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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Plattform entfernt war, trat Gnut aus der Luke.
    Atemlos sah Cliff zu. Der Mann – es war Stillwell, das konnte er jetzt deutlich sehen – kam geradewegs auf den Tisch zu, hinter dem Cliff lag, als wollte er dort ebenfalls Zuflucht suchen, aber als er bis auf wenige Schritte herangekommen war, knickten seine Knie ein, und er brach zusammen. Plötzlich stand Gnut vor ihm, aber Stillwell schien es nicht zu bemerken. Offenbar fühlte er sich hundeelend. Krampfhaft versuchte er den Tisch zu erreichen – vergeblich.
    Gnut rührte sich nicht, und so faßte Cliff Mut und fragte: „Was ist denn los, Stillwell? Kann ich Ihnen helfen? Haben Sie keine Angst! Ich bin Cliff Sutherland – Sie wissen doch – der Photoreporter.“
    Stillwell schien sich nicht über Cliffs Anwesenheit zu wundern, klammerte sich an diese neue Hoffnung wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm. „Helfen Sie mir! Gnut – Gnut …“ Offenbar war er unfähig, weiterzusprechen.
    „Was ist denn mit Gnut?“ Nur zu deutlich war sich Cliff der Gegenwart des glutäugigen Roboters bewußt, und er wagte es nicht, sich dem Mann zu nähern. „Gnut wird Ihnen nichts tun“, versicherte er. „Mir tut er auch nichts. Was ist denn passiert? Wie kann ich Ihnen helfen?“
    Plötzlich sammelte Stillwell neue Kräfte und richtete sich auf den Ellbogen auf.
„Wo bin ich?“ fragte er.
„Im interplanetarischen Flügel“, antwortete Cliff. „Wissen Sie das denn nicht?“
Sekundenlang war nur Stillwells schwerer Atem zu hören. Dann fragte er mit heiserer, schwacher Stimme: „Wie bin ich hierhergekommen?“
„Das weiß ich nicht.“
„Ich habe gerade einen Text auf Tonband gesprochen“, sagte Stillwell. „Und plötzlich war ich hier – das heißt – im …“ Er brach ab, und neues Entsetzen schien ihn zu erfassen.
„Was war dann?“ fragte Cliff sanft.
„Ich war – in dieser Schachtel. Und vor mir stand Gnut – der Roboter. Gnut! Aber sie haben doch dafür gesorgt, daß er sich nie mehr bewegen kann …“
„Reißen Sie sich zusammen. Ich glaube nicht, daß Gnut Ihnen was antun wird.“
Stillwell sank auf den Boden zurück.
„Ich bin sehr schwach“, stieß er keuchend hervor. „Ich brauche … Könnten Sie einen Arzt holen?“
Er bemerkte den schwarzen Schatten nicht, der hinter ihm aufragte, auch nicht die Augen, die glühend durch das Dunkel zu ihm drangen, die Augen des Roboters, den er so fürchtete. Während Cliff noch zögerte und nicht wußte, was er tun sollte, begann der Mann stoßweise zu atmen, und die keuchenden Laute kamen so gleichmäßig wie das Ticken einer Uhr. Cliff kroch trotz seiner Angst zu ihm, aber er konnte ihm ohnehin nicht mehr helfen. Die Atemzüge wurden schwächer und immer krampfhafter, dann war er plötzlich still. Cliff tastete nach seinem Herzen, dann sah er zu den Augen auf, die über ihm im Dunkel glühten. „Er ist tot“, flüsterte er.
Der Roboter schien seine Worte zu verstehen oder zumindest zu hören. Er beugte sich herab und betrachtete die reglose Gestalt. „Was ist es, Gnut?“ fragte Cliff plötzlich. „Was ist es, was du da tust? Kann ich dir irgendwie helfen? Ich kann nicht glauben, daß du unser Feind bist. Und ich glaube auch nicht, daß du den Mann getötet hast. Aber was ist geschehen? Kannst du mich verstehen? Kannst du sprechen? Was hast du vor?“
Gnut gab keinen Laut von sich, als er auf die Leiche zu seinen Füßen hinabblickte. Und im Gesicht des Roboters, das ihm jetzt so nahe war, sah Cliff wieder diese nachdenkliche Trauer.
Minutenlang stand Gnut so da, dann beugte er sich noch tiefer hinab, hob die schlaffe Gestalt vorsichtig – und sehr zärtlich, wie Cliff fand – hoch und trug sie zu der Stelle, wo die Trümmer der Roboterwächter lagen. Behutsam legte er Stillwell daneben, dann kehrte er ins Schiff zurück.
Cliff empfand keine Angst mehr, als er die Wand entlangschlich. Er hatte den Trümmerhaufen beinahe erreicht, als er plötzlich wie festgewurzelt stehenblieb. Gnut war wieder aufgetaucht.
Er trug eine Gestalt, die wie eine weitere Leiche aussah – eine größere. Er hielt sie in einem Arm fest, und dann deponierte er sie an Stillwells Seite. In der anderen Hand hielt er etwas, das Cliff nicht erkennen konnte und das er jetzt neben die Leiche legte, die er soeben aus dem Schiff geholt hatte. Dann verschwand er wieder in der dunklen Luke, kam erneut mit einer Gestalt heraus, die er sanft neben die anderen bettete. Dann blickte er eine Weile auf die schwarzen Schatten hinab.

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