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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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erklären, warum ich dieses Gefühl habe – ich kann nur wiederholen, daß er mich zweimal verschont hat, als ich in seiner Gewalt war. Vielleicht wurde ich auch von der sanften Art beeinflußt, mit der er die Toten behandelte – oder von dem traurigen, nachdenklichen Ausdruck, den ich zweimal auf seinem Gesicht sah.“
„Würden Sie es riskieren, eine weitere Nacht im Museum zu verbringen – allein mit Gnut.“
„Um nichts in der Welt.“
Sie lächelten.
„Haben Sie eigentlich in der vergangenen Nacht keine Photos gemacht?“
„Nein, Sir“, gestand Cliff widerstrebend und bewahrte nur mühsam Haltung, weil er sich maßlos schämte.
Ein Mann, der bisher geschwiegen hatte, kam ihm zu Hilfe, indem er das Thema wechselte.
„Sie haben vorhin im Zusammenhang mit Gnuts Aktionen das Wort ‚zweckdienlich’ gebraucht. Können Sie uns das genauer erklären?“
„Ja, das ist mir mehrmals aufgefallen. Gnut scheint sich niemals sinnlos zu bewegen. Und wenn er will, bewegt er sich erstaunlich schnell. Das konnte ich beobachten, als er den Gorilla angriff. Sonst geht er ruhig umher, als ob er irgendwelche simplen Aufgaben methodisch erledigen würde. Das erinnert mich an eine andere merkwürdige Beobachtung. Manchmal nimmt er Positionen ein, zum Beispiel eine gebückte Haltung, und dann verharrt er minutenlang in dieser Pose, ohne sich zu rühren. Anscheinend hat er ein anderes Zeitgefühl als wir. Manchmal bewegt er sich überraschend schnell – dann wieder überraschend langsam. Vielleicht hängen auch seine langen reglosen Perioden damit zusammen.“
„Das ist sehr interessant“, meinte ein Wissenschaftler. „Und welche Erklärung haben Sie für die Tatsache, daß er sich nur nachts bewegt?“
„Vielleicht will er bei seinen Aktivitäten nicht beobachtet werden. Und er ist nur nachts allein.“
„Aber er setzte seine Tätigkeit fort, obwohl er Sie entdeckte.“
„Ich weiß. Aber ich habe keine andere Erklärung. Vielleicht betrachtet er mich als harmlos – oder unfähig, ihm in die Quere zu kommen. Womit er ganz sicher recht hätte.“
„Bevor Sie hierherkamen, hatten wir überlegt, ob wir ihn in einen großen Block aus Glastex einmauern sollen. Glauben Sie, daß er das zulassen würde?“
„Keine Ahnung. Wahrscheinlich schon. Er hat die Säuren und Strahlen ja auch über sich ergehen lassen. Aber man sollte das besser tagsüber machen, weil er sich nachts bewegt.“
„Aber er hat sich auch bei Tag bewegt, als er mit Klaatu aus dem Flugzeug gestiegen ist.“
„Ich weiß.“
Anscheinend fielen ihnen keine weiteren Fragen ein, Sanders schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
„Das wäre alles, Mr. Sutherland. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Und ich muß Sie beglückwünschen. Sie sind ein schrecklich verrückter, bornierter, aber sehr tapferer junger Mann – und ein guter Geschäftsmann.“ Er lächelte schwach. „Sie können jetzt gehen, aber wahrscheinlich werden wir Sie später noch einmal brauchen.“
„Danke, Sir“, sagte Cliff. „Würden Sie mir bitte erlauben, die nächste Nacht vor dem Gebäude zu verbringen? Nicht drinnen, nur davor. Ich habe das Gefühl, daß etwas geschehen wird.“
„Immer auf der Jagd nach Sensationen, was?“ erwiderte Sanders nicht unfreundlich. „Und wenn was Tolles passiert, lassen Sie die Polizei warten, bis Sie Ihre Geschäfte abgewickelt haben.“
„Das werde ich nicht mehr tun, Sir. Wenn irgend etwas passiert, werde ich die Polizei sofort informieren.“
Der alte Mann zögerte.
„Ich weiß nicht recht … Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Alle Nachrichtenagenturen wollen ihre Leute vor dem Museum postieren, und das können wir nicht zulassen. Aber wenn Sie es so einrichten könnten, daß Sie sämtliche Nachrichtenzentralen vertreten, hätte ich nichts dagegen. Wahrscheinlich wird gar nichts passieren, aber Ihr Bericht würde die Hysteriker beruhigen. Halten Sie mich auf dem laufenden.“
Cliff bedankte sich, lief hinaus und rief sein Syndikat an, um ihnen kostenlos ein paar Tips zu geben, dann erwähnte er Sanders’ Vorschlag. Zehn Minuten später riefen sie zurück und sagten, daß alles arrangiert wäre und daß er ein paar Stunden schlafen sollte, damit er abends frisch und munter sei. Sie würden inzwischen die Stellung halten.
Leichten Herzens ging Cliff zum Museum. Auf dem Vorplatz drängten sich Tausende von Neugierigen. Ein starker Polizeikordon drängte die Menge immer wieder zurück. Er kam nicht durch, denn die Polizisten erkannten ihn. Er sah ihnen

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