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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Menschenleben gefährden würde.
Die Dämmerung brach herein. Die letzten Armeeoffiziere, Politiker und andere Privilegierte kamen langsam aus dem Museum, das Metalltor wurde verschlossen. Bald blieb Cliff allein mit den Männern zurück, die an den ringsum verteilten Waffen postiert waren.
    Die Stunden verstrichen. Der Mond ging auf. Von Zeit zu Zeit teilte Cliff dem Studioteam mit, daß alles ruhig war. Mit dem bloßen Auge konnte er nichts von Gnut sehen außer den beiden roten Augenpunkten, aber durch das Vergrößerungsglas seiner Kamera sah er ihn so deutlich wie bei Tageslicht und aus einer scheinbaren Entfernung von zehn Fuß. Abgesehen von den glühenden Augen wies nichts darauf hin, daß der Roboter noch funktionierte, daß er nicht nur lebloses Metall war.
    Eine weitere Stunde verstrich. Hin und wieder schaltete Cliff seinen winzigen Armbandfernseher ein, immer nur für ein paar Sekunden, um die Batterie nicht vorzeitig zu verbrauchen. Gnut tauchte auf dem Bildschirm auf, dann sein eigenes Gesicht mit seinem Namen, auch der Baum, auf dem er saß, wurde gezeigt. Es war ein komisches Gefühl, sich selbst zu beobachten.
    Und dann entdeckte Cliff plötzlich etwas und beugte sich zu seinem Vergrößerungsglas hinab. Gnuts Augen bewegten sich – zumindest veränderte sich die Lichtintensität, die sie ausströmten. Es war, als ob die Strahlen zweier winziger roter Taschenlampen hin und her schweifen würden.
    Atemlos informierte Cliff das Studio, schaltete die Fernsehkamera und das Tonaufnahmegerät ein, schilderte das Phänomen. Millionen hörten die Erregung in seiner Stimme. Würde sich Gnut nun aus seinem schrecklichen Gefängnis befreien?
    Minuten verstrichen, die Augen wanderten weiterhin von einer Seite zur anderen, aber Cliff konnte nicht feststellen, ob sich der Körper des Roboters bewegte oder zu bewegen versuchte. In kurzen Abständen schilderte er, was er sah. Gnut lebte, und er stemmte sich zweifellos gegen sein transparentes Gefängnis, aber bis jetzt war keine Bewegung darin zu erkennen.
    Cliff blickte von seinem Vergrößerungsglas auf – und zuckte zusammen. Die bloßen Augen auf den Roboter gerichtet, der in Dunkelheit gehüllt war, machte er eine erstaunliche Entdeckung – sah etwas, das er durch das Gerät nicht wahrgenommen hatte. Ein schwacher roter Schimmer hatte sich über Gnuts Körper ausgebreitet. Mit zitternden Fingern regulierte Cliff das Objektiv der Fernsehkamera, gleichzeitig verstärkte sich der rote Schimmer. Bald leuchtete der Körper des Roboters, als sei er bis zur Weißglut erhitzt worden.
    Erregt beschrieb er den Anblick, nur in Satzfragmenten, denn er mußte sich hauptsächlich darauf konzentrieren, das Objektiv zu regulieren. Gnut erstrahlte immer greller, und dann begann er sich zu bewegen. Ja, er bewegte sich unverkennbar.
    Offenbar besaß er die Fähigkeit, seine Körpertemperatur zu erhöhen, und suchte nun nach dem Schmelzpunkt des Plastikstoffs, der ihn umschloß. Cliff wußte, daß Glastex ein thermoplastisches Material war, das bei Kälte erstarrte und unter Hitzeeinwirkung wieder weich wurde. Gnut schmolz sich einen Weg in die Freiheit.
    In abgehackten Worten schilderte Cliff den Vorgang. Gnuts Körper strahlte nun in blendendem Weiß, und der Würfel rings um ihn begann sich zu verbiegen. Der Roboter konnte sich jetzt freier bewegen. Das flüssige Glastex rann an seinem Kopf herab, dann floß es von den Schultern, von der Taille – Cliff konnte den restlichen Körper nicht sehen. Aber er wußte, daß Gnut frei war. Und dann verschwand der Roboter aus seinem Blickfeld.
    Cliff kniff die Augen zusammen, spitzte die Ohren, aber er sah nichts und er hörte nichts, außer dem fernen Johlen der Menge hinter dem Polizeikordon und den Stimmen der kommandierenden Offiziere, die den Soldaten an den Strahlenbatterien und Geschützen knappe, scharfe Befehle erteilten. Auch die hatten Cliffs Bericht gehört und das Geschehen vielleicht auch am Fernsehschirm verfolgt, und nun warteten sie angespannt.
    Einige Minuten verstrichen. Dann flog das Metalltor krachend auf, und der Metallriese trat heraus. Stocksteif stand er da. Die weiße Glut war erloschen, nur die roten Augen leuchteten, ihr Blick wanderte durch das Dunkel.
    Stimmen drangen durch die Nacht, brüllten Befehle, und Sekunden später war er in ein Kreuzfeuer aus bunten, zischenden Strahlen getaucht. Hinter ihm begannen die Metallflügel des Tors zu schmelzen, aber an seinem großen grünen Körper zeigte sich

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