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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Jahrhundert wiederfand. Was konnte er dabei verlieren?
Diktor stand auf. „Wir wollen anfangen“, sagte er kurz, „bevor Sie sich wieder ablenken lassen. Folgen Sie mir.“ Mit raschen Schritten ging er los, während Wilson ihm folgte.
Diktor führte ihn in die Torhalle, wo er stehenblieb.
„Sie brauchen jetzt weiter nichts zu tun“, sagte er, „als durch das Tor zu treten. Sie werden sich in Ihrem Zimmer und in Ihrer Zeit wiederfinden. Überreden Sie den Mann, den Sie dort finden werden, durch das Tor zu gehen. Wir brauchen ihn dringend. Danach kommen Sie auch wieder zurück.“
Bob hob eine Hand und preßte Daumen und Zeigefinder mit den Spitzen zusammen. „Das haben wir in der Tasche, Boß. Betrachten Sie’s als erledigt.“ Er schickte sich an, durch das Tor zu schreiten.
„Warten Sie“, kommandierte Diktor mit lauter Stimme. „Sie haben noch keinerlei Erfahrungen in Reisen durch die Zeit. Ich warne Sie – wenn Sie hindurch sind, werden Sie einen gewaltigen Schock bekommen. Dieser andere Bursche – nun, Sie werden ihn erkennen.“
„Wer ist es?“
„Das werde ich Ihnen nicht sagen, weil Sie es doch nicht verstehen würden. Aber wenn Sie ihn gesehen haben, werden Sie Bescheid wissen. Denken Sie nur immer daran: Reisen durch die Zeit sind mit einigen sehr merkwürdigen paradoxen Erscheinungen verbunden. Lassen Sie sich durch nichts aus der Fassung bringen, was Sie auch sehen mögen. Tun Sie, was ich Ihnen sage, und es wird Ihnen nichts geschehen.“
„Paradoxa machen mir keine Sorgen“, entgegnete Bob zuversichtlich. „Ist das alles? Ich bin bereit.“
„Einen Augenblick noch.“ Diktor trat hinter das Podium. Einen Augenblick später erschien sein Kopf seitlich des kathederartigen Aufbaus. „Ich habe das Tor einreguliert. O.K. Gehen Sie!“
Bob Wilson schritt durch den Kreis, der ihm mittlerweile hinlänglich als Tor zur Zeit bekannt war.
Der Durchgang selbst verursachte ihm keine außergewöhnlichen Empfindungen. Es war, als schritte man durch einen Vorhang in einen dunkleren Raum. Auf der anderen Seite blieb er einen Augenblick stehen, bis seine Augen sich an das schwächere Licht gewöhnt hatten. Wie er feststellen konnte, befand er sich tatsächlich in seinem eigenen Zimmer.
An seinem Schreibtisch saß, mit dem Rücken zu ihm, ein Mann. Soweit hatte Diktor recht gehabt. Dies war also demnach der Bursche, den er durch das Tor zurückschicken sollte. Diktor hatte gesagt, er würde ihn kennen. Nun, das würde sich ja gleich herausstellen.
Ein leichter Groll stieg in ihm hoch, als er jemand an seinem Tisch und in seinem Zimmer sah; doch dann besann er sich eines Besseren. Schließlich hatte er das Zimmer nur möbliert gemietet; nachdem er verschwunden war, hatte man es zweifellos wieder vermietet. Er besaß nicht die geringste Ahnung, wie lange er schon fort war – unter Umständen war es bereits Mitte nächster Woche – einerlei!
Der Kerl kam ihm tatsächlich entfernt bekannt vor, wenn er auch nur seinen Rücken sehen konnte. Wer war es? Sollte er ihn ansprechen, damit er sich umdrehte? Er spürte eine unbestimmte Abneigung dagegen, irgend etwas zu sagen, bevor er sein Gegenüber genau erkannt hatte. Sich selbst gegenüber begründete er diese Abneigung damit, daß er doch zumindest wissen müsse, mit wem er zu verhandeln habe, bevor er diesem Mann das so ungewöhnliche Ansinnen stellte, durch den Kreis zu gehen.
Der Mann am Tisch tippte weiter auf seiner Schreibmaschine, unterbrach sich, um einen Zigarettenstummel in den Aschenbecher zu werfen und ihn dann mit einem Briefbeschwerer auszudrücken. Bob Wilson kannte diese Geste!
Es rann ihm kalt den Rücken hinunter. Wenn er die nächste so anzündet, dachte er, wie ich es vermute …
Der Mann am Schreibtisch zog langsam und behutsam eine neue Zigarette aus einer Packung, klopfte erst mit dem einen, dann mit dem anderen Ende gegen seinen linken Daumennagel, glättete und drückte das Papier an einer Seite zurecht und steckte sie in den Mund.
Wilson fühlte, wie ihm das Herz bis in den Hals hinauf schlug. Dort am Schreibtisch, mit dem Rücken zu ihm, saß er selbst, Bob Wilson!
Ihm wurde schwindlig. Er hielt sich an einer Stuhllehne fest und schloß die Augen. Ich wußte es doch, dachte er, die ganze Sache ist absurd. Ich bin verrückt. Ich muß einfach verrückt geworden sein. Sicher eine Art von Schizophrenie. Ich hätte nicht so hart arbeiten dürfen.
Das Geräusch des Tippens hob wieder an.
Er riß sich zusammen und überdachte die ganze

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