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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Presseausweis zeigte. Der Mann warf einen raschen Blick darauf, dann steckte er ihn in die Tasche.
Inzwischen hatten sich etwa fünfzig Leute versammelt, und darunter waren auch zwei Mitglieder einer Nachrichtenagentur, die Cliff kannte. Sie waren ebenfalls mit einem Hubschrauber gekommen. Die Polizisten murrten, aber sie erlaubten ihm, sich flüsternd mit den beiden zu verständigen und dann unter polizeilicher Bewachung in den Hubschrauber der Agenten zu gehen. Fünf Minuten später hatte Cliff per Funk ein Geschäft abgeschlossen, das ihm mehr Geld einbringen würde, als er je zuvor in einem ganzen Jahr verdient hatte. Er übergab den Agenten seine Photos und Negative, erzählte ihnen seine Story, und sie verloren keine Zeit und flogen sofort zu ihrem Büro zurück.
Immer mehr Leute hatten sich eingefunden, und die Polizei räumte das Gebäude. Zehn Minuten später traf das Team der Nachrichtenagentur ein, bahnte sich einen Weg durch die Menge, zwängte sich durch das Metalltor. Und bald darauf stand Cliff im gleißenden Scheinwerferlicht vor dem Schiff, nicht weit von Gnut entfernt – er hatte sich geweigert, direkt vor dem Roboter Position zu beziehen –, und erzählte vor Kamera und Mikrophonen seine Story, die dann blitzschnell in alle Teile des Solarsystems gesendet wurde.
Danach brachten ihn die Polizisten sofort ins Gefängnis – aus Prinzip und weil sie schrecklich wütend waren.
    5
    Cliff blieb bis zum nächsten Morgen in der Zelle – bis die Burschen vom Nachrichtendienst einen Anwalt aus dem Bett gezerrt hatten, der ihn herausholte. Aber als er das Gefängnis verlassen wollte, packte ihn ein Regierungsbeamter am Handgelenk.
    „Sie müssen sich einem weiteren Verhör unterziehen, drüben im Kontinentalen Bundeskriminalamt“, sagte der Mann, und Cliff ging bereitwillig mit.
    Ganze fünfunddreißig hohe Kriminalbeamte und andere „große Tiere“ erwarteten ihn in einem imposanten Konferenzraum – ein Sekretär des Präsidenten, der Unterstaatssekretär, der Verteidigungsminister, Wissenschaftler, ein Colonel, Generaldirektoren und Kongreßmitglieder. Der alte Sanders mit dem grauen Schnurrbart, der Chef des Kontinentalen Bundeskriminalamts, führte den Vorsitz.
    Sie forderten Cliff auf, seine Geschichte zu erzählen, dann einige Teile zu wiederholen, und dann noch mal von vorn anzufangen – nicht weil sie an seinen Worten zweifelten, sondern weil sie hofften, irgendwelche Hinweise zu entdecken, die ein Licht auf das Rätsel werfen könnten. Geduldig durchforschte Cliff sein Gehirn nach Einzelheiten, die er vielleicht vergessen hatte.
    Sanders stellte die meisten Fragen. Nach etwa einer Stunde, als Cliff schon glaubte, man würde ihn entlassen, fragte ihn der alte Mann nach seiner persönlichen Meinung.
    „Glauben Sie, daß Gnut auf irgendeine Weise durch die Säuren, die Strahlen und die anderen Behandlungsmethoden unserer Wissenschaftler beeinflußt wurde?“
„Davon habe ich nichts bemerkt.“
„Glauben Sie, daß er sehen kann?“
„Davon bin ich überzeugt. Oder er hat andere Fähigkeiten, die unserer Sehkraft entsprechen.“
    „Glauben Sie, daß er hören kann?“
„Ja, Sir. Als ich ihm zuflüsterte, daß Stillwell tot sei, beugte er sich herab, als wollte er selber nachsehen. Es würde mich nicht überraschen, wenn er verstanden hätte, was ich gesagt habe!“
„Und er hat kein einziges Mal gesprochen? Er hat nur diese wenigen Laute von sich gegeben, mit denen er die Luke öffnen kann?“
„Er hat kein Wort gesagt, weder in Englisch noch in einer anderen Sprache.“
„Wurden seine Kräfte Ihrer Meinung nach durch unsere Behandlung beeinträchtigt?“ erkundigte sich einer der Wissenschaftler. „Ich habe Ihnen ja erzählt, wie mühelos er mit dem Gorilla fertig wurde. Er griff das Tier an und schleuderte es zurück, worauf es sich ängstlich in den Hintergrund des Raumes zurückzog.“
„Und wie erklären Sie sich die Tatsache, daß bei unseren Autopsien keine tödlichen Wunden, keine Todesursachen festgestellt werden konnten – weder im Gorilla noch in der Spottdrossel, noch in den beiden identischen Leichen Stillwells?“ fragte ein Mediziner.
„Das kann ich mir nicht erklären.“
„Glauben Sie, daß Gnut gefährlich ist?“ wollte Sanders wissen.
„Potentiell ist er sehr gefährlich.“
„Aber Sie haben gesagt, Sie hätten das Gefühl, daß er uns nicht feindlich gesinnt ist.“
„Ich habe gesagt, daß er mir nicht feindlich gesinnt ist. Ich kann Ihnen leider nicht

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