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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Schiff gekommen ist – vielleicht ein zweiter Roboter. Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?“
„Ich habe geschlafen.“
„Dann mach, daß du an die Arbeit kommst! Mehrere Milliarden Zweibeiner sind ganz wild vor Angst. Sie befürchten, daß Klaatus Freunde seinen Tod rächen und die Erde angreifen wollen.“
„Aber das ist doch …“
„Verrückt, ich weiß, aber genau das ist die Story, die ihnen verkauft wird. Und ich kann dir sagen, sie verkauft sich gut. Jetzt ist allerdings noch was Neues aufgetaucht. Eine tolle Überraschung! Komm hierher!“
Er führte Cliff zu dem Tisch, wo ein paar Leute standen und interessiert auf mehrere Gegenstände starrten, die von einem Techniker bewacht wurden. Gus zeigte auf ein längliches Deckglas, auf dem ein paar kurze dunkelbraune Haare lagen.
„Diese Haare stammen von einem großen männlichen Gorilla“, erklärte Gus mit hartgesottenem Gleichmut. „Die meisten wurden heute morgen auf dem Boden gefunden, im Kehricht. Die restlichen klebten an den Robotertrümmern.“
Cliff versuchte überrascht dreinzuschauen. Gus wies auf eine Teströhre, die zum Teil mit einer hellbraunen Flüssigkeit gefüllt war.
„Das ist verdünntes Blut – Gorillablut. Es wurde an Gnuts Armen gefunden.“
Cliff brachte mühsam einen staunenden Aufschrei zustande. „Gütiger Himmel! Hat man eine Erklärung dafür?“
„Nicht einmal eine Theorie. Das ist deine große Chance, du Wunderknabe.“
Cliff wandte sich von Gus ab, unfähig, noch länger Theater zu spielen. Er wußte nicht, was er mit seiner Story machen sollte. Die Pressedienste würden ihm eine schöne Summe dafür anbieten, auch für die Photos. Aber damit wären ihm die Hände gebunden, er könnte nichts mehr unternehmen.
Im Hintergrund seines Bewußtseins entstand der geschickte Plan, auch die nächste Nacht im Museum zu verbringen, aber … Nun, er hatte ganz einfach Angst. Er hatte genug durchgemacht …
Er ging zu Gnut hinüber und sah zu ihm auf. Niemand hätte erraten können, daß sich der Roboter bewegt und daß ein trauriger Ausdruck auf dem grünlichen Metallgesicht gelegen hatte. Diese unheimlichen Augen … Cliff fragte sich, ob sie ihn wirklich anschauten oder ob er sich das nur einbildete, ob sie den kühnen Eindringling von gestern nacht wiedererkannten. Aus weichem unbekannten Stoff waren sie gemacht, diese Dinger in den Augenhöhlen, hineingesteckt von unbekannten Verwandten der Menschenrasse, so kompliziert, daß die Erdenwissenschaft ihre Funktion überhaupt nicht beeinträchtigen konnte? Was dachte eigentlich Gnut? Was konnte ein Roboter denken – ein Mechanismus aus Metall, entstanden in menschlichen Schmelztiegeln.
War er böse auf ihn? Das bezweifelte Cliff. Er war Gnut wehrlos ausgeliefert gewesen – und der Roboter war davongegangen. Würde er es wagen, noch eine Nacht im Museum zu verbringen? Vielleicht …
Cliff wanderte im Ausstellungsraum umher und dachte darüber nach. Er war überzeugt, daß Gnut sich erneut bewegen würde. Mit einer Mikton-Strahlenwaffe könnte er sich vor einem weiteren Gorilla schützen – auch vor fünfzig Gorillas. Noch hatte er keine wirklich gute Story – nur zwei jämmerliche Photos von einer schwarzen Luke.
Er hätte sich schon von Anfang an denken können, daß er hierbleiben würde. In der Abenddämmerung lag er wieder unter dem Tisch im Labor, bewaffnet mit seiner Kamera und einem kleinen Mikton-Revolver, und hörte, wie das Metalltor zufiel.
Diesmal würde er seine Story bekommen – und auch die passenden Photos.
Hoffentlich war kein Wächter im Museum postiert worden …
    4
    Cliff lauschte angestrengt auf Geräusche, die ihm verraten hätten, daß man den Ausstellungsraum bewachen ließ. Aber nichts störte die Stille ringsum. Er war froh darüber – wenn auch mit Vorbehalten. Das Dunkel, das immer dichter wurde, und das Bewußtsein, daß er hier unausweichlich festsaß, ließen den Gedanken an einen Gefährten in angenehmem Licht erscheinen.
    Eine Stunde, nachdem die Nacht hereingebrochen war, zog er die Schuhe aus, schlang sich die verknoteten Schnürsenkel um die Schulter und stahl sich lautlos durch den Korridor zum Ausstellungsraum.
    Alles sah genauso aus wie am vergangenen Abend. Gnut war ein unheimlicher verschwommener Schatten am anderen Ende des Saales, und die glühenden roten Augen schienen sich wieder auf Cliff zu richten. Wie gestern abend, nur noch vorsichtiger, kroch Cliff an der Wand entlang zu der niederen Plattform. Nachdem er sich hinter den

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