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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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schrecklich starke Gorilla für einen Augenblick miteinander verschmolzen. Der Roboter gab keinen Laut von sich, während der Affe ein tiefes, unbeschreibliches Brüllen ausstieß. Dann trennten sich die beiden, und es sah so aus, als wäre der Gorilla zurückgeschleudert worden.
Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und schrie ohrenbetäubend. Gnut kam wieder auf ihn zu, sie verschmolzen erneut miteinander, der Kampf fand das gleiche Ende wie zuvor. Der Roboter näherte sich dem Tier von neuem, das nun quer durch den Raum zurückwich. Plötzlich sprang es einen menschenähnlichen Schatten an der Wand an, warf den fünften Roboterwärter mit einer blitzschnellen Bewegung zu Boden und enthauptete ihn.
Atemlos vor Angst duckte sich Cliff hinter seinen Roboter und dankte dem Himmel dafür, daß Gnut zwischen ihm und dem Gorilla gestanden hatte und jetzt wieder auf die Bestie zuging. Der Affe wich zurück, packte plötzlich den nächsten Roboter in der Reihe, und mit unglaublicher Kraft riß er ihn aus seiner Verankerung und schleuderte ihn auf Gnut. Mit einem scharfen, metallischen Klicken stießen die beiden Roboter zusammen, und der Erdenmechanismus fiel zur Seite, rollte über den Boden und blieb reglos liegen.
    Später verfluchte sich Cliff, weil er wieder vergessen hatte, ein Photo zu machen. Der Gorilla wich weiter zurück, demolierte in schrecklichen Wutausbrüchen jeden Roboter, an dem er vorbeikam, und warf die Trümmer auf den unerbittlichen Gnut. Bald waren sie bei dem Tisch angekommen, und Cliff dankte seinem Schicksal, weil er rechtzeitig die Stellung gewechselt hatte. Nun trat eine kurze Stille ein, Cliff konnte nicht feststellen, was nun vorging, aber er nahm an, daß der Gorilla das Ende des Raumes erreicht hatte und nun in der Falle saß.
    Aber offenbar nur für einen Augenblick … Plötzlich zerriß ein schreckliches Brüllen die Stille, und die plumpe Tiergestalt raste auf Cliff zu. Zwischen dem sechsten Roboter und der Luke wirbelte der Affe herum. Verzweifelt hoffte der junge Reporter, daß Gnut schnell zurückkommen möge, denn der Erdenmechanismus würde ihm keinen ausreichenden Schutz vor der wilden, gefährlichen Bestie bieten. Und da tauchte plötzlich Gnut aus dem Dunkel auf. Der Gorilla richtete sich zu seiner vollen Größe auf, trommelte auf seine Brust und stieß ein herausforderndes Heulen aus.
    Dann geschah etwas Merkwürdiges. Langsam brach er zusammen, als ob er erschöpft oder verletzt wäre. Er keuchte, gab furchterregende Laute von sich. Dann kam er mühsam wieder auf die Beine und blickte Gnut entgegen, der mit großen Schritten auf ihn zukam. Während er wartete, fiel sein Blick auf den letzten Roboter – und vielleicht auch auf Cliff, der sich dahinter versteckte. In wilder, zerstörerischer Wut wankte der Gorilla auf Cliff zu, der trotz seiner Panik sah, daß sich das Ding nur mit Mühe bewegen konnte und anscheinend verwundet war. Im letzten Moment sprang er zurück. Der Gorilla zerrte den letzten Roboter aus seiner Verankerung, schleuderte ihn mit aller Kraft auf Gnut und verfehlte sein Ziel nur um Haaresbreite.
    Das war seine letzte Tat. Wieder überwältigte ihn ein Schwächeanfall. Schwerfällig stürzte er zur Seite, rollte ein paarmal hin und her, zuckte krampfhaft, dann blieb er reglos liegen.
    Das erste schwache Tageslicht kroch in den Raum. Aus der Ecke, in die er geflohen war, beobachtete Cliff den großen Roboter, der sich sehr sonderbar benahm. Er stand vor dem toten Gorilla und sah auf ihn herab, mit einem Blick, der in menschlichen Augen wie Trauer gewirkt hätte. Cliff sah es ganz deutlich. Gnuts grüne Gesichtszüge zeigten einen nachdenklichen, leidvollen Ausdruck, der eine ganz neue Erfahrung für den jungen Reporter darstellte. Sekundenlang stand Gnut bewegungslos da, dann beugte er sich langsam hinunter, wie ein Vater zu seinem kranken Kind, nahm den großen Affen auf seine Metallarme und trug ihn in das Schiff.
    Cliff rannte zurück zu seinem Tisch, voller Angst vor neuen unbegreiflichen Ereignissen. Dann überlegte er, daß er im Labor am sichersten wäre, und auf zitternden Knien kroch er hinter das Schiff und versteckte sich in einem der großen Öfen. Verzweifelt betete er darum, daß es bald Tag werden möge. Seine Gedanken schwirrten chaotisch durcheinander. Als er wieder klarer denken konnte, rief er sich alle Geschehnisse dieser Nacht in Erinnerung, eins nach dem anderen, doch sie waren ihm alle rätselhaft. Anscheinend gab es keine

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