eckenlampe. Dann war sie um die Straßenecke verschwunden.
Schwitzend umrundete er die Ecke, und zuerst schien die Straße dunkel und völlig verlassen. Dann erblickte er den Wagen. Das ganz normal aussehende, lange, niedrig gebaute Coupe mit der mächtigen Kühlerhaube, das sich geräuschlos in Bewegung setzte. Aber dann wurde es unnatürlich. Es hob sich empor. Leigh traute seinen Augen kaum, als es von der Straße emporschwebte. Er erhaschte einen flüchtigen Schimmer von weißen Gummirädern, die im Unterteil verschwanden. Stromlinienförmig und jetzt fast zigarrenförmig schoß das Raumschiff, das ein Wagen gewesen war, in einer steilen Kurve in den Himmel empor.
Sekunden später war es verschwunden.
Über Leigh türmte sich die dräuende Nacht auf, ein seltsames, helles Blau. Trotz der strahlenden Lichter der Stadt, die den Himmel erhellten, waren mehrere Sterne erkennbar. Er starrte zu ihnen hinauf und fühlte sich innerlich leer.
Plötzlich von Hunger gepackt, kaufte er sich an einem Kiosk einen Schokoladenriegel und stand eifrig kauend im Zwielicht. Er begann sich besser zu fühlen. Dann schritt er zur nachten Wandsteckdose hinüber und schob den

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