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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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verwundert die Stirn. „Ich glaube, ich muß mich Ihnen fügen. Aber es ist Zeitverschwendung und unsinnig.“
„So, Sie halten die Geschäfte des Imperiums für unsinnig?“ stand Harold dem Polizisten bei.
Das Opfer maß ihn mit einem strengen Blick heftigster Abneigung und brauste dann auf: „Nur weiter so. Versucht eine Beschuldigung gegen mich vorzubringen. Sie werden sich zum Narren machen.“
„Wir werden sehen!“
Sie gingen eine Seitenstraße hinunter, an deren anderem Ende sie eine breite Allee erreichten. Keine Autos waren zu sehen, die Straße schien Fußgängern vorbehalten. Sie war in sechs Streifen unterteilt, drei für jede Richtung, für langsame Fortbewegung außen, für rascheres Gehen in der Mitte. Kleine Menschenansammlungen, einige unterhielten sich ungestört, andere starrten gelangweilt herüber, glitten die Straße entlang und verschwanden in der Ferne. Ein konstantes, brummendes Geräusch war unter der Oberfläche der Straße zu hören.
Die drei sprangen auf eines der äußeren, langsamen Bänder weiter zum schnelleren Mittelstreifen und schließlich auf den schnellsten Weg. Die Straße verlief geradlinig, bis etwa zehn Blocks, bevor sie sie verließen. Harold konnte sie nur noch zehn Blocks weiterrollen sehen.
    Das Apartment entpuppte sich als Dreizimmerwohnung eines Junggesellen, im zweiten Stock eines aus grauem Stein erbauten Gebäudes. Dort begann der Gefangene erneut zu protestieren, er sah zu Harold und fand seine Ansichten bereits im Augenblick ihres Entstehens verändert. Er wurde kooperativer, allerdings mehr betäubt denn aus freiem Willen. Den Inhalt seiner Taschen auf dem Tisch ausbreitend, wechselte er die Kleidung.
    Nunmehr in unauffälliger, nicht mehr ausländisch wirkender Kleidung, sagte Harold zu dem Polizisten: „Nehmen Sie Ihre Jacke ab, machen Sie es sich gemütlich. Es besteht kein Grund, besonders dienstlich zu sein, um diesen Auftrag zu erfüllen. Vielleicht werden wir uns länger hier aufhalten. Holen Sie uns etwas zu trinken, während ich diesem Burschen hier sage, was los ist.“ Er wartete, bis der Polizist in einem angrenzenden Zimmer verschwunden war, dann flammten seine Augen dem leise murrenden Opfer entgegen. „Schlafe!“ befahl er. „Schlafe!“
    Der Mann sträubte sich in vergeblichem Widerstand, schloß seine Augen und ließ den Kopf nach vorn hängen. Sein Körper fiel schlaff in einen Sessel. Mit raschen Fingern durchsuchte Harold die persönlichen Gegenstände des Fremden auf dem Tisch. Harold fand die Identitätskarte des Mannes. Obwohl er ein solches Dokument noch nie gesehen hatte, verschwendete er keine Zeit darauf, es zu untersuchen, er steckte sie aber auch nicht ein. Mit unglaublicher Schnelligkeit nahm er die Brieftasche des Polizisten aus seiner abgelegten Jacke, fand dessen Identitätskarte, ersetzte sie durch die andere und tat die Brieftasche an ihren Platz zurück. Die Karte des Polizisten steckte er in seine eigene Tasche. Auf seinem weit entfernten Heimatplaneten war es eine alte Tatsache, daß doppelte Vertauschungen verwirrender sind als eine einzige.
    Gerade noch rechtzeitig. Der Bulle kehrte mit einer Flasche zurück, in der eine ölige rosa Flüssigkeit schwappte, setzte sich, sah dümmlich zu dem Schlafenden, sagte „Huh?“ und ließ seinen stumpfsinnigen Blick zu Harold schweifen. Dann blinzelte er einige Male, jedesmal langsamer als zuvor, als bemühe er sich, die Augen offenzuhalten, entgegen einem übermächtigen Willen, sie zu schließen. Es mißlang. Er tat es seinem Gefangenen gleich, ließ den Kopf hängen und begann zu schnarchen.
    „Schlafe“, murmelte Harold, „schlafe bis morgen früh. Dann kannst du wieder aufwachen. Aber nicht eher!“
Er beugte sich nach vorn und zog ein kleines, auf Hochglanz poliertes Gerät aus seiner ledernen Umhüllung unter der Achselhöhle des Polizisten. Eine Art Waffe. Er richtete sie gegen das Fenster und drückte den an ihrem Kolben befestigten Abzug. Es gab ein scharfes, lautes Krachen, aber keinen Rückstoß. Eine Scheibe des Glases verschwand aus der Mitte des Fensters. Kalte Luft drang durch die Öffnung herein, die den Geruch verbrannten Harzes mit sich brachte. Mit einem grimmigen Blick schob er die Waffe in ihr Halfter zurück und klopfte seine Finger angeekelt ab.
„So“, murmelte er. „Gerechtigkeit mag sich durch den Tod Geltung verschaffen. Wahrlich, ich bin zurückversetzt in die dunklen Zeitalter!“
Ohne weiter auf die Schläfer zu achten, begann er den Raum

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