Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
Vom Netzwerk:
uns denn schon einmal begegnet?“
„Nun – nicht im eigentlichen Sinne des Wortes“, wich der andere aus. „Laß nur – du würdest es doch nicht verstehen.“
„Wie heißen Sie?“
„Wie ich heiße? Oh … nenne mich einfach Joe.“
Wilson stellte sein Glas hin. „O.K. – Joe. Wie du auch heißen magst, heraus mit deiner Erklärung, und ein bißchen rasch, wenn ich bitten darf!“
„Aber gern“, stimmte Joe zu. „Das Dingsda, durch das ich gekommen bin“ – dabei deutete er auf den Kreis – „ist ein Tor zur Zeit.“
„Ein was?“
„Ein Tor zur Zeit. Die Zeit fließt in nebeneinanderliegenden Schichten an jeder Seite des Tores vorbei, nur durch ein paar tausend Jahre getrennt – wie viele tausend, kann ich nicht genau sagen. Aber während der nächsten zwei Stunden ist das Tor geöffnet. Du kannst in die Zukunft spazieren, indem du einfach durch diesen Kreis steigst.“ Der Fremde machte eine Pause.
Bob trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch. „Erzähl nur weiter. Ich höre zu. Es ist eine hübsche Geschichte.“
„Du glaubst mir nicht, nicht wahr? Ich will’s dir beweisen.“ Joe stand auf, ging wieder zum Kleiderschrank und nahm Bobs Hut heraus, seinen geliebten und einzigen Hut, den er während sechs Jahren studentischen Lebens zu seiner jetzigen verblichenen Pracht und Würde mißhandelt hatte. Joe schleuderte ihn mit einem kurzen Ruck auf die unbegreifliche Scheibe zu.
Der Hut traf die ‚Oberfläche’, schoß ohne erkennbaren Widerstand hindurch und verschwand auf der anderen Seite.
Wilson stand auf, ging vorsichtig um die kreisrunde transparente Scheibe herum und betrachtete eingehend den nackten Fußboden.
„Ein feiner Trick“, gestand er dem anderen zu. „Doch jetzt wäre ich dir dankbar, wenn du mir meinen Hut wiedergeben würdest.“ Der Fremde schüttelte den Kopf. „Du kannst ihn dir selbst holen, wenn du hindurchschreitest.“
„Wie?“
„Es stimmt schon. Hör zu …“ Der Fremde wiederholte kurz seine Erklärung über das Tor zur Zeit. Wilson, so beteuerte er, habe hier eine Gelegenheit, die sich nur einmal in tausend Jahren ergäbe – er müsse sich nur sputen und durch jenen Kreis schreiten. Und außerdem, wenn Joe es im Augenblick auch nicht in allen Einzelheiten erklären könne, sei es sehr wichtig, daß Wilson hindurchginge.
Bob Wilson schenkte sich ein zweites und danach noch ein drittes Glas ein. Er begann sich äußerst wohl und zum Diskutieren aufgelegt zu fühlen.
„Warum?“ fragte er rundheraus.
Joe sah ihn gereizt an. „Verdammt nochmal, wenn du einmal hindurchgegangen bist, ist jede weitere Erklärung überflüssig. Aber wenn du darauf bestehst …“ Joes Worten nach wartete auf der anderen Seite irgendein älterer Kerl, der Wilsons Hilfe brauchte. Mit Wilsons Hilfe würden sie drei das ganze Land beherrschen können. Die genaue Art dieser Hilfe konnte oder wollte Joe nicht definieren. Statt dessen verbreitete er sich über die einzigartigen Möglichkeiten für ein wirklich großes Abenteuer. „Bestimmt möchtest du dich nicht dein ganzes Leben lang damit abmühen, irgendwelchen Dummköpfen auf einem unbedeutenden kleinen College Weisheiten einzubauen“, drängte er ihn. „Das hier ist deine Chance! Du brauchst nur zuzupacken!“
Bob Wilson mußte sich eingestehen, daß ein Doktor der Philosophie und eine Berufung als Dozent ihm nicht als Idealbild seiner zukünftigen Existenz vorschwebte. Trotzdem war es immer noch besser, als für seinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen. Sein Blick fiel auf die Ginflasche, deren Flüssigkeitsspiegel sich bedenklich gesenkt hatte. Das erklärte eigentlich alles. Unsicher stand er auf.
„Nein, mein lieber Junge“, stellte er fest; „ich werde nicht auf dein Karussell klettern. Weißt du auch, warum?“
„Nun, warum?“
„Weil ich betrunken bin, ganz einfach. Dich gibt’s ja überhaupt nicht. Und das da auch nicht.“ Er deutete mit einer weit ausladenden Handbewegung auf den Kreis. „Außer mir ist hier überhaupt nichts und niemand, und ich bin betrunken. Hab’ wohl zu hart gearbeitet“, fügte er entschuldigend hinzu. „Ich geh’ jetzt ins Bett.“
„Du bist nicht betrunken.“
„Ich bin betrunken. Frischers Fitz f-fischt fische Frische.“ Er schwankte auf sein Bett zu.
Joe packte seinen Arm. „Das kannst du nicht tun“, sagte er.
„Laß ihn in Ruhe!“
Sie wirbelten beide herum. Vor ihnen, direkt vor dem Kreis, stand ein dritter Mann. Bob sah den Neuen an, sah wieder zu Joe zurück,

Weitere Kostenlose Bücher