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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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vernünftige Erklärung dafür. Die Spottdrossel – der Gorilla, Gnuts trauriger Blick, seine Zärtlichkeit … Was sollte man mit einem so phantastischen Wirrwarr von Eindrücken anfangen?
    Langsam brach der Tag an. Eine lange Zeit verstrich. Schließlich begann er zu glauben, daß er diese geheimnisvolle, gefährliche Stätte tatsächlich lebend verlassen würde. Um halb neun hörte er Geräusche am Eingang. Er kroch aus dem Ofen und schlich auf Zehenspitzen zum Korridor.
    Plötzlich hörten die Geräusche auf, ein angstvoller Schrei drang durch das Gebäude, gefolgt von schnellen Schritten. Dann war alles still. Vorsichtig ging Cliff den Korridor hinab und spähte furchtsam um das Ende des Schiffes herum.
    Gnut stand an der üblichen Stelle, in derselben Pose, die er nach dem Tod seines Herrn eingenommen hatte, starrte düster vor sich hin. Das Schiff war verschlossen – der Raum ein Trümmerfeld. Das Metalltor stand offen, und Cliff rannte atemlos hinaus. Ein paar Minuten später, in der Sicherheit seines Hotelzimmers, ließ er sich erschöpft auf einen Stuhl fallen und schlief sofort ein. Später, immer noch angezogen und im Halbschlaf, taumelte er zum Bett hinüber. Er erwachte erst am Nachmittag.
    3
    Nur langsam fand er aus dem Schlaf zurück, wußte nicht, daß die Bilder, die durch seinen Kopf rasten, reale Erinnerungen waren und kein phantastischer Traum.
    Erst als ihm die Photos einfielen, stand er auf und begann hastig den Film zu entwickeln.
Bald hielt er den Beweis dafür in der Hand, daß die Ereignisse der Nacht Wirklichkeit gewesen waren. Die beiden Aufnahmen waren sehr gut geworden. Die erste zeigte deutlich die Rampe, die zu der Luke hinaufführte und die er in der Nacht nur verschwommen gesehen hatte. Das Photo von der offenen Luke war eine Enttäuschung, denn eine blanke Wand, direkt hinter der Öffnung, versperrte die Sicht ins Innere des Schiffes. Deshalb also war kein Licht herausgedrungen, als Gnut an Bord gewesen war – vorausgesetzt, daß er überhaupt Licht für seine Aktivitäten brauchte.
Cliff betrachtete die Negative und schämte sich. Was für ein miserabler Reporter war er doch! Mit zwei lächerlichen Photos zurückzukommen! Dabei hätte er genug Gelegenheiten gehabt, viel bessere zu machen – Schnappschüsse von Gnut in voller Aktion – von Gnuts Kampf mit dem Gorilla – von Gnut, wie er die Spottdrossel aufhob – das wären Bilder geworden, die den Leuten Angstschauer über den Rücken gejagt hätten. Aber alles, was er mitgebracht hatte, waren zwei Aufnahmen von einer Schiffsluke. Sicher, sie waren nicht zu verachten – aber er war ein Idiot ersten Grades.
Und um das Maß vollzumachen, war er auch noch eingeschlafen. Jetzt mußte er sich beeilen, um endlich auf die Straße zu kommen und herauszufinden, was in der Zwischenzeit geschehen war.
Rasch duschte er und rasierte sich, wechselte die Kleider, und bald darauf betrat er ein nahegelegenes Restaurant, in dem hauptsächlich Reporter verkehrten. An der Lunchbar saß ein Freund und Rivale.
„Na, was halst du davon?“ fragte er, als Cliff auf dem Nebenhocker Platz genommen hatte.
„Ich kann nicht denken, bevor ich gefrühstückt habe.“
„Hast du es denn noch gar nicht gehört?“
„Was denn?“ fragte Cliff, der sehr wohl wußte, was jetzt kommen würde.
„Du bist mir ein feiner Reporter“, meinte sein Freund. „Wenn endlich mal was Tolles passiert, schläfst du.“ Dann erzählte er von der Entdeckung, die man heute morgen im Museum gemacht hatte, und von der weltweiten Aufregung. Cliff tat drei Dinge gleichzeitig – und das auch noch erfolgreich. Er verschlang ein üppiges Frühstück, dankte immer wieder seinem Schicksal, das weitere Sensationen verhindert hatte, und spielte den Überraschten.
Dann sprang er auf, immer noch mit vollem Mund, und lief zum Museum hinüber.
Vor dem Tor drängten sich zahllose Neugierige, aber es fiel Cliff nicht schwer, sich mit Hilfe seines Presseausweises Eingang zu verschaffen. Gnut und das Schiff standen genauso da wie am Morgen, als er sie verlassen hatte, aber der Boden war inzwischen gesäubert worden. Die Trümmer der demolierten Roboter lagen in einem großen Haufen an der Wand. Natürlich waren schon viele Kollegen vor ihm eingetroffen.
„Ich war nicht da – ich habe alles verpaßt“, sagte er zu einem Rivalen namens Gus. „Hat man schon eine Erklärung für den Vorfall?“
„Frag mich was Leichteres! Das weiß niemand. Einige Leute glauben, daß irgendwas aus dem

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