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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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mit Früchten auf dem Kopf. Die Früchte waren fantastisch – und das Mädchen auch. So forschend er sie auch betrachten mochte, er konnte nicht den geringsten Makel an ihr entdecken.
    Selbst nach ihrer Kleidung forschte er vergebens. Sie trat zuerst zu Diktor und fiel mit einer anmutig fließenden Bewegung auf ein Knie, hob das Tablett vom Kopf und hielt es ihm hin. Er nahm sich eine kleine rote Frucht und entließ sie mit einer Handbewegung. Danach bediente sie Bob in der gleichen, reizenden Art.
„Wie ich schon sagte“, fuhr Diktor fort, „es ist nicht sicher, woher die Erhabenen gekommen sind und wohin sie verschwanden, als sie die Erde wieder verließen. Ich möchte annehmen, daß sie in die Zeit gegangen sind. Auf jeden Fall haben sie über zwanzigtausend Jahre lang regiert und die Kultur des Menschen, wie Sie sie kennen, völlig ausgetilgt. Für Sie und mich aber ist es wichtiger, welche Auswirkungen ihre Herrschaft auf Geist und Gemüt des Menschen hatte. Ein draufgängerisch veranlagter Mensch aus dem zwanzigsten Jahrhundert kann hier einfach alles erreichen, was er will. – Hören Sie nicht zu?“
„Wie? Oh, ja, gewiß doch. Donnerwetter, das Mädchen ist aber Klasse.“ Seine Augen ruhten immer noch auf dem Ausgang, durch den sie verschwunden war.
„Wer? Ach so, ja, da mögen Sie recht haben. Gemessen an den anderen Mädchen hierzulande ist sie allerdings nicht außergewöhnlich schön.“
„Das ist kaum zu glauben. Ich könnte mir denken, daß ich ganz gut mit so einem Mädchen auskommen würde.“
„Sie mögen Sie also gern? Nun gut, sie gehört Ihnen.“
„Wie?“
„Sie ist eine Sklavin. Machen Sie kein so empörtes Gesicht. Die Menschen hier sind von Natur aus Sklaven. Wenn Sie die Kleine gern haben, schenke ich sie Ihnen. Sie wird sicherlich glücklich darüber sein.“ Das Mädchen war gerade zurückgekehrt. Diktor rief ein paar Worte in einer Bob unbekannten Sprache. „Ihr Name ist Arma“, sagte er, zu Bob gewandt, und sprach dann kurz zu ihr.
Arma lächelte. Doch sofort glättete sich ihr Gesicht wieder, und sie trat zu Wilson, ließ sich auf beide Knie nieder, senkte den Kopf und hielt die Hände zu einer Schale geformt vor sich.
„Berühren Sie ihre Stirn“, wies Diktor ihn an.
Bob tat es. Das Mädchen stand auf und blieb ruhig wartend an seiner Seite stehen. Diktor sprach zu ihr. Sie blickte überrascht, verließ aber die Terrasse. „Ich habe ihr gesagt, Sie wünschten, sie möchte uns, ungeachtet ihres neuen Standes, weiter beim Frühstück bedienen.
Während sie ihr Frühstück fortsetzten, nahm Diktor seine Erklärungen wieder auf. Der nächste Gang wurde von Arma und noch einem Mädchen hereingebracht. Als Bob dieses zweite Mädchen sah, entfuhr ihm unwillkürlich ein leiser Pfiff. Er erkannte, daß er sich ein wenig überstürzt von Diktor mit Arma hatte beschenken lassen. Entweder war die weibliche Schönheitsnorm unglaublich gestiegen, überlegte er, oder Diktor gab sich mit der Auswahl seines Personals sehr viel Mühe.
„… und aus diesem Grunde“, erklärte Diktor, „müssen Sie unverzüglich wieder durch das Tor zur Zeit zurückgehen. Zunächst müssen Sie diesen anderen Burschen zurückbringen. Dann müssen Sie noch eine kleine Besorgung für uns erledigen, und wir zwei sind gemachte Leute. Wir brauchen uns diese Welt dann nur noch zu teilen. Und hier gibt es so viel zu teilen, daß selbst ich – Sie hören ja gar nicht zu!“
„Aber gewiß doch, Chef. Jedes einzelne Wort hab’ ich verstanden.“ Er betastete sein Kinn. „Sagen Sie, können Sie mir einen Rasierapparat borgen? Ich würde mich gern rasieren.“
Diktor fluchte unterdrückt in zwei Sprachen. „Nehmen Sie Ihre Augen von diesen Weibern und hören Sie mir zu! Wichtige Aufgaben warten auf uns.“
„Gewiß, gewiß. Ich verstehe vollkommen – Sie können ganz auf mich rechnen. Wann fangen wir an?“ Wilson hatte vor einer Weile einen Entschluß gefaßt – genau genommen, kurz nachdem Arma mit dem Früchtetablett eingetreten war. Ihm war, als sei er in einen überaus angenehmen Traum gestolpert. Wenn eine Zusammenarbeit mit Diktor bewirkte, daß dieser Traum fortdauerte – er hatte nichts dagegen. Zum Teufel mit einer akademischen Laufbahn!
Schließlich verlangte Diktor nicht mehr von ihm, als an seinen Ausgangspunkt zurückzugehen und einen anderen Burschen zu überreden, mit durch das Zeittor zu kommen. Das Schlimmste, was ihm dabei zustoßen konnte, war, daß er sich unwiderruflich im zwanzigsten

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