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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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lächelte und mit dem Kopf nickte. Er wartete. Und dann erst bemerkten die anderen, denen der Wein einen schweren Kopf gegeben hatte, das Feuer. Sie waren sofort nüchtern und sprangen von ihren Sitzen hoch.
    Sie empfanden das Feuer als eine Bedrohung des Lebens. Nicht so jedoch Cay, Talbo, Teth, Keddel und einige andere, deren Beispiel der besonnenen Ruhe die restlichen bald ansteckte.
    »Unguh!“ sagte Keddel leise und mit träumerischer Stimme. „Er hat diese Welt gerettet – denn Feuer ist reinigend!“
    Er schritt auf seine Gefährten zu, gab jedem einzelnen die Hand und drückte ihnen dabei eine kleine, flache Kapsel in die widerstrebenden Finger.
    „Leb wohl, Talbo! Auf Wiedersehen, Duran! Macht es gut, Dinal und Dray! Und auch du, Teth!“ Er küßte sie und wandte sich schnell ab.
    „Setzt euch wieder hin!“ befahl er dann, und sie gehorchten, als seien sie hypnotisiert. Er blieb stehen und betrachtete sie voller Mitleid und Verständnis. Die ersten Hitzewellen strömten über den Tisch, versengten ihre Haut. Die andere Hälfte des Hauses brannte lichterloh.
    Unguh hatte wirklich diesmal ein gewaltiges Feuer gemacht. Sie konnten nicht wissen, was in seinem Kopf vorgegangen war, als er diesmal die Holzstückchen aneinander rieb, aber sie sahen das Ergebnis.
    Keddel lehnte sich vor. Seine Stimme war heiser, als er sagte: „Da ist noch ein Schluck Wein in den Gläsern. Damit könnt ihr die Kapsel hinabspülen. Seht, ich mache es euch vor!“
    Und er legte die Kapsel auf seine Zunge, setzte das Glas an und trank. Die Kapsel war verschwunden, als er das Glas absetzte. Einer nach dem anderen folgten sie seinem Beispiel. Die Hitze wurde unerträglich.
    Cay hatte Teth und sich je eine Kapsel in dem Mund geschoben und Teth das Glas in die Hand gegeben. Dann tranken sie. Teth lächelte ihm dabei zu. Ihr Blick fiel auf die Reste des Mahles und auf die Geschenke, die Cay ihr gebracht hatte. Darunter auch eine runde, goldgelbe Frucht mit saftigem, schmackhaftem Fleisch und schwarzen Kernen.
    Sie zeigte auf diese Frucht.
„Sie war so lecker, Cay. Ich danke dir für deine Liebe – und für diese Frucht. Ich danke dir auch für den Tod, den ich schon nahen fühle. Oh, es ist so gräßlich warm. Nicht mehr lange wird es dauern …“
Cay zog sie in seine Arme.
Als der Rest des Hauses in die hell auflodernden Flammen stürzte, tanzte draußen Unguh wie wild auf dem heißen Grasboden hin und her und trommelte sich mit den Fäusten auf die haarige Brust.
Immer wieder würde er ein solches Feuer machen können! Und nicht nur er, sondern auch seine Stammesgenossen. Er würde es sie schon lehren!

Harry Bates Abschied vom Herrn (Farewell to the Master)
    Harry Bates lebte von 1900 bis 1981. Neben seinen Veröffentlichungen als SF-Autor erinnert man sich in erster Linie an seine herausgeberische Tätigkeit. In den zwanziger Jahren arbeitete er bei Clayton, einem Verlag, der eine ganze Reihe Pulp-Magazine publizierte. Dort editierte er zunächst ein Abenteuermagazin, bis man sich bei Clayton entschloß, in das junge Science Fiction-Genre einzusteigen und „Amazing Stories“ Konkurrenz zu machen. „Astounding Stories of Super Science“ hieß die neue Publikation, die später zum bekanntesten SF-Magazin überhaupt werden sollte, und Harry Bates war ihr Herausgeber, bis sie 1933 von Street & Smith übernommen wurde.
    Noch während seiner Herausgeberzeit begann Bates zu schreiben und „Astounding“ mit Geschichten zu füllen. Zusammen mit seinem Mitherausgeber Desmond W. Hall verfaßte er unter dem Pseudonym Anthony Gilmore die Weltraumabenteuer um „Hawk Carse“. Trotz dieser recht erfolgreichen Erzählungen blieb sein SF-Werk sehr schmal. In den nächsten Jahrzehnten schrieb er nur wenige Stories, unter denen „A Matter of Size“ (1934) und „Alas, All Thinking“ (1935) herausragen. Sein unzweifelhaft bekanntestes Werk ist die Novelle „Farewell to the Master“, die wir für Sie auswählten und die als Vorlage für einen der besseren SF-Filme der fünfziger Jahre diente: „The Day the Earth Stood Still“ (1951), „Der Tag, an dem die
    Erde stillstand“ von Robert Wise. Geschichte und Film (letzterer hält sich nicht sklavisch genau an die Vorlage) sind frühe Beispiele, in denen die Menschheit anderen kosmischen Intelligenzen als technisch und vor allem ethisch unterlegen dargestellt wird. Bates ist keiner der großen SF-Autoren, aber mit „Farewell to the Master“ machte er Eindruck auf viele andere

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